Glenn Meade - Unquiet Ghosts
Kurzbeschreibung:
Kathy Kelly's world was shattered when a plane carrying her husband Jack - an Iraq War veteran and devoted father - and her two children vanished from the sky one night. No trace of the plane was ever found.
Eight years later, Kathy has struggled to rebuild her life, but then wreckage of her husband's plane is discovered in the wilderness of Great Smoky Mountain National Park, hundreds of miles from where his plane should have been. The pilot perished in the crash, but there is no sign of Jack or the children. Could they have made it out alive after all? But if so, where have they been all this time? Where are they now?
As Kathy searches for any clue about what happened to her family, the investigation uncovers some unsettling clues - including a briefcase containing millions of dollars in cash, a priceless mask stolen from an Iraqi museum, and a clue that links Jack's disappearance with the suspicious death of Kathy's mother years ago.
But she soon learns that others have been looking for the wreckage and its occupants for a long time. Others who are determined to make sure she never finds her family and that they remain dead. Shadowy, powerful people who will kill for what was on board - a secret her husband was the keeper of. A secret so powerful it will open a Pandora's box of bloody revenge that reaches back into the past and into the highest echelons of wealth and power, all the way to the White House.
Meine Meinung:
Die Inhaltsangabe ist leider mangelhaft, da die gute Hauptfigur Kath und nicht Kathy heißt. Na ja. Die Geschichte ist allerdings gut zusammengefasst und wir erleben die Geschichte zusammen mit Kath, da große Teile des Buchs aus ihrer Perspektive geschrieben sind.
Kath hat vor acht Jahren durch einen Flugzeugabsturz ihren Mann und ihre Kinder verloren, doch die sterblichen Überreste wurden nie gefunden - genauso wie das Flugzeug nie gefunden wurde. Sie lebt mit der Hoffnung, dass ihre Kinder und ihr Mann vielleicht noch leben könnten, unterschwellig zumindest...die ganzen Wunden reißen auf, als das Flugzeug gefunden wird, menschliche Überreste werden jedoch nur von dem Piloten, der ihren Mann (Jack) und die Kinder (Sean und Amy) damals geflogen hat, gefunden...
Die Familie ist militärisch geprägt, Jack, Kaths Bruder Kyle und ihr Vater Frank waren zusammen im Irak und jeder hatte mit der Heimkehr aus dem Krieg zu kämpfen. Die direkt Beteiligten - Jack, der an PTBS litt, Kyle, der ebenfalls an PTBS erkrankt war und sich versuchte, das Leben zu nehmen und seitdem mehr gehirntot als geistig lebendig noch in einer Pflegeeinrichtung am Leben teilnimmt und Frank, der als Fels in der Brandung für seine Tochter fungierte...und die Wunden des Kriegs - einen amputierten Fuß - wohl am besten von allen wegsteckte...auf der anderen Seite sehen wir die Geschichte durch die Augen der Frauen. Kath, wie sie dies erlebte und ihre Mutter Martha, die immer mehr trank und sich am Tag von Kaths Hochzeit das Leben nahm.
Wir haben enge Freundschaften...keep your enemies close but your friends even closer...wer im Hintergrund an dem Verschwinden des Geldes und der Artefakte im Irak beteiligt war, war so ausgeklügelt geschrieben, dass ich ständig wechselnde Personen im Verdacht hatte, mein Misstrauen gegenüber so vielen so groß war und man doch nie ganz dahinter kam...bis zum Ende, wo alles offengelegt wurde. Wo jeder reinen Tisch mit sich und seinen Dämonen gemacht hatte...
Schnell erfährt der Leser, dass Jack tatsächlich noch lebt...und in dem familiären Drama hat mich eine Szene so sehr zum Weinen gebracht, wie es schon lange kein Buch mehr geschafft hat. Das Buch hat solch Hoffnung in einen gesendet und man durchlebt alle Emotionen mit Kath...auch die, als eine weitere Wahrheit endlich aufgelöst wird...es bricht einem das Herz, das nachzufühlen und dabei nicht nur sie, sondern auch
Jack zu begleiten, am Grab ihrer Tochter Amy...man kann Jacks Motive verstehen...und Kaths Gefühle umso mehr...der Umgang der beiden miteinander nach all der Zeit hat sich so tief in mein Herz gegraben.
Das Leben ist nicht einfach...es gibt keinen rosa Zuckerguss auf dem Kuchen...diese Lektion lernt man am Ende. Es wird nicht übertrieben beschönigt, wie man es sonst so oft am Ende von solchen Büchern erlebt.
Am meisten fasziniert hat es mich, wie Glenn Meade als Mann Kath geschrieben hat...ich lese ja auch, wie man immer mal wieder sehen kann, M/M-Romane, wo ich es spannend finde, wie die Autorinnen die Männer dabei schreiben...ich tue mich mit Frauenfiguren grundsätzlich schwerer...doch das hier war die für mich überzeugendste Frauenfigur über die ich je gelesen habe...
Und dass in der Fiktion vielleicht auch irgendwo Wahrheit liegen könnte, macht das Buch wieder zu einem klassischen Meade, der mit den Lücken in den historischen Ereignissen spielt...
Eine deutsche Ausgabe ist meines Wissens nach leider nicht absehbar.
Ich gebe dennoch eine klare Leseempfehlung und bin begeistert, 10 Punkte.