Hier kann zu den Seiten 1 - 87 (Kapitel 1 - 5) geschrieben werden.
'Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki' - Seiten 001 - 087
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Den ersten Abschnitt habe ich sehr gerne gelesen.
Mit Tsukuru steht wieder eine Figur im Mittelpunkt des Geschehens, deren Leben sich am Rande eines Abgrundes abpielt. Zunächst scheint Tsukuru eine beliebeige Person zu sein, vollkommener Durchschnitt, kein besonderer Mensch. Auch das kenne ich schon von Murakami. Diesmal taucht kein mystisches Wesen auf, um dem Protagonisten eine Bedeutung zu verleihen, sondern die seltsamen Umstände einer verlorenen Freundschaft werden in den Mittelpunkt gestellt. Die große Frage ist, warum wollen die vier Freunde nichts mehr von Tsukuru wissen. Irgendein Ereignis, von dem er nichts weiß, muss der Hintergrund sein.
Das Thema des ersten Abschnittes kann ich für mich mit "Freundschaft" überschreiben. In Haida findet Tsukuru einen neuen Freund, der nun die Geschichte eines Erleuchteten erzählt, der sich vor dem Tod retten kann, in dem er ihn an jemanden anderen abtritt. Ein faszinierender Gedanke.
Würdet ihr das tun, wenn ihr die Chance hättet? Oder würde man sich nicht immer schuldig fühlen?
Es liegt nahe, zu glauben, dass Tsukuru, dem eine Farbe im Namen verwehrt blieb, nun auch so ein Erleuchteter ist. Oder eben gerade nicht. Vielleicht schützt ihn seine Farblosigkeit vor dem Tod.
Ich bin sehr gespannt, was der Grund für die Loslösung der Freunde ist. Ob es bei Murakami so etwas Banales wie eine Intrige sein kann? Ich bin gespannt.
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Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Abschnitt, aber nach den ersten vier Kapiteln, möchte ich schon mal loswerden, wie froh ich bin, dass dieses Buch so ganz anders ist, als der letzte Murakami.
Das Buch gibt mir jetzt schon viel zum Nachdenken mit. Dazu schreibe ich später noch ausführlich.
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Wie immer fremdle ich mit den Namen etwas, aber es wird bei jedem Murakami besser.
Ich kann irgendwie gar nicht erklären, was ich an dem Erzählstil so besonders finde, aber man liest nicht nur in den Dialogen deutlich heraus, wer das Buch geschrieben hat, sondern auch im Erzähltext. Er hat eine besondere Art zu denken. Vielleicht wisst ihr, was ich meine.
Die Art, mit der Tsukurus Freunde ihm die Freundschaft gekündigt haben, finde ich ganz fürchterlich. Vor allem ihm nicht zu sagen, was vorgefallen ist. Er scheint es ja tatsächlich nicht mal zu ahnen. Das muss an einem nagen.
Dazu passt die traurige Grundstimmung des Buches sehr gut.
Haida mag ich gern. Die Freundschaft scheint aber nicht allzu lange gehalten zu haben, wenn er mit Mitte dreißig keine Freunde hat.
Die Geschichte über Midorigawa scheint mir eine typische Murakami-Geschichte zu sein. Ob sie für unser Buch noch wichtig wird?
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Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Abschnitt, aber nach den ersten vier Kapiteln, möchte ich schon mal loswerden, wie froh ich bin, dass dieses Buch so ganz anders ist, als der letzte Murakami.
Das Buch gibt mir jetzt schon viel zum Nachdenken mit. Dazu schreibe ich später noch ausführlich.
Das freut mich! Mich erinnert der Roman etwas an "Naokos Lächeln".
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Haida mag ich gern. Die Freundschaft scheint aber nicht allzu lange gehalten zu haben, wenn er mit Mitte dreißig keine Freunde hat.
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Ich finde Haida unheimlich. Mit seinem aalglatten Lächeln kommt er mir vor, als sei er aus einer anderen Welt. Ich habe kein gutes Gefühl bei ihm.
Bei Murakami kommen ja immer irgendwelche mystischen Wesen vor. Haida könnte so jemand sein.
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Regenfisch : Du fragst, ob ich den Tod weiter geben würde, wenn ich könnte.
Gute Frage Erst mal finde ich es gruselig, das eventuell zu wissen und wie entscheide ich, ob ich demjenigen das weiter gebe? Sympathie bzw. fehlende Sympathie? Überlebenswille? Ich weiß nicht, wie ich entscheiden würde.
Ich habe überlegt, ob das vielleicht sinnbildlich gemeint war. Aber wofür soll der Tod stehen?
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Regenfisch : Du fragst, ob ich den Tod weiter geben würde, wenn ich könnte.
Gute Frage Erst mal finde ich es gruselig, das eventuell zu wissen und wie entscheide ich, ob ich demjenigen das weiter gebe? Sympathie bzw. fehlende Sympathie? Überlebenswille? Ich weiß nicht, wie ich entscheiden würde.
Ich habe überlegt, ob das vielleicht sinnbildlich gemeint war. Aber wofür soll der Tod stehen?
Ich glaube nicht, dass es sinnbildlich gemeint war. Man kann ja den Tod wohl nur weitergeben an jemanden, der ihn auch annehmen möchte. Tsukuru hätte ihn nach der Trennung der Freunde sicherlich gerne angenommen. Ich frage mich nur, ob der "Geber" sich nicht trotzdem immer schuldig fühlt.
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Ich finde Haida unheimlich. Mit seinem aalglatten Lächeln kommt er mir vor, als sei er aus einer anderen Welt. Ich habe kein gutes Gefühl bei ihm.
Bei Murakami kommen ja immer irgendwelche mystischen Wesen vor. Haida könnte so jemand sein.
So geht es mir auch. Irgendwie ist er eigenartig auch seine speziellen, philosophischen Gedanken, über die Freiheit des Denkens und der Logik kann ich so nicht nachvollziehen.
Die Art, wie sich seine Freunde von ihm trennen ist für den Leser, der ja nichts weiß, eigenartig. Aber, sie deuten ja an, dass es Tsukuru wissen müsste. Ich glaube, dass er es auch weiß aber verdrängt hat.
Spekulation: Er hat sich an eines der Mädchen ran gemacht, die Klavierszene ist so intensiv beschrieben, da muss was dahinter stecken.
Ob Haida da mit drin steckt?? Weil er ja genau das Stück spielt, an das sich Tsukuru so gern erinnert.
Ich bin ja gespannt, ob es mit Sara weiter geht. Der Abschied nach seiner Erzählung über seine Freunde war ja befremdlich.
Bin kurz vor dem Ende des Abschnitts und konnte heute, wegen Familienangelegenheiten nicht weiter lesen. Kommt aber noch
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Ich finde Haida als Figur gleichzeitig unheimlich und faszinierend. Er ist es, der Tsukuro dazu bringt nachzudenken, zu reflektieren und sich weiter zu entwickeln. Er hilft ihm, mit seinem neuen erwachsenen Ich zurechtzukommen. Was dahinter steckt und welche Absichten Haida verfolgt, weiß ich aber noch nicht.
Die philosophischen Gespräche der beiden finde ich jedenfalls sehr interessant.
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Interessant finde ich sie auch und für Tsukuro ist es gut, jemanden wie ihn zu haben, der ihn weiter bringt. Es könnte eine wunderbare Freundschaft werden, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Haida gewisse Absichten verfolgt. Kann aber auch meinem Krimi geprägten Hirn entspringen
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Ich bin ja gespannt, ob es mit Sara weiter geht. Der Abschied nach seiner Erzählung über seine Freunde war ja befremdlich.
Ich auch. Bis jetzt scheint sie die einzig konstante "Gute", Positive auf Tsukuros Weg zu sein, aber wer weiß...
Was mir hier, wie eigentlich oft bei Murakami auffällt, ist die permanente Schwermut, ja Depressivität seiner Hauptfiguren. Typisch für Japaner? Selbst wenn es ihnen recht gut geht, sind sie sehr zurück genommen und scheinbar pessimistisch, ja fast gleichgültig, wenn es um ihre Zukunft, Aussichten geht.
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Ich mag das schwermütige in den Büchern irgendwie. Aber ich mag auch schwermütige Musik. Ob das normal ist?
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Ich mag das schwermütige in den Büchern irgendwie. Aber ich mag auch schwermütige Musik. Ob das normal ist?
Total normal. Ich mag das auch, auch die schwermütige Musik.
Du bist also mindestens so normal wie wie ich
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Total normal. Ich mag das auch, auch die schwermütige Musik.
Du bist also mindestens so normal wie wie ich
Sehr gut
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Ich mag das schwermütige in den Büchern irgendwie. Aber ich mag auch schwermütige Musik. Ob das normal ist?
Warum nicht, man hat ja auch seine Stimmungsschwankungen und Schwermut in der Musik ist sogar etwas ganz besonders Reizvolles. Ich mag sie auch sehr gerne.
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Endlich hatte ich Ruhe, mich Murakami zu widmen. Und ich habe den ersten Teil in einem Rutsch gelesen.
Der Autor fasziniert mich immer wieder. Die glasklare Prägnanz der Sprache, die Schaffung von Atmosphäre mit wenigen Sätzen, ganz ohne Geschwafel. Murakami weckt bei mir Emotionen, ohne dass es von ihm beabsichtigt erscheint.
Die japanische Kultur und Lebensweise ist mir fremd und trotzdem finde ich sie anziehend. Besonders gefällt mir, dass Bildung nicht wie bei uns als Kuriosität eher abgelehnt wird, sondern als positive Eigenschaft gilt. Haida ist so ein gebildeter Mensch, der trotz seiner jungen Jahre schon sehr tiefsinnige Gedanken hat. Vielleicht erscheint er deshalb manchen hier unheimlich. Nein, er ist nicht unheimlich, er ist nur gescheit
Die Farbsymbolik, die sich durch die Kapitel zieht, finde ich sehr interessant. Ich grüble noch, wie ich sie einordnen soll.
Ich finde es sehr traurig, wie Tzukuru nach der Zurückweisung durch seine einzigen Freunde/Freundinnen fast verkümmert, sich zurückzieht und Todesgedanken hat. Unendlich traurig. Dass sie ihm nicht sagen, was er "verbrochen" hat, ist auch ein Teil der japanischen Kultur und Lebensweise. Ein gut erzogener Japaner würde sich eher die Zunge abbeißen, als jemanden auf einen Fehler hinzuweisen. So etwas bedeutet Gesichtsverlust, und zwar für beide Seiten.
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Die japanische Kultur und Lebensweise ist mir fremd und trotzdem finde ich sie anziehend. Besonders gefällt mir, dass Bildung nicht wie bei uns als Kuriosität eher abgelehnt wird, sondern als positive Eigenschaft gilt. Haida ist so ein gebildeter Mensch, der trotz seiner jungen Jahre schon sehr tiefsinnige Gedanken hat. Vielleicht erscheint er deshalb manchen hier unheimlich. Nein, er ist nicht unheimlich, er ist nur gescheit
Die Farbsymbolik, die sich durch die Kapitel zieht, finde ich sehr interessant. Ich grüble noch, wie ich sie einordnen soll.
Dass er gescheit ist, macht ihn für mich nicht unheimlich. Es ist eher sein Verhalten.
Die Farbsymbolik gibt mir auch zu denken. Was hat eigentlich Sara für eine Farbe, oder ist sie auch farblos??? Seine farbigen Freunde haben ihn ja verlassen, mal sehn ob sich das so durch die Geschichte zieht und welche Bedeutung es hat.
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Interessant. Über Saras Farbe habe ich gar nicht nachgedacht beim Lesen. Dabei ist es so naheliegend.
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Sara hat keine Farbe, genau wie Tzukuru. Die beiden sind also auf einer Ebene.
Haida ist Grau, Shiro ist Weiß und Kuro Schwarz. Zufall? Grau ist eine Mischung aus Weiß und Schwarz. Verkörpert Haida im übertragenen Sinn die beiden ehemaligen Freundinnen?