Houston Hall: Schatten der Vergangenheit - Mary Cronos

  • Titel: Houston Hall - Schattender Vergangenheit
    Autor: Mary Cronos

    Verlag: Feelings
    Erschienen: 02.01.2018
    Seitenzahl: 598
    ISBN-10: 3426216566
    ISBN-13: 978-3426216569
    Preis Taschenbuch: 16
    ,99 €


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    Kurzbeschreibung (Quelle: www.droemer-knaur.de)

    Eine spannende, übernatürliche Liebesgeschichte vor der Kulisse Nordenglands – ein Kampf um Leben und Tod und für die eine große Liebe.


    Anthony lebt allein auf dem Familienlandsitz Houston Hall in Nordengland, seit seine ganze Familie einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Der Tod der Eltern und der geliebten Schwester haben den aufstrebenden Anwalt aus Edinburgh zu einem anderen Menschen gemacht; die Dorfbewohner halten ihn für wunderlich, manche gar für verflucht.


    Nachdem er die letzte Haushaltshilfe gefeuert hat, steht überraschend eine junge Frau vor der Tür, die sich auf die Stelle bewirbt: Mary Smith. Mit Mary beginnt Anthony wieder am Leben teilzunehmen und lässt sogar – wenn auch zögerlich – Gefühle zu. Doch er weiß nicht, wen er in sein Herz lässt: Mary weiß um die Wahrheit hinter dem Unglück seiner Familie. Sie weiß um die Monster, die nicht nur sein Leben bedrohen, denn sie stellt sich ihnen schon seit 200 Jahren in den Weg. Als plötzlich eine Totgeglaubte wieder auftaucht, ist Mary sicher, dass er in großer Gefahr schwebt. Nun muss sie kämpfen, um zugleich Houston Hall und ihre Liebe zu Anthony zu retten.


    Über die Autorin (Quelle: http://www.amazon.de)

    Mary Cronos alias Dipl. Theol. Maria Schucklies, geboren 1987 in einer Brandenburger Kleinstadt, wuchs überwiegend im Herzen Berlins auf. Nach ihrem Studium an der Humboldt-Universität arbeitet sie heute als freischaffende Künstlerin und Autorin. Seit 2013 erschafft sie als Fotografin, Illustratorin und Designerin visuelle Bilder, seit 2015 – mit dem Auftakt zu ihrer High-Fantasy-Reihe »Nafishur« – auch imaginäre Bilder in den Köpfen ihrer Leser.



    Meine Gedanken zum Buch

    Anthony, der Gutsherr von Houston Hall, hat sich nachdem seine Eltern und seine Schwester Opfer eines schrecklichen Verbrechens wurden, auf dem Familienlandsitz verschanzt und wird immer mehr zum Sonderling. Verzweifelt versucht er das Verbrechen an seiner Familie aufzuklären und vergisst dabei, sein eigenes Leben zu leben. Aufgrund seines grossen Misstrauens entlässt er fast alle Angestellten. Seine Haushälterin inzwischen überfordert mit all den Aufgaben, bringt ihn dazu wenigstens ein neues Dienstmädchen einzustellen. Und schon steht Mary vor der Tür - eine quirlige, lebensfrohe junge Frau, die es schafft, sich ganz langsam in Anthonys Herz zu schleichen und ihn sogar dazu bringt, das Haus nach all der Zeit wieder zu verlassen. Doch auch sie verbirgt ein grosses Geheimnis, das möglicherweise im Zusammenhang mit Anthonys Familientragödie steht.


    Die Geschichte spielt im Jahre 1963 und durch Einschübe (zwischen den einzelnen Kapiteln) in Form von Chronik- und Tagebucheinträgen erfährt man so einiges über die Vorkomnisse auf Houston Hall im 17. und 18. Jahrhundert. Meine Lieblingsfigur ist auf jeden Fall Anthony, was möglicherweise vor allem an seiner Vorliebe für Agatha-Christie-Krimis liegt. ;-) Die Autorin beschreibt ihn jedoch auch so schön romantisch tragisch - nur die roten Locken haben es nicht in mein Kopfkino geschafft. Ich habe ihn mir lieber dunkelhaarig vorgestellt. Man merkt, dass die Autorin meine romantische Seele mitten ins Herz getroffen hat - selbst in meinem Leseeindruck schwärme ich vom Protagonisten. ;-) Doch dieses Buch ist meiner Meinung nach weit mehr als eine seichte Liebesgeschichte, beinhaltet sie doch auch einiges an Übernatürlichem und vor allem an gälischen Sagen und Legenden, welche Mary Cronos geschickt in ihre Geschichte mit hinein gewoben hat.


    Ein paar Pünktchen muss ich jedoch leider abziehen für die diversen Längen, die das fast 600-Seiten-Buch aufweist. Vor allem auch die Kennenlernzeit der beiden Protagonisten hätte für meinen Geschmack etwas kompakter erzählt werden können, um die Spannung rund um die auftauchende Totgeglaubte früher aufzubauen. Doch immer wenn es drohte etwas langweilig zu werden, hat mich die Autorin wieder mit ihrer leicht verspielten Sprache eingefangen. Ich denke da zum Beispiel an die Beschreibung der Bibliothek auf Houston Hall: "...Beinah so filigran und verspielt wie die feinen Zweige eines Baums. Ein perfekter Garten aus lauter Geschichten."


    Ein geschickter Schachzug der Autorin war auch der Perspektivwechsel ab ca. der Hälfte des Buches. Der erste Teil wird aus Anthonys Sicht erzählt, wobei eben in der zweiten Hälfte Mary zu Wort kommt. Das bringt wieder etwas mehr Schwung in die Geschichte. Diese steigert sich dann auch langsam zu einem starken Showdown und einem Ende, mit dem ich wunderbar leben kann.


    Meiner romantischen Seele hat "Houston Hall - Schatten der Vergangenheit" mit seiner flüssigen und angenehm verspielten Sprache ud einer Geschichte, die auf den ersten Blick nicht neu erscheint und doch ab und an zu überraschen weiss, einige schöne Lesestunden bereitet - Stunden, in denen ich den Alltag und so manches Bedrückende für eine Weile beiseite schieben konnte. Eine kurzweilige Lektüre für zwischendurch und zum Abschalten, der ich sehr gerne 7 Eulenpunkte vergebe.