Gesucht: Bücher, die zur Kolonialzeit in den niederländischen Kolonien spielen

  • Ich habe dieses Jahr "Im Rausch der Freiheit" von Rutherfurd gelesen (Hier gehts zur Amazon.de-Seite).


    Darin geht es unter anderem auch um New Yorks Vergangenheit als niederländische Kolonie.


    Da ich dieses Jahr auch noch geschäftlich nach Amsterdam muss, fände ich es schön, noch mehr Bücher zu lesen, die in den niederländischen Kolonien spielen - also entweder auch frühe USA oder eben Karibik und/oder Südostasien. Südafrika eher nicht, das ist mir zu "speziell" und da habe ich auch schon einiges gelesen.


    Also historische Romane, meinetwegen auch Krimis - habt Ihr da Tipps für mich?


    Bin gespannt! Danke fürs Lesen!

  • Die Schatten von Pelican Bay


    Ein furchtbarer Mord, weiß Ada van de Wetering, hat sich Ende des 18. Jahrhunderts in der Karibik ereignet. Die hochschwangere Frau ihres Vorfahren Jacob fand man mit durchschnittener Kehle und aufgeschlitztem Bauch. Der Brief, den Jacob nach diesem Schicksalsschlag an die Familie schrieb, beschäftigt Ada so sehr, dass sie beschließt, nach Pelican Bay zu fliegen, um diesen alten Mordfall aufzuklären. Doch es gibt noch einen anderen Grund für ihre Reise: Ihr dunkelhäutiger Adoptivbruder verließ kurz nach seinem achtzehnten Geburtstag die Familie, seine Spur verlor sich in der Karibik. Ada, so behauptet ihr Vater, sei der Grund für ihr Verschwinden gewesen.

    Nelleke Noordervliet hat einen vielschichtigen, abenteuerreichen Roman geschrieben, der um die Gegensätze von Damals und Heute, Mann und Frau, Täter und Opfer kreist.

  • Die Inseln


    A. Alberts, geboren am 23.8.1911 in Haarlem, studierte Indologie in Utrecht und promovierte dort mit einer Dissertation über den Einfluß der Verfassungsreform von 1848 auf die Kolonialpolitik. Nach einer Tätigkeit am Pariser Kolonialministerium trat er eine Verwaltungsstelle in Niederländisch Ost-indien an. Während des Krieges wurde er von den Japanern interniert. 1946 kehrte er endgültig in die Niederlande zurück. Von 1953 bis 1965 war er Redakteur einer Wochenzeitung. Seine Prosa ist geprägt von seinen Erfahrungen in der ehemaligen Kolonie und seiner Tätigkeit als Beamter. Erinnerungen dominieren in seinem Werk, sie werden äußerst knapp und scheinbar kühl, immer aber mit einer sehr persönlichen Färbung dargestellt. Auch als Autor von Biographien und Ar-beiten über französische und niederländische Geschichte hat er sich hervorgetan.

  • Die zehntausend Dinge


    Eine alte Gewürzplantage auf einer indonesischen Insel, die wispernde und raschelnde tropische Pflanzenwelt, das geheimnisvolle Säuseln des Meeres – dieses paradiesische Fleckchen Erde muss Felicia als Kind verlassen. Doch niemals wird sie die Worte ihrer Großmutter, der Plantagenbesitzerin, vergessen, die ihr zum Abschied sagt: »Auf Wiedersehen, Enkeltochter, ich warte hier auf dich.« – Jahre später kehrt Felicia, inzwischen Mutter eines kleinen Sohnes, in den »Kleinen Garten« zurück: Auch Himpies wächst unbeschwert heran, streift über die Plantage und lauscht den Geschichten der einheimischen Dienstboten, bis sich eines Tages eine Tragödie ereignet. In ihrem Roman beschwört Maria Dermoût eine exotische Welt, in der die zeitlichen Grenzen aufgehoben sind, die Vergangenheit so mächtig ist wie die Gegenwart, die Toten kommen und gehen und kleine Objekte große Geschichten erzählen. Ein traumverlorener Blick auf ein weit entferntes, exotisches Land, auf eine längst untergegangene Welt – Wehklage und Ode auf das Leben zugleich.


  • Das Zigarettenmädchen


    Jeng Yah – diesen Namen flüstert der Zigarettenbaron Pak Raja immer wieder, als er im Sterben liegt. Er möchte sie noch einmal sehen, bevor er stirbt. Seine drei Söhne wollen dem letzten Wunsch ihres Vaters entsprechen. Was aber hat es mit dieser Frau auf sich, über die ihre Mutter vor Wut und Eifersucht nicht reden will? Die jungen Männer machen sich auf die Reise, die sie von Jakarta tief ins Herzen Javas führt – und in eine Vergangenheit, die von Schuld und Verrat, von Liebe und Freundschaft, von Neid und Eifersucht erzählt. Zwei Männer, die wegen einer schönen Frau zu bitteren Feinden werden, zwei Familien, deren Wege sich über drei Generationen immer wieder kreuzen, bis die Versöhnung unmöglich scheint …

    »Das Zigarettenmädchen«, der fünfte Roman der indonesischen Autorin Ratih Kumala, ist eine Geschichte über zwei Gründer von Zigarettenfabriken und die Entwicklung der Tabakindustrie, die das Land bis heute nachhaltig prägt. Dabei webt sie die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe der jungen Republik ein, vom Ende der niederländischen Kolonialherrschaft und der Invasion der Japaner über die Massenmorde an den Kommunisten bis hin zum heutigen Indonesien.


  • Die tausend Herbste des Jacob de Zoet


    Ein junger holländischer Kaufmann kommt 1799 nach Dejima, dem einzigen europäischen Handelsposten im hermetisch abgeriegelten Japan. Auf der von Geschäftemachern und zwielichtigen Gestalten bevölkerten künstlichen Insel hofft er, sein Glück zu machen. Durch die Liebe zu einer Japanerin eröffnet sich Jacob de Zoet unversehens eine geheimnisvolle Welt und zeigt ihre Schönheiten. Doch das fremde Land hält auch Schrecken bereit, Verrat, Intrige und Mord ...


  • Einen historischen Krimi kann ich beitragen, leider ist er nur noch gebraucht erhältlich. Er spielt auch in der holländischen Siedlung auf Manhattan und auch exakt in dem Jahr, in dem Rutherfords Kapitel über Neu Amsterdam beginnt:


    Ein Holländer in New York von Annette und Martin Meyers

    Im Sommer 1664 wehren sich die Bewohner der kleinen holländischen Kolonie Neu-Amsterdam gegen die drohende Invasion der Engländer. Pieter Tonneman, Oberhaupt der Siedlung im Süden Manhattans, wird plötzlich mit einer Reihe von brutalen und rätselhaften Verbrechen konfrontiert. Als der Wirt eines Gasthauses, das er häufig besucht, erhängt auchgefunden wird, zweifelt Tonneman an dem vermeintlichen Selbstmord und macht sich auf die Suche nach den Tätern. Dabei lernt er die schöne Raquel Mendoza kennen, deren Mann auf geheimnisvolle Weise verschwunden ist.


    Ein historischer Roman zum Thema "Erste Kolonien in Amerika" ist auch Mutiges Herz, Wildes Land von Lucia St. Clair Robson. Das gibt es auch als eBook. Beginnt um 1638, allerdings geht es nicht speziell um eine holländische Kolonie, sondern allgemein um die ersten Siedler in Amerika. Ich fand es seinerzeit sehr gut, lebhaft und farbenfroh geschildert, aber es entspricht halt leider nicht ganz deinen Kriterien. Erwähnen will ich es trotzdem, weil es das Leben in den frühen Kolonien Amerikas wirklich gut schildert.


    Viel Erfolg bei der weiteren Suche :wave


  • Nicole C. Vosseler - Das Herz der Feuerinsel


    Ein ganz wunderbarer Roman, der 1882 in Batavia (Niederländisch-Indien) spielt. Wesentlich vielseitiger, als man zunächst vermutet. Mein Highlight 2012!


    Amsterdam 1882. Auf der Überfahrt von Amsterdam nach Batavia schließen zwei Frauen Freundschaft, die unterschiedlicher kaum sein könnten: die ernsthafte Jacobina, Tochter aus gutem Hause, und die temperamentvolle Floortje aus einfachen Verhältnissen. Beide träumen vom Glück in der Ferne, und berauscht von der exotischen Schönheit der Tropen wähnen sie sich im Paradies. Nach und nach jedoch offenbart der Garten Eden seine Abgründe, und während auf Jacobina ein böser Verdacht fällt, gleitet Floortje ab in die Prostitution. Als der bislang so friedliche Vulkan Krakatau ausbricht, beginnt für die beiden Freundinnen ein Kampf um Leben und Tod …


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    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mein geteiltes Herz: Eine große Liebe zwischen Sumatra, Shanghai und Deutschland


    Kein historischer Roman, sondern eine Biographie aber auch sehr, sehr lesenswert. Sehr spannend geschrieben und die Anmerkungen der Enkelin aus heutiger Sinn werten das Ganze aus meiner Sicht nochmal auf und helfen beim Einordnen.


    Eine Liebe über Zeiten und Kontinente

    Mitte der zwanziger Jahre reist die junge Schweizerin Claire Hake allein nach Sumatra und begegnet auf einer abgeschiedenen Tabakplantage inmitten des Urwalds ihrer großen Liebe Gustav, einem deutschen Pflanzer.

    Claire und Gustav heiraten; ihr Leben auf der Plantage ist zwar entbehrungsreich, aber glücklich – bis im weit entfernten Europa der Krieg ausbricht. Als die Wehrmacht 1940 in Holland einfällt, kommt es zu unglaublichen Szenen in der holländischen Kolonie. Die Deutschen werden beschimpft, gedemütigt, und auch Claire ist betroffen. Sie wird von Gustav getrennt und interniert. Erst nach sieben Jahren in einem indonesischen Lager und in Shanghai gelingt es Claire, sich in die Schweiz durchzuschlagen. Als sie die Nachricht erhält, dass auch ihr Mann das Lager überlebt hat, gibt es für Claire kein Halten: Sie macht sich auf, um Gustav endlich wieder in die Arme zu schließen.

    Nach Gustavs Tod, mit 83 Jahren, beginnt Claire, ihr Leben und ihre Liebesgeschichte aufzuschreiben. Ihrer Enkelin Nicoline hinterlässt sie einen alten Koffer voller Manuskripte und Fotos.



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    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Und noch eins :). Trifft zwar nicht ganz deine Suchkrierien, weil es überwiedend in der Jetzt-Zeit spielt, hat aber viel Bezug zur Geschichte und auch immer wieder Kapitel in der Vergangenheit und ist ebenfalls ein sehr lesenswertes Buch.


    Steffanie Burow: Vulkantöchter

    Eine verwirrende Vielfalt der Kulturen, überwältigende Natur und düstere Riten – die Touristin Alexandra kann der Exotik Indonesiens wenig abgewinnen. Doch als ihr Mann Martin auf mysteriöse Weise verschwindet, führt sie die Suche nach ihm tief in die Geheimnisse der Inselwelt. Und weit über ihre eigenen Grenzen hinaus.



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    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Oh wow, superklasse! Von Frau Vosseler hab ich schon mal was gelesen, glaube ich.


    Genau- das war "Der Himmel über Darjeeling" Hier geht's zum Amazon-Link - hat mir recht gut gefallen damals.


    Die Biographie ist sicher auch interessant. Und die Vulkantöchter sind auch auf den "Mag ich lesen" Stapel gewandert.

    Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich soviele tolle Vorschläge bekomme, vielen, vielen Dank!

  • Dieses Buch habe ich vor Jahren aus den ausgemusterten Beständen der Stadtbücherei aufgekauft. Schon etwas angejahrt (Originalausgabe von 1965), aber trotzdem noch spannend. An einigen Ausdrücken, die heute nicht mehr pc sind, darf man sich allerdings nicht stören.

    Fünf Jugendliche, die auf einer der Westindischen Inseln nahe Venezuela leben, geraten während eines Ausflugs unfreiwillig in die Fänge einer Schmugglerbande und werden im venezolanischen Urwald ausgesetzt. Das Überleben in der Wildnis und die Rückkehr nach Hause stellen sie vor einige schwere Aufgaben.


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  • Nicole C. Vosseler - Das Herz der Feuerinsel


    Ein ganz wunderbarer Roman, der 1882 in Batavia (Niederländisch-Indien) spielt. Wesentlich vielseitiger, als man zunächst vermutet. Mein Highlight 2012!

    Danke für den Tipp! Ich hab "Das Herz der Feuerinsel (Amazon-Link)" gerade durch und es hat mir wirklich gut gefallen! Vielen Dank für den Tipp, Lese-Rina! Von Frau Vosseler lese ich gerne noch mehr.

  • Danke für den Tipp! Ich hab "Das Herz der Feuerinsel (Amazon-Link)" gerade durch und es hat mir wirklich gut gefallen! Vielen Dank für den Tipp, Lese-Rina! Von Frau Vosseler lese ich gerne noch mehr.

    Schön. :) Freut mich sehr, dass du mit dem Tipp was anfangen konntest! Vielleicht magst du auch mal eins ihrer Jugendbücher probieren, die sind nämlich auch ganz toll.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • wie wäre es mit Im Land der Orangenblüten von Linda Belago.

    Oh, danke! Das hört sich doch sehr gut an - hier die Amazon-Beschreibung aus dem "Land der Orangenblüten";
    Rotterdam 1850: Die junge Julie Vandenberg verliert bei einem tragischen Unfall ihre Eltern. Ihr Onkel übernimmt die Vormundschaft - jedoch nur, um Julies große Erbschaft im Blick zu behalten. Als sie achtzehn Jahre alt ist, verheiratet er sie mit seinem Geschäftspartner Karl Leevken, bei dem er Schulden hat und der durch Julies Mitgift besänftigt werden soll. Julie ist nun an einen Mann gebunden, den sie kaum kennt, doch scheint er charmant, charismatisch, weltgewandt. Sie folgt ihm in die niederländische Kolonie Surinam in Südamerika, wo Karl sehr erfolgreich eine Zuckerrohrplantage betreibt. Welches Schicksal wird sie in jenem fernen tropischen Land erwarten?


    Südamerika ist ein Kontinent, in dem ich in letzter Zeit nicht so oft "buchmässig" gereist bin. Ich habe mal ein Buch gelesen, das in der englischsprachigen Gemeinde in Argentinien gespielt hat... Komme nur gerade nicht auf den Titel, aber es hat mir gut gefallen! ETA: Es war Im Land des Korallenbaums von Sofia Caspari (Amazon-Link) >>