Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
[…]1666. A child is born in the farmhouse at Windebank, in the West Riding of Yorkshire. Named Rejoice (Joy) by her dying father, Joy grows up witness to the persecution of the farming community for following a banned faith. Defying the authority of the local priest, she joins a group of Yorkshire pioneers travelling to the New World to form a colony close to Philadelphia - a passionate, rebellious and courageous woman fighting against the constraints of the time. Will she find peace and love? 2014. A leather-bound book is found buried in the walls of the Meeting House in Good Hope, Pennsylvania. Its details trace the owner back to a Yorkshire farm in the Dales. And so a correspondence begins between Rachel Moorside and the man who found the journal, Sam Storer, as Rachel uncovers the tumultuous secrets of her family's history.[…]
Autorin (Quelle: amazon)
Leah Fleming was born in Lancashire and is married with three sons and a daughter. She writes from an old farmhouse in the Yorkshire Dales and an olive grove in Crete.
Allgemeines
Erschienen bei Simon & Schuster am 5. Oktober 2017 als HC mit 432 Seiten
Gliederung: Prolog – 42 Kapitel – Epilog - Danksagung
Größtenteils Ich-Erzählung der Rejoice Moorside, abschnittsweise E-Mails zwischen Sam Storer und Rachel Moorside
Handlungsort und -zeit : Rahmenhandlung Yorkshire und Good Hope, Pennsylvania 2014/ 2015, Haupthandlung: die gleichen Orte in den Jahren 1666 bis 1724
Zum Inhalt
Bei Sanierungsarbeiten eines Versammlungshauses der Quäkergemeinde in Good Hope, Pennsylvania, wird im Jahr 2014 das versteckte Tagebuch von Rejoice (Joy) Moorside, einer Quäkerin des 17.Jahrhunderts, gefunden. Den Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass Joy ursprünglich aus Yorkshire (England) stammte und aufgrund von Repressalien der Staatskirche gegenüber ihrer Religionsgemeinschaft mit Gleichgesinnten in die Neue Welt aufbrach, um dort eine neue Heimat und religiöse Toleranz zu finden. Sam Storer, der Finder des Tagebuchs, kontaktiert Rachel Moorside, eine gerade pensionierte Dame, die offensichtlich eine Nachfahrin der damaligen Familie Moorside ist.
Der E-Mail-Verkehr zwischen diesen beiden Personen bildet die Rahmenerzählung für den Haupttext, in dem Joy als Ich-Erzählerin den Leser zum Zeugen ihres steinigen Lebensweges macht.
Beurteilung
Der Roman schildert am Beispiel der fiktiven Joy Moorside die frühe Entwicklung der Religionsgemeinschaft der Quäker (Gesellschaft der Freunde) und thematisiert sowohl die Schwierigkeiten, die die Gläubigen in ihrer englischen Heimat mit den Vertretern der Staatskirche haben als auch die Probleme bei der Gründung eigener Kolonien in der Neuen Welt, wo es durch den Anspruch auf das Land der Ureinwohner und die übergriffigen Bemühungen, diese zu "zivilisieren" und zu bekehren, zu gewaltgeprägten Konflikten kommen muss.
Joy ist ein starker Charakter, der sich nur schwer in die engstirnige und stark reglementierte Gesellschaft ihrer Glaubensgenossen einfügen kann. Sie fühlt sich der Glaubensgemeinschaft ihrer Eltern, die im weiteren Sinne für ihre religiöse Haltung mit dem Leben bezahlt haben, verpflichtet, aber es gelingt ihr nicht, ihren eigenen Verstand abzuschalten und die Autorität der Gemeinschaft unter dem Vorsitz deren „Ältester“ zu akzeptieren. Die Entwicklung der jungen Frau und der Ausbruch aus dem einschneidenden Korsett religiöser Dogmen werden sehr anschaulich und fesselnd dargestellt.
Neben diesem inneren Kampf Joys zwischen ihrem Selbstbestimmungsdrang und ihrem Gewissen ist auch die äußere Handlung spannend und unterhaltsam, dies gilt besonders für die Überfahrt nach Amerika unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen und für ihre Gefangennahme durch Ureinwohner, die allen Grund haben, die Eindringlinge aus der Alten Welt zu hassen. Diese Abenteuer werden in einem ebenso flüssigen wie anschaulichen Erzählstil vermittelt.
Da die Religionsgemeinschaft der Quäker und ihre Geschichte vielen Lesern nicht bekannt sein dürften, hätte ein Nachwort mit den wichtigsten Informationen dazu diesen interessanten Roman noch perfekt abrunden können.
Fazit
Ein sehr lohnender Roman für Leser, die sich für die Religionsgemeinschaft der Quäker und für die Besiedlung der amerikanischen Ostküste durch Europäer im 17.Jahrhundert interessieren!
9 Punkte