Euer dunkelstes Geheimnis - Amanda Jennings

  • Amanda Jennings - Euer dunkelstes Geheimnis


    Klappentext:


    Als ihre Mutter stirbt, bricht für Bella Campbell eine Welt zusammen, denn sie war ihre engste Vertraute. Zusammen mit ihrem Ehemann fährt Bella zur Beerdigung und versucht, ihren Vater zu trösten. Doch es folgt der nächste Schlag: Dieser begeht tags darauf Selbstmord. Er hinterlässt Bella einen Brief, in dem er ihr eine schockierende Wahrheit beichtet: Bella sei nicht ihre leibliche Tochter. Und sie wurde auch nicht adoptiert ... Welches dunkle Geheimnis verbergen die Menschen, die Bella für ihre Eltern gehalten hat?


    Meine Meinung:

    Die Bezeichnung "Thriller" auf dem Cover finde ich irreführend, denn das Buch ist eher ein Familiendrama als ein Thriller. Der Grundton ist insgesamt recht düster, auch wenn das letzte Kapitel versöhnlich stimmt.

    Die Hauptperson Bella ist eine durch und durch fremdbestimmte Person. Was sie nach dem Tod ihrer Mutter über ihre Eltern erfährt, stürzt sie in eine tiefe Identitätskrise. Sie möchte ihr bisheriges Leben nicht fortführen. Bellas chaotische Gefühlswelt nimmt viel Raum ein.

    Die Geschichte ist zum Großteil recht vorhersehbar, nur kurz vor dem Ende gibt es eine echte Überraschung.


    Fazit:


    Wer einen spannenden und fesselnden Thriller erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Als düstere Familiengeschichte ist es jedoch durchaus zu empfehlen. Ich vergebe sieben von zehn Eulenpunkten.

  • Bella und ihr Ehemann David fahren zur Beerdigung ihrer Mutter Elaine ins elterliche Pfarrhaus. Elaine und Bella waren sehr eng und vertraut, obwohl es ein Leben im goldenen Käfig war. Die Mutter verließ das Haus nur zum Kirchgang, Urlaube gab es keine und Bella wurde von ihr zu Hause unterrichtet. Zum Vater Henry hingegen gibt es eine emotionale Kluft. Andere Familienangehörige oder Kontakte gab es nicht. Nach der Beerdigung bittet der Vater seine Tochter um Vergebung und begeht am Tag darauf Suizid. Nur Bella bleibt unklar wofür er sie um Vergebung gebeten hat und sucht in seinem Abschiedsbrief eine Antwort auf diese Frage. Bella befreit sich nun sozusagen von ihrem dominanten Ehemann, nimmt eine Auszeit, um sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Und hier macht sie in der folgenden Zeit eine Entwicklung von der sanften Ehefrau zur selbständig denkenden und handelnden jungen Frau durch, die beachtlich ist.


    In einem weiteren Strang erfährt man einiges über das Eheleben der Eltern und die vielen Versuche ein Kind zu bekommen, die Fehlgeburten und das daraus entstandene Leid.



    Die Autorin hat m. E. mit dieser Geschichte keinen Thriller geschrieben, sondern eine Familientragödie bzw. –roman. Die Story selbst ist facettenreich, bietet viel mehr als ich zuerst erwartet hatte, aber etliches ist auch klischeehaft und vorhersehbar.


    Alles in allem ein netter Roman, mit dem ich unterhaltsame Lesestunden verbracht habe.