Titel: Tagebücher 1892 – 1917
Autor: Leon Bloy
Herausgeber: Peter Weiss
Verlag: Karolinger Verlag
Erschienen: Oktober 2008
Seitenzahl: 208
ISBN-10: 3854181264
ISBN-13: 978-3854181262
Preis: 24.00 EUR
Auf dem Klappentext ist zu lesen:
Leon Bloy hat neben seinen Essais und Romanen ein riesiges Tagebuchwerk hinterlassen, das, wenn auch bisher wenig bekannt, ihn in die Reihe der großen Diaristen von Rousseau über Gide bis zu Ernst Jünger stellt. Hier liegt nun ein kluger Querschnitt vor, zum großen Teil erstmals auf Deutsch, der in die Welt des großen Hassers, Liebenden und zeitlebens zum Relativismus Unfähigen einführt.
Meine Meinung:
Leon Bloy ist ohne Frage ein Krakeeler – aber ein intelligenter Krakeeler. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und sticht überall seine spitze Feder rein, wo er meint, er müsse zustechen. Und das sind wahrlich sehr viele Dinge von denen er meint, dazu müsse er unbedingt was sagen. Rücksichten nimmt er keine, er haut drauf – verfällt aber nur ganz selten in Selbstmitleid.
Jemand sagte mal über Bloy:
„Bloy war seinem elenden Schicksal nicht ausgeliefert, sondern wählte seine Armut selbst, weil es der einzige Weg sei, der ihn zu Gott führte."
Diese Tagebücher geben aber auch einen Einblick in das philosophisch-katholische Denken der damaligen Zeit. Bloy war zeitlebens ein Suchender und Zweifler, einer der aber an die baldige Ankunft des Heiligen Geistes glaubte.
Interessante Tagebücher, sehr lesenswert. 7 Punkte.