Autor: Beate Sauer
Titel: Echo der Toten
Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (12. Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548289576
ISBN-13: 978-3548289571
Inhalt:
Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.
Autor:
Beate Sauer studierte katholische Theologie und Philosphie und absolvierte danach eine journalistische Ausbildung. Dabei stellte sie fest, dass ihr Herz noch viel mehr für fiktive Geschichten schlägt. Mit ihren historischen Romanen begeisterte sie eine riesige Fangemeinde. »Echo der Toten« ist ihr erster historischer Kriminalroman.
Der Roman spielt in den Zeiten des Jahrhundertwinters 1946/47, passend zum Cover, der beide Ermittler in einer tiefverschneiten Landschaft zeigt.
Im Januar 47 geschieht ein Mord in der Eifel. Die Spuren führen nach Köln . Die britische Military Police wird eingeschaltet, denn es geht um Schwarzmarktgeschäfte.
Der kleine Flüchtlingsjunge Peter gilt als einziger Zeuge, doch er spricht nicht.
Friederike Matthée gehört zu der Einheit der weiblichen Polizei in Köln und ermittelt gemeinsam mit dem Briten Richard Davies.
Gelingt es den Beiden Peter zum Sprechen zu bringen? Welches Motiv steckt hinter dem Mord? Was ergeben die Nachforschungen in der Eifel? Gibt es in den Verwaltungen noch Verbindungen aus der Nazizeit? Was bedeuten die Displaced Persons- Lager ?
Knapp zwei Jahre nach Ende des Krieges steht das Rheinland unter britischer Besatzung. Menschen leben sehr beengt in Wohnungen, sofern es diese noch gibt. Beschlagnahmte Villen werden von Briten bewohnt. Der öffentliche Nahverkehr funktioniert nur streckenweise und man starrt beim Vorbeifahren auf Ruinen. Dazu kommt die große Kälte und die rationierte Lebensmittelversorgung. Verwaltungen arbeiten noch eingeschränkt und stehen unter Beobachtung. Diese Situation für die Bevölkerung kann man auf jede Stadt in Deutschland übertragen. Diese Nachkriegszeit schildert die Autorin eindrucksvoll und oft ertappt man sich bei den Gedanken: welches Glück man hatte in Friedenszeiten geboren worden zu sein.
Nach und nach erfährt man mehr über traumatischen Erlebnisse die beiden Protagonisten , die sich zu Beginn sehr distanziert begegnen. Friederike, die neu in diesen Beruf und noch unsicher ist. Richard, der mit Menschen zusammen arbeiten muß und sich ständig fragt; welche Rolle hatten sie in der Vergangenheit. Man kann sich gut vorstellen wie schwierig es ist das Erlebte zu verarbeiten. Im Vordergrund stehen die Ermittlungen zu dem Mordfall und das Umfeld des Mordopfers zu erkunden. Lange ist unklar, welcher Grund wirklich ausschlaggebend war.
Beate Sauer ist es gelungen einen spannenden, atmosphärischen, flüssig zu lesenden Krimi in einem zerstörten Nachkriegsdeutschland zu schreiben. Empfehlenswert.
9 Eulenpunkte