"Solange die Hoffnung uns gehört" - Seiten 211 - 338

  • Die Hausgemeinschaft fand ich super, besonders Hitrud ist eine gute Seele. Vier Jahre muss Anni jetzt in der Dachkammer ausharren. Wir wissen es, aber zu dieser Zeit hatte keiner eine Ahnung wie lange es dauert.

    Heinrich gibt genaue Anweisungen, wie sich jeder verhalten soll. Hoffentlich gelingt es, dass alle nicht auffliegen. Auch, dass er Georgina deckt und ihm Ratschläge erteilt.

    Die Verzweiflung von Anni kann man sehr gut nachvollziehen, besonders als sie die Menschen sieht und ihr klar wird, dass Marlene auch darunter war.


    Der Zickenkrieg in England wird beigelegt, dafür spitzt sich die Lage zu. Andrew beschuldigt Walter ein Verräter zu sein.

  • Jetzt muss ich doch nochmal meckern. Nicht nur, dass sich aller paar Seiten bei jemandem die Augen weiten, schon mehrmals die gleichen Adjektive in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen oder fast identische Formulierungen in recht nahestehenden Abschnitten verwendet wurden - wie bitte hat DAS hier es durchs Lektorat geschafft!?

    Seite 225: "(...) Franz Benter trat als Hitler auf. Er hatte sich ein Bärtchen ans Kinn geklebt (...)" :rolleyes


    Es ist so ärgerlich und unnötig, wenn das bei einem an und für sich schönen Buch passiert.


    jusch , deinen Beitrag lese ich später, ich bin noch am Anfang des Abschnitts...

  • Ich habe den Abschnitt noch nicht ganz durch, muss aber mal Dampf ablassen: Die Romanze mit Heinrich Gabler finde ich dermaßen was von unrealistisch und doof!!! :schlaeger

    Mal abgesehen davon, dass er Anni in bester Teenagermanier jahrelang heimlich angeschmachtet hat, heißt er jetzt also nur noch Heinrich und organisiert rührend ihren Umzug ins Dachkämmerchen, bis sie sich schließlich zu Zweit da oben wiederfinden... Wie kann Anni an dem Tag, an dem sie von der Deportation ihrer ehemals besten Freundin erfährt, mit einem der Täter schlafen!? Wie kann man sich einem Mann hingeben, der einen selbst zwar von der Todesliste gestrichen hat (aus ach so uneigennützigen Motiven), aber zahllose andere Menschen ihrem Weg in den Tod überlässt und das dann so abtut, dass halt jeder seinen Platz in der Ordnung der Nazis einnehmen müsse? Hallo? Den hat doch wohl kaum einer mit vorgehaltener Waffe zu seinem Job bei der Gestapo gezwungen?! :rolleyes Wenn da nicht schleunigst noch ein paar ordentliche Heldentaten dieses Undercover-Gutmenschen zum Vorschein kommen, kann ich das wirklich gar nicht mehr ernst nehmen.

    Ja, man steckt nicht in anderen Menschen drin, schon gar nicht in erfundenen :grin , aber dieses beginnende Verhältnis ist mir echt zu viel und auch kitschig dargestellt. :rolleyes


    Gelungen dagegen fand ich die Passagen, in denen Anni den Abtransport der Juden aus ihrem Versteck beobachtet, Trost bei Georgina findet und am nächsten Tag dann durch die leeren Wohnungen des geräumten Judenhauses irrt. Diese Szenen haben mich sehr beeindruckt und Georgina ist nach wie vor mein personelles Highlight in diesem Roman.


    Ruth verbringt nun ihre Weihnachtsferien bei Olivia und ich befürchte nicht weniger kitschige Szenen mit deren großem Bruder... Hoffentlich irre ich mich!


    Leicht grummelnd mache ich mich mal an die letzten Seiten des Abschnitts...

  • Wie kann Anni an dem Tag, an dem sie von der Deportation ihrer ehemals besten Freundin erfährt, mit einem der Täter schlafen!?

    Vielleicht einfach um zu vergessen? Sie stand ja kurz davor Schluss zu machen mit ihren Leben. Sie hat keine Hoffnung mehr ausreisen zu können und sie weiß, irgendwann ist sie dran.

    Ich fand auch diese Entwicklung des Verhältnisses etwas unwirklich und wie du schreibst, kam es kitschig rüber.

    Ich denke schon, dass es auch solche Verbindungen gab.

  • Ich denke schon, dass es auch solche Verbindungen gab.


    Gewiss wird es die gegeben haben, und noch viel Schlimmeres. Ich bin aber leider so einfach gestrickt, dass ich gern Sympathie für die Hauptfiguren eines Buches empfinde. Und das fällt mir bei Anni nun deutlich schwerer als vor dieser Szene.


    Vielleicht einfach um zu vergessen? Sie stand ja kurz davor Schluss zu machen mit ihren Leben. Sie hat keine Hoffnung mehr ausreisen zu können und sie weiß, irgendwann ist sie dran.


    Mal schauen, wie das Verhältnis weitergeht... :huh:

  • Ich habe jetzt nach Kapitel 8 unterbrochen, ich musste kurz geistig kotzen. Wenn ich solche Formulierungen lese wie


    Zitat

    Sie gab sich der Leidenschaft hin,....

    dann weiß ich, dass ich puren Kitsch lese.

    Leider gleitet das Buch immer weiter ins Kitschige ab.


    Und Anni finde ich immer unsympathischer. Ja, sie hat ein hartes Leben. Ja, sie ist bedroht.

    Aber im Gegensatz zu Hunderttausenden anderer hat sie Freunde, die ihr helfen. Jahrelang kümmert sie sich nicht um Marlene, und als es zu spät ist, heult sie. Und nicht deshalb, weil sie um Marlene besorgt ist, sondern weil sie sich in Selbstmitleid suhlt.


    Begreift Anni wirklich nicht, dass die gesamte Hausgemeinschaft ihr eigenes Leben riskiert, indem sie sie verstecken? Nein, sie sitzt auf der Matratze, lässt die anderen arbeiten und lamentiert.

    Solche Dramaqueens werde ich nie verstehen...

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe jetzt nach Kapitel 8 unterbrochen, ich musste kurz geistig kotzen. Wenn ich solche Formulierungen lese wie


    Sie gab sich der Leidenschaft hin....


    dann weiß ich, dass ich puren Kitsch lese.

    Leider gleitet das Buch immer weiter ins Kitschige ab.


    Liebe Alice , du bist jetzt am absoluten Tiefpunkt des Romans angekommen. :keks Ab hier geht es wieder aufwärts. :chen

    Und Anni finde ich immer unsympathischer. Ja, sie hat ein hartes Leben. Ja, sie ist bedroht.

    Aber im Gegensatz zu Hunderttausenden anderer hat sie Freunde, die ihr helfen. Jahrelang kümmert sie sich nicht um Marlene, und als es zu spät ist, heult sie. Und nicht deshalb, weil sie um Marlene besorgt ist, sondern weil sie sich in Selbstmitleid suhlt.


    Begreift Anni wirklich nicht, dass die gesamte Hausgemeinschaft ihr eigenes Leben riskiert, indem sie sie verstecken? Nein, sie sitzt auf der Matratze, lässt die anderen arbeiten und lamentiert.

    Ich nehme sie auch als eine Person wahr, die mehr nimmt als gibt - und dann nur im Nachhinein darüber flennt, dass sie nicht mehr gegeben hat. Sowas kann ich auch nicht gut vertragen.


  • Auch ich habe jetzt bis Kapitel 8 gelesen und kann mich Alice Posting von oben nur komplett anschließen: Ich bin einfach nur genervt von dem Buch und von Anni

    Diese Liebesgeschichte ist absolut überflüssig und unglaubwürdig und kischig und mir reicht es langsam mit dem Buch.

    Ich werde schon noch zu Ende lesen, brauche aber auch erst mal eine Pause.


    Und die Geschichte von Ruth und dem Puppenspiel in der Schule und dem Zickenkrieg mit ihrer Mitschülerin finde ich auch alles andere als spannend.


    Ich bin enttäuscht von dem Buch:(

  • Ja, macht mal Pause. :lache


    *Eine Runde Schokolaaaaaaaaaaaaaaaaade...* (Oder was auch immer... :schnaps )


    ... bin gespannt, ob ihr euch dann nochmal dransetzt. :grin Ich kann die Enttäuschung gut verstehen, mir ging es in der Mitte des Buches ja genauso. Und ich bin auch noch dran schuld. :rolleyes Tja, die Erwartungen waren halt einfach hoch.

  • Manche Entscheidungen von Anni könnte ich auch nicht richtig verstehen. Zu Magda hat sie den Kontakt ebenfalls abgebrochen, obwohl diese ihr geholfen hat mit Ruth.

    Da hatte ich es eher so verstanden, als ginge der Abbruch auf Magda zurück.


    Mir gefällt es, daß Anni menschlich dargestellt wird.

    Die Liebesstory ist zwar auch nicht so mein Fall, aber es wirkt irgendwie menschlich, sich in der furchtbaren, lebenbedrohenden Lage an jeden Strohhalm zu klammern und auf diese Weise emotinal etwas "Leben zu tanken".

    Nicht, daß der gute Heinrich mein Lieblingskandidat für Anni wäre, aber ein anderer scheint je momentan nicht verfügbar zu sein.


    Gemein ist, daß das Kapitel so endet mit dem egoistoschen Andrew, der Walter aus reinem Kalkül anschwärzt und dann im nächsten Abschnitt scheinbar knapp zwei Jahre vergangen sind.

    Ich will doch nun erst mal wissen, wie es dort weitergeht :grin

  • Ja, macht mal Pause. :lache


    *Eine Runde Schokolaaaaaaaaaaaaaaaaade...* (Oder was auch immer... :schnaps )


    ... bin gespannt, ob ihr euch dann nochmal dransetzt. :grin Ich kann die Enttäuschung gut verstehen, mir ging es in der Mitte des Buches ja genauso. Und ich bin auch noch dran schuld. :rolleyes Tja, die Erwartungen waren halt einfach hoch.

    LOL Nadezhda ist schuld :rofl Sie ist die heimliche Autorin...


    Im Ernst: ich habe mich freiwillig für das Lesen dieses Buches entschieden.


    Die "Liebeswirren" sind völlig an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig. Ruth hat schon dieselben Starallüren wie ihre Mutter.

    Und dass ein junger Mann einer 14jährigen einen Zungenkuss geben will, finde ich auch völlig daneben. Was soll das? Auch dass zwei Teenager (bei Walter müssten inzwischen die Hormone hochkochen) ganz harmlos in einem Bett schlafen, ist Humbug.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das in dieser prüden Zeit geduldet wurde.


    Die Autorin verstrickt sich immer tiefer in der Kitschfalle. Fehlen nur noch ein paar Shades of Grey =O

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde