Die Rückkehr des Buddha - Gaito Gasdanow

  • Übersetzt aus dem Russischen von Rosemarie Tietze, mit einem Nachwort von Rosemarie Tietze

    224 Seiten

    Hanser Verlag

    ISBN 978-3-446-25047-5


    Kurzbeschreibung:

    Ein Mord geschieht und eine goldene Buddhafigur verschwindet. Dieser Roman von Gaito Gasdanow, der mit "Das Phantom des Alexander Wolf" berühmt wurde, ist mehr als ein Krimi.

    Eigentlich ist der Student aus Russland ein vielversprechender junger Mann, doch neigt er zu seltsamen Wahnvorstellungen. Ist der gepflegte ältere Herr in dem Pariser Café wirklich der Bettler, dem er vor zwei Jahren ein Almosen gab? Die beiden freunden sich an, und der Student besucht Pawel Alexandrowitsch und seine junge Geliebte fortan oft. Eines Abends überlegt er, ob es für seinen Freund nicht das Beste wäre, genau jetzt zu sterben, da er offenbar rundum glücklich ist. Am nächsten Tag wird der Freund ermordet aufgefunden. Und der einzige Zeuge, ein goldener Buddha, ist verschwunden …


    Über den Autor:

    Gaito Gasdanow, 1903 in St. Petersburg geboren und 1971 in München gestorben, gilt als einer der wichtigsten russischen Exilautoren des frühen 20. Jahrhunderts. Seit 1923 lebte er im Exil in Paris, wo er begann, regelmäßig literarische und journalistische Texte zu veröffentlichen. Wegen der existentialistischen Prägung seines Werks wurde Gasdanow wiederholt als der „russische Camus“ bezeichnet. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane und Erzählungen.


    Mein Eindruck:

    Wer Gasdanows Erfolgsroman "Das Phantom des Alexander Wollf" mochte, so wie ich, wird wahrscheinlich auch viel von "Die Rückkehr des Buddha" halten. Die Romane wurden hintereinander weg geschrieben und die Übersetzerin spricht im Nachwort sogar von Zwillingsromanen. Die Ähnlichkeit liegt weniger in der Handlung als in Qualität und Themen. Der Roman erschien erstmals 1949.


    Handlungsort ist Paris, mit russischen Exilanten als Handlunsgträger. Der icherzähler ist ein junger Intellektueller, daraus ergibt sich zum Teil der typische Gasdanow-Ton. Hinzu kommt die sprachliche Brillanz auch in den beschreibenden Passagen.
    Der Icherzähler leidet an ungewöhnlichen wahnhaften Wahrnehmungen, so glaubt er einmal von einem Zentralstaat wegen Mordes gefangen genommen zu sein und verhört zu werden. Bei seiner Freilassung geht er auf eine Pariser Straße. Also alles nur eingebildet oder geträumt. Ich als Leser bin aber mehrfach darauf reingefallen. Es ergibt sich gerade aus den rätselhaften Stellen eine interessante Handlung.


    Der Protagonist wird schließlich am Mord eines Freundes verdächtigt. Aber auch Lida, die Freundin des Geliebten und deren Liebhaber Amar sind verdächtigt. Gasdanow spielt mit Elementen des klassischen Kriminalromans, ohne dass das Buch dadurch zu einem Krimi wird.


    Auch dieser Gasdanow-Roman war wieder sehr ansprechend. Eine weitere Übersetzung eines Gasdanow-Buches mit den Titel "Nächtliche Wege" kommt in kürze.