Titel: Heimatlos. Bekenntnisse eines Konservativen
Autor: Ulrich Greiner
Verlag: Rowohlt
Erschienen: August 2017
Seitenzahl: 160
ISBN-10: 3498025368
ISBN-13: 978-3498025366
Preis: 19.95 EUR
Ulrich Greiner wurde 1945 geboren und war lange Zeit Feuilletonchef bei der ZEIT. Nach eigenem Bekunden hat er zumeist die SPD gewählt – und sieht sich trotzdem als einen Konservativen – und sieht darin auch keinen Widerspruch.
In diesem Buch übt er zum Teil scharfe Kritik an den Medien, an den linskgrünen-Ideologen, aber auch an der Politik der Bundesregierung, insbesondere an dem „alternativlosen“ Handeln der Kanzlerin.
Ihm widerstrebt, dass man alle Menschen, die es wagen die Kanzlerin oder die „Willkommenskultur“ in diesem Land zu kritisieren, sofort in eine reaktionäre, kleinbürgerliche Ecke packt. Ohne näher auf die Argumente der Kritiker einzugehen, werden die, denen der herrschende Diskurs missfällt, sofort verächtlich als „Populisten“ diffamiert. Zudem werde der Rechtspopulismus so definiert, als würde es nicht auch einen Linkspopulismus geben.
Jemand, der die Politik Merkels kritisiert, der nicht bereit ist ihre Verfassungsbrüche zu tolerieren, ist mitnichten ein Nazi oder Rechtspopulist. Auch wenn es immer noch einige Idioten und Vollpfosten gibt, die keine Schwierigkeiten damit haben, diese Schublade immer wieder aufzuziehen. Demokratie lebt vom Wettstreit der Meinungen – sie lebt nicht von der Abschaffung der Meinungsfreiheit durch Herrn Maas.
Der Streit der Meinungen ist nun einmal ein typisches Merkmal von Menschen, die liberal-konservativ sind.
Ulrich Greiner zeigt auch interessante Parallelen zwischen den Anfängen der GRÜNEN und den Anfängen der AFD auf. 1980 waren bei den GRÜNEN solche Leute wie Baldur Springmann (Mitglied der NSDAP) und Thomas Ebermann (strammer Trotzkist) mit tonangebend. Auf die AFD bezogen könnte man da jetzt Höcke und Gauland anführen.
Dieses Buch macht deutlich, wie wenige Menschen es doch in diesem Land gibt, die überhaupt wissen was es bedeutet konservativ zu sein. Die eben nicht wissen, dass konservativ bedeutet, zu bewahren ohne das Neue zu verteufeln. Es geht auch um den Erhalt grundlegender Werte, die eigentlich niemals zur Disposition stehen sollten.
Ein sehr interessantes Buch – sehr lesenswert. 8 Punkte.