So tödlich nah - Jonas Moström

  • Inhalt:

    Die Psychiaterin Nathalie Svensson unterstützt die Polizei bei besonders drastischen Fällen. Eines Nachts allerdings kann sie nur hilfslos zusehen, wie ihr Liebhaber in Stockholm auf offener Straße erschossen wird. Er verblutet in ihren Armen. Sie fühlt sich in einem Alptraum gefangen, denn zehn Jahre zuvor wurde ihr damaliger Freund ebenfalls ermordet.


    Nathalie versucht, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch jemand stellt Nathalie nach. Sie bekommt bedrohliche Nachrichten und hat das Gefühl, verfolgt zu werden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden? Und ist sie das eigentliche Ziel?


    Meine Meinung:

    Ein Kriminalroman, der kein Thriller ist, das möchte ich direkt vorweg schreiben. Es wird keine richtige Spannung erzeugt, obwohl Nathalie von einem Stalker verfolgt wird und man sich fragt, wer das sein könnte...das für mich Sympathische an dem Buch ist, dass ich wirklich mitgerätselt habe und auch gegen Ende noch immer zwei Varianten in meinem Kopf waren, wer denn nun der Täter war...nachdem man irgendwo bei jedem Verdacht, den die Polizei und/oder Nathalie hegen, denkt, dass es durchaus sein könnte...


    Andererseits muss man mit Nathalie als Figur auch zurechtkommen, damit steht und fällt das Buch. Sie ist in einem Sorgerechtsstreit mit ihrem Mann, hat zwei Kinder und verabredet sich über eine Datingseite mit wechselnden Männerbekanntschaften, achtet aber darauf, möglichst einen gewissen Abstand in Sachen Privatinformationen zu diesen Männern einzuhalten...


    Der Schreibstil ist eher nüchtern bis dröge, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich an irgendeiner Stelle besonders emotional war beim lesen...das ist meines Erachtens nach jedoch die größte Stärke gewesen, man läuft in eine Wand aus Nebel, weiß aufgrund vieler anderer Krimis ja recht schnell, was sich in der Hütte zugetragen hat, was das Geheimnis ist, dem Adam (der zehn Jahre zuvor ermordete Freund und Journalist) als Enthüllungsgeschichte auf der Spur war...aber dennoch kann man nicht alle damit in Verbindung stehenden Personen greifen. Mich hat gefreut, dass eine Sache, die ich nach einer Weile fast vergessen hatte, die am Anfang aber mal auftauchte, am Ende tatsächlich nochmal aufgegriffen und erläutert wurde...ich hätte das ansonsten vergessen...

    Schön war, dass das Buch auf zwei Zeitebenen erzählt wurde und man hinterher auch Adam in der Vergangenheit begleitet hat. Er hat mir richtig gut gefallen.


    Irgendwie konnte mich das Buch somit begeistern und es war ideal für so trübe Tage...


    Es ist Band 1 einer Reihe und am Ende wird die Grundlage für Band 2 bereits geschaffen, nichts destotrotz ist die Geschichte dieses Bands auserzählt und es geht lediglich mit Nathalie (dann in wirklicher Aktion) als Ermittlerin der Operativen Fallanalyse weiter...dieser Tätigkeit geht sie in Band 1 nicht aktiv nach, sondern ermittelt auf eigene Faust, wenn man so will...


    9 Punkte.