Rückentext:
"Meine Tochter Ulerika ist tot. Ihr Vater hat sie getötet. Sie war erst Sechzehn. Ja, nicht nur in fernen Ländern, auch mitten in Deutschland werden Frauen und Mädchen aus Gründen der Ehre getötet. Deshalb erzähle ich Ulerikas Geschiche. Es ist auch die Geschichte meiner Ehe. Sie begann mit einer Zwangsheirat im Kosovo. Mein Buch soll alle Frauen warnen. Verbergt eure blauen Flecken nicht unter langärmeligen Blusen oder Schminke, heuchelt nicht vor der Haustür Harmonie, wenn dahinter die Hölle lodert! Das ist Ulerikas Vermächtnis." (Hanife Gashi)
Inhalt:
Die wahre Geschichte einer jungen Albanerin, die nur eines wollte, nämlich ein klein bißchen Freiheit. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Kosovo mit verhältnismäßig großzügigen Eltern: sie besucht mit Freundinnen das Eiscafe und das Kino, sie sich trifft mit der Dorfjugend am Brunnen, sie besucht eine höhere Schule ... bis sie eines Tages vor vollendete Tatsachen gestellt wird: Wir haben einen Mann für dich gefunden!
Ihre Hoffnungen, auf einen liberalen Mann zu treffen, zerschlagen sich schnell - ihre Ehemann lebt nur für die Tradition. Plötzlich findet sie sich in der Wohnung ihrer Schwiegereltern wieder, hat sie keinerlei Rechte mehr! Sie hat ihrem Mann, seinen Eltern zu gehorchen - sie hat ihm Kinder zu gebären und zu schweigen, auch wenn er sie verprügelt.
Als die politische Lage im Kosovo sich zuspitzt, reist sie mit Mann und erster Tochter nach Deutschland um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Sie hofft hier, fernab aller Traditionen, auf eine bessere Zukunft - für sich und vor allem für ihre Töchter, die hier in Freiheit aufwachsen können. Wenn da nicht ihr Mann wäre und seine Ehrbegriffe ... Ehrbegriffe, die schließlich zur Katastrophe führen ...
Meine Meinung:
Ein Buch der ganz besonderen Art! Ein Buch das aufrüttelt und betroffen macht! Mehr als einmal habe ich fassungslos den Kopf geschüttelt und wollte es nicht glauben, was ich da lesen musste!
Ich habe bei diesen Erfahrungsberichten oft ein leicht ungutes Gefühl, weil ich mich immer frage, wie viel Wahrheit wirklich hinter diesen Geschichten steckt - hier hatte ich dieses Gefühl nicht! Das Buch ist nicht darauf aus, Mitleid zu heischen oder besonders erschreckende Erlebnisse breit zu treten. Es ist geschrieben auf eine sehr ruhige Art, die umso mehr erschüttert!
Unbedingt empfehlenswert!