Was wäre, wenn du eine eigene Welt erschaffen könntest? Wie würde sie aussehen?
Als Nick erfährt, dass er nicht einfach nur ein Junge aus München ist, sondern in Wirklichkeit ein Bajar ist und mithilfe von Perlen Welten bereisen und letztendlich auch erschaffen kann, steht sein Leben erst einmal Kopf. Innerhalb von weniger Tage ist er plötzlich in Akademia, der Welt, in dem die jungen Bajar unterrichtet werden. Denn nicht alles ist möglich beim Erschaffen von Welten und mit den Fähigkeiten kommt auch große Verantwortung, die gelernt werden will. Doch natürlich führt diese Fähigkeit einige in Versuchung und bald findet sich Nick mitten in dramatischen Entwicklungen – und er und seine neu gewonnenen Freunde werden wichtige Aufgaben übernehmen müssen.
Man mag es nicht glauben, dass dies das Debüt des Autors Lars Mielke ist. „Die Perlen der Bajar – Die verbotene Abteilung“ hat mich absolut gefesselt. Ohne sich in Ausschweifungen zu verlieren, erzählt der Autor von Nicks Erlebnissen als Bajar. Der Leser weiß anfangs genauso wenig wie Nick über die Welten, die Erschaffung dieser und die Regeln, die zu beachten sind. Die Handlung in sich ist stimmig, sehr spannend gestaltet und gespickt mit verschiedenen Aufgaben, die zu lösen sind. Wie in vielen Jugendbüchern gilt auch hier: Wenn die Erwachsenen überfordert sind, muss die Jugend ran! Was mich aber an den Erwachsenen überrascht hat: Die wenigsten halten hier die Jugend für unfähig, sondern binden sie gleich mit ein – realistisch? Vielleicht nicht? Aber so sind wohl die Bajar! An einigen Stellen im Buch fand ich persönlich, dass die Handlung zu schnell ging bzw. die Probleme zu schnell gelöst wurden, da hätte man den Spannungsbogen einzeln noch etwas spannen können. Aber im Gesamten betrachtet wird die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht gehalten, das große Problem besteht ja und wird nur Stück für Stück gelöst. Insgesamt ist sehr viel Handlung in diesem Buch und ich habe es wirklich fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich so fasziniert hat und ich ganz in den Welten gefangen war. Auch die Regeln, wie die Welten zu erschaffen sind bzw. was beim Erschaffen der Welten passiert, sind sehr sinnvoll gewählt, der Autor hat sich da wirklich Gedanken gemacht und alles sehr nachvollziehbar gestaltet, was bei Fantasy ja immer eine Herausforderung ist.
Ich persönlich ordne das Buch in meine Top 5 Fantasy-Bücher 2017 ein und würde mich sehr freuen, mehr von Nick und den Bajar zu lesen, auch wenn das Buch an sich ein schlüssiges Ende hat und ich mich auch damit abfinden könnte, wenn es als Stand-Alone-Buch endet (aber ich glaube, es werden Fortsetzungen geplant sein).
Ich bedanke mich herzlich bei dem Autor, dass ich dieses tolle Buch zum Jahresende noch lesen und genießen durfte!