Möge die Stunde kommen - Jeffrey Archer (Clifton-Saga Bd. 6)

  • Über das Buch:

    Für die Familien der Cliftons und Barringtons, deren Wege seit Jahrzehnten miteinander verbunden sind, kommen schwere Stunden. Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker für eine große und gefährliche Liebe aufs Spiel, während Emma Clifton eine schwere Entscheidung treffen muss, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Doch dann erfolgt ein Schicksalsschlag, mit dem niemand gerechnet hat … (Quelle: http://www.randomhouse.de)


    Über den Autor:

    Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug eine bewegte Politiker-Karriere ein, die bis 2003 andauerte. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller. Archer verfasste zahlreiche Bestseller und zählt heute zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Sein historisches Familienepos "Die Clifton-Saga" stürmt auch die deutschen Bestsellerlisten und begeistert eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London und Cambridge. (Quelle: http://www.randomhouse.de)


    Meine Meinung:

    Natürlich war auch der nunmehr sechste Band der Clifton-Saga Pflichtlektüre für mich. Auch diesmal schafft es Jeffrey Archer wieder seine Leser zu fesseln, meiner Meinung nach war dieser Band wieder spannender als einige seiner Vorgänger. Was mir besonders gut gefallen hat, war der Fokus der diesmal wieder deutlich besser auf den Familien Clifton und Barrington gelegen hat.

    Das Cover passt perfekt in die Reihe und macht durch die Abbildung des Brandenburger Tors deutlich, in welcher Zeit wir uns befinden. Die Hauptstadt ist geteilt und genau dort spielt eine der entscheidenden Szenen des Romans. Der Klappentext ist relativ nichtssagend gehalten, was in diesem Fall gut ist, um nicht zu viel Spannung vorweg zu nehmen. Die Handlung dieses sechsten Bands ist nur für Fans der Serie in vollem Umfang nachvollziehbar. Ohne ein gewisses Vorwissen ist es sehr wahrscheinlich nicht leicht dem Autor zu folgen.

    Die Figuren haben sich weiterentwickelt, dies ist vor allen an Giles, Sebastian, Emma und Jessica auszumachen. Wobei Jessica definitiv meine Lieblingsfigur in diesem Band ist (warum wird natürlich nicht verraten). Aber auch Giles und Sebastian machen eine Entwicklung durch, die ihr Leben bestimmen wird, beide müssen mich Schicksalsschlägen klar kommen.

    Genau aus diesen Schicksalsschlägen und aus dem Fokus auf die Familien speist der Roman meiner Meinung nach seine gute Spannung. Sicherlich ist es kein Krimi, dennoch lässt sich der Roman mit einem ungeheuren Sog lesen, man möchte das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin sehr gespannt wie Jeffrey Archer die Geschichte der Cliftons und Barringtons im siebten und letzten Band zu Ende bringt. Denn dort kann er sich wieder kaum einen Cliffhanger leisten ;-)

    Der Schreibstil des Autors ist wie eh und je gut zu lesen. Besonders die Dialoge zwischen Sebastian und Jessica mochte ich sehr. Aber auch Harrys Redegewandtheit habe ich das eine oder andere Mal bewundert, auch wenn er diesmal nicht so sehr im Fokus des Geschehens steht.

    Für mich vermittelt diese Serie ein gutes Gefühl, es ist nach nun fünf Bänden wirklich so, als würde man als Leser nach Hause kommen, so sehr sind einem die Figuren ans Herz gewachsen. Man fiebert mit ihnen und leidet mit ihnen, man nimmt einfach Anteil an ihrem Schicksal.

    Eine klare Leseempfehlung für alle Fans der Serie. Wem vielleicht der Fokus bei den letzten Bände zu sehr auf dem geschäftlichen und kriminellen Teil der Familiengeschichte gelegt hat, punktet dieser Teil definitiv wieder dadurch, dass es in erster Linie wirklich um Familienangelegenheiten geht und nicht so sehr um die Firmen bzw. Unternehmen.

    Ich freue mich schon auf das große Finale und kann es gar nicht erwarten, wie nun das Ende der Familien Clifton und Barrington aussehen wird.


    9/10 P.

  • Taschenbuch: 592 Seiten

    Verlag: Heyne Verlag

    Erschienen am 11. September 2017

    ISBN-10: 3453421671

    Originaltitel: Cometh the Hour


    zum Autor:

    Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug eine bewegte Politiker-Karriere ein, die bis 2003 andauerte. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller. Archer verfasste zahlreiche Bestseller und zählt heute zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Sein historisches Familienepos Die Clifton-Saga stürmte die englischen und amerikanischen Bestsellerlisten und begeistert eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London und Cambridge.


    zum Inhalt:

    Nachdem nun mehrere Gegner aus Politik und Wirtschaft keine Gefahr mehr für das Unternehmen Barrington darstellen, rückt wieder die Familie in den Vordergrund. Sir Giles reist als Abgeordneter nach Ost-Berlin und verhilft einer jungen Frau zur Flucht. Karin kennen die Leser bereits aus Die Wege der Macht und atmen erleichtert auf, weil sie dem Regime entkommen kann. Allerdings ist die anschließende Verbindung mit ihr Grund genug, um um seinen Posten im Oberhaus zu bangen. Auch Harry hat mit dem russischen Staat Differenzen, weil diese einen befreundeten Autor in Sibirien gefangen halten. Er wäre nicht Harry Clifton, wenn er sich nicht an höchster Stelle für seinen Freund einsetzen würde. Während die Cliftons helfen, intrigieren die Fenwicks. Zumindest Lady Virginia zieht wieder alle Register und schlüpft durch sämtliche juristische Lücken, auch wenn sie noch so klein sind.


    meine Meinung:

    Die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren vom Kalten Krieg zwischen Ost und West geprägt. In einer europäischen Familiensaga darf dieser Aspekt natürlich nicht fehlen. Jeffrey Archer verbindet die Kulisse so authentisch mit der fiktiven Familiengeschichte, dass man fast meint, sich an bestimmte Vorfälle erinnern zu können. Nahtlos schließt sich dieses Buch an seinen Vorgänger an und der Cliffhanger kann auch sofort aufgelöst werden. Gewohnt temporeich führt uns der Autor dann durch gut zehn Jahre Zeitgeschichte. Es geht erneut um Geld, Politik und freie Meinungsäußerung. Für diese Themen setzen sich Emma, Giles und Harry ein. Auch Sebastian mischt inzwischen in der Bankenwelt mit und hofft im Privatleben auf eine Annäherung an Grace. Erklärte Antiheldin ist wieder einmal Virginia. Das Biest vom Dienst läuft zwar bei den Barringtons immer wieder ins Leere, lässt aber Leser staunen, mit welchen Mitteln sie sich durchs Leben schlägt.


    Die Serie neigt sich mit diesem sechsten Band dem Ende zu. Nach all den Aktionen, die das Trio in diesem Teil unternimmt, kann ich es mir nicht vorstellen, dass es so bald zum Schluss kommt. Dem Autor ist es gelungen, die Handlung so vor dem weltlichen Geschehen zu positionieren, dass sie absolut glaubhaft wirkt. Die Figuren sind sorgfältig ausgewählt, dass sie mit minimalem Aufwand an allen Fäden ziehen können. Dennoch ist die Handlung so komplex, dass sie die Weltpolitik beeinflusst. Die überwiegend sympathischen Charaktere lassen Empathie zu und man wünscht ihnen einen guten Ausgang der Geschichte. Bei manchen Dingen sehen Kenner der Historie bereits die dunklen Wolken am Himmel aufsteigen, die unsere Helden natürlich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Von daher steigt die Spannung wieder einmal bis zur letzten Seite und entlädt sich dort mit einer Explosion. Das scheint ein Markenzeichen geworden zu sein und nach nunmehr sechs Bänden sind wir daran gewohnt.


    Mit zweifelhaften Gefühlen habe ich nun auf den letzten Band der Familiensaga Winter eines Lebens gewartet, um mich nicht wieder wochenlang mit dem Weiterlesen nach einem markanten Punkt gedulden zu müssen. Auch wenn die Bücher alle seitenstark sind, würde ich sie wohl nochmal in einem Rutsch durchlesen. Nach über 3.000 Seiten Gesamtinhalt passt immer noch jedes noch so kleine Detail ins Gesamtbild und kann Auswirkungen auf den Verlauf eines längst in Sicherheit geglaubten Geschäfts haben. Ich kann die Serie allen Geschichtsinteressierten und sogar Krimilesern empfehlen.

  • Den ausführlichen Vorpostern kann ich nichts Neues hinzufügen.


    Ich habe diesen 6. Band ungefährt ein Jahr nach dem vorherigen gelesen und mußte mich zu Beginn erst wieder mit den Figuren vertraut machen. Aber es war wieder spannend geschrieben, so daß ich es innerhalb von 3 Tagen gelesen hatte. Liebe, Politik, Geschäfte, Intrigen .... wechseln sich auch hier ständig ab, so daß ein richtiger Lesesog entsteht.

    Für mich eine gelungene Familiensaga und den 7. Abschlußband werde ich diesmal schneller in Angriff nehmen.