Sven Regener - Wiener Strasse

  • Titel: Wiener Strasse

    Autor: Sven Regener

    Verlag: Galiani Berlin

    Erschienen: September 2017

    Seitenzahl: 297

    ISBN-10: 3869711361

    ISBN-13: 978-3869711362

    Preis: 22.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Kreuzberg, Anfang der 80er Jahre - das war ein kreativer Urknall, eine surreale Welt aus Künstlern, Hausbesetzern, Freaks, Punks und Alles-frisch-Berlinern. Jeder reibt sich an jedem. Jeder kann ein Held sein. Alles kann das nächste große Ding werden. Kunst ist das Gebot der Stunde und Kunst kann alles sein. Ein Schmelztiegel der selbsterklärten Widerspenstigen, die es auch gerne mal gemütlich haben, ein deutsches Kakanien in Feindesland.


    Der Autor:

    Sven Regener wurde 1961 in Bremen geboren. 1985 gründete er die Band "Element of Crime", die mit deutschsprachigen Alben wie "Damals hinterm Mond" und "Weißes Papier" eine große Popularität erlangte. Sven Regener ist Sänger und Texter der Gruppe. 2011 erhielt er den Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik, 2015 die "Zuckmayer-Medaille" und 2016 die "Grimm-Gastprofessur der Universität Kassel".


    Meine Meinung:

    Diese Buch von Sven Regener hebt sich von seinen bisherigen Büchern durchaus ab. Leider aber nur in negativer Hinsicht. Chaotisch, aufgesetzt, völlig überzeichnete Protagonisten. Regener findet offenbar nicht den richtigen Dreh um diese Geschichte zu schreiben – vielleicht hatte er aber auch einfach keine Lust.

    Dieser Roman lässt mich enttäuscht und auch einigermaßen angesäuert zurück.

    Vergeblich sucht man so etwas wie einen roten Faden. Zudem gewinnt man den Eindruck, Regener schreibt über etwas, von dem er keine Ahnung hat – oder von dem er allenfalls mal was in einem Nebensatz gehört hat.

    Manchmal reicht es einfach nicht, wenn man einen Namen in der Literaturszene hat – man sollte sich trotzdem immer bemühen auch Qualität zu liefern. Der gute Ruf geht oftmals schneller den Bach runter als man denkt. Und mit diesem Roman hat Regener dann doch an dem Sockel gesägt, auf den er – von wem auch immer – gestellt wurde.

    Fazit: Eine Enttäuschung. Und Regener muss sich ins Stammbuch schreiben lassen: T. Liehr kann es besser, gerade auch dann, wenn es darum geht, die Skurrilität der handelnden Personen zur Normalität werden zu lassen und das Banale so zu schildern, das es eben nicht mehr banal wirkt. Naja – mancher kann es eben, mancher eben nicht. Aber Regener ist ja noch relativ jung und hat also noch ausreichend Zeit ein wenig zu üben. Auch für Regener gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    4 Punkte – wobei die Regener-Bonus-Punkte bereits eingerechnet wurden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für deine Rezi.

    Die ersten Regener-Bücher habe ich alle gelesen und wollte nun aufhören, weil er mich zum Schluss leider immer weniger begeistern konnte. Nun lasse ich wirklich die Finger vom Buch. Höre lieber meine älteren Element-of-Crime-Platten...

    An Tom Liehr musste ich nach deinen ersten Sätzen auch gerade denken und daran, dass er das, was dir hier bei Regener fehlt, wirklich kann.