Silke Porath: "Der Bär auf meinem Bauch"

  • Nun denn, endlich meine "offizielle" Kurzrezension:


    Es ist rosa, hat ca. 150 Seiten, und ist das erste Buch der Autorin Silke Porath (Gottes Weber), das nun in der zweiten Auflage vorliegt.
    Erzählt wird die Geschichte von Stefanie, die in einer Patchworkfamilie aufwächst: im Präsenz, in Ich-Form, aus "Kindersicht". Das sind drei Sünden auf einmal, und der Beweis dafür, dass (Schreib)Regeln dazu da sind, gebrochen zu werden. "Der Bär auf meinem Bauch" ist, heute selten genug, kein Genreroman, auch keine Hochliteratur, sondern etwas ganz Eigenes.


    Genau so wie die Familie im Buch zusammengewürfelt ist, so fügt sich auch die Geschichte aus kleinen Absätzen und Erzählungen zusammen. Stefanie möchte später schreiben, sie sammelt hierfür Worte, notiert sie, überlegt, wie viel jedes Wort wohl wert wäre, und "ob man für große Dinge größere Beträge" kassiert. Der Brockhaus ist dabei unverzichtbar.


    Und so folgt man den Episoden, dem Alltag, kleinen Beobachtungen und manchem wunderbaren Satz. Ein Buch zum gern haben und behalten.

  • [quote]Original von keinkomma
    @


    @keinkommasilke:


    Was ich schon mal immer von dir wissen wollte, ist: Wie reagieren die Leser auf die erste Auflage des Bären und auf die zweite? Beide Cover sind ja so verschieden
    wie Frosch zu Hund. Hat sich zum Beispiel das Lesealter mit dem pinken Cover verändert, gab es andere Reaktionen als bei dem Kindfraubärencover?
    :write :wave
    monde

  • Huhu Monde!
    Tatsächlich wird das Buch wegen der verschiedenen Cover etwas anders erlebt (obwohl ja die meisten Leser nur ein Exemplar kaufen, leider :cry). Das Cover mit dem Bärbild hat, soweit ich das den Reaktionen entnehmen kann, z.T. für Verwirrung gesorgt, weil es sich erst am Ende des Buches erklärt. Das pinkfarbene hingegen scheint eher die "älteren" Leser anzusprechen. Was gut so ist, denn ein reines Jugendbuch, wie viele dachten, ist es ja nicht, im absoluten Gegentum!
    Vielen fehlen aber die Fotos, die es in der ersten Version noch gab. Mir übrigens auch :lache!
    :wave Silke

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Vielen fehlen aber die Fotos, die es in der ersten Version noch gab. Mir übrigens auch :lache!
    :wave Silke


    Ich habe ja von Melkat die pinkfarbene Auflage ergattern können... :-]


    Gibt es die Möglichkeit sich die Fotos aus der ersten Auflage irgendwo anzusehen?



    LG Sonja :wave

    EINEM HAUS EINE BIBLIOTHEK HINZUFÜGEN HEISST, DEM HAUS EINE SEELE ZU GEBEN.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Mondstein100 ()

  • Zitat

    Original von keinkomma


    Vielen fehlen aber die Fotos, die es in der ersten Version noch gab. Mir übrigens auch :lache!
    :wave Silke




    Also, muss die pinke Auflage flott verkauft werden, damit in der 3. die Fotos wieder erscheinen. Das Sternbild des Bären ist am Himmel im pinken Glanze. :wave :knuddel

  • Da ich ja das aktuelle Leserundenbuch zu Hause vergessen hatte bei meiner Ma brauchte ich ja für die Zeit anderen Lesestoff und habe es innerhalb kürzester Zeit verschlungen....


    Mein Meinung:



    Die Geschichte fand ich schon gut geschrieben.... Besonders interessant fand ich es auf was für Wörter Stefanie kam und wie sie überlegt hat wie wertvoll sie sein könnten und wie der Brockhaus eine große rolle in ihrem Leben gespielt hat...



    Aber @ silke eins würde mich nun doch noch interessieren wie du gerade deshalb, der bär auf meinem Bauch kammst....!? ;-)


    Und die Fotos aus der ersten Ausgabe hätten mich besonders interessiert... Schade auch das die Fotos in der pinkfarbenen Auflage nicht mehr mit dabei waren.... :-(


    Leider hatte dieses Büchlein nur 150 Seiten... Was schnelles für zwischen durch ;-)


    Ich vergebe dem Buch 3 von 5 Sternchen oder Büchereulen ....!



    LG Sonja :wave

  • Zitat

    Original von Mondstein100



    Aber @ silke eins würde mich nun doch noch interessieren wie du gerade deshalb, der bär auf meinem Bauch kammst....!? ;-)


    Huhu Mondstein!
    ...es ist noch früh heute...ich schlafe noch halb...wie meinst Du die Frage? Wie ich auf das Bild mit dem Bär kam?
    Aber freufreu, dass Dir das Buch gefallen hat!!!
    Ach ja, übrigens...da waren ja einige Eulen, die nach einer Fortsetzung angeklopft haben. Sagen wir mal so: im Hinterstübchen hat es gegärt und nun habe ich zumindest eine Idee, wie die Geschichte weitererzählt werden kann. Wenn mir jetzt noch jemand ZEIT besorgt... :grin
    :wave :kiss Silke

  • @ keinkomma (silke)


    meine Oma hat es jetzt auch durchgelesen und wir haben uns angeregt darüber unterhalten....


    Als ehemalige Deutschlehrerin sind ihr auch einige Fehler ins Auge gesprungen...Mir nicht so :wow, hatte die einfach überlesen... :wow Sie meinte das hätte der Korrekturleserin auffallen müssen....


    Fazit: Sie fand dein Buch nicht schlecht.... Sie würde es aber dabei belassen (keine Fortsetzung)...


    Also wieder 3 von 5 Sternen für dich....!


    Und jetzt werde ich es meiner besten Freundin weiterreichen, wenn sie es will....


    :knuddel1 :wave

  • Die knapp vierzehnjährige Stefanie, wohlgemerkt nur mit einem „f“ und nicht mit „ph“ erzählt aus ihrer Sicht ihr Leben in der bunt zusammen gewürfelten Familie. Ihre Mutter heiratet ein zweites Mal, und ihr neuer Mann bringt die zwei Jahre jüngere Sandra mit in die Familie. Schnell benehmen sich die beiden Mädchen aber wie richtige Schwestern.
    Stefanie ist ein ganz normales Mädchen, zumeist aber allein mit ihren Wünschen und Träumen – in ihrer despotischen Mutter findet sie nur sehr selten eine Verbündete. Stefanie erzählt mit der ganzen Offenheit von jungen Menschen, die gerade die Kindheit hinter sich lassen und in die Pubertät eintauchen. Und da wo sie Hilfe benötigen, bekommen sie sie nicht.
    Alles wird unaufgeregt aber trotzdem sehr intensiv erzählt. Man kann so richtig mitfühlen, wie es Stefanie in manchen Situationen geht. Ihre Fragen bleiben größtenteils unbeantwortet, allein auf sich gestellt, muss sie die Launen der Mutter ertragen. Der „neue“ Vater ist unter der Woche eh nie da, und ist ihr auch keine große Hilfe auf dem langen Weg zum Erwachsenwerden.
    Ein wunderbar geschriebenes Buch, das beim Leser Emotionen weckt und das man sehr nachdenklich aus der Hand legt.
    Es gibt in der deutschen Literatur doch immer wieder Neues und Aufregendes zu entdecken – man muss halt nur suchen. Und wenn man dann die Bücher von Silke Porath findet, dann kann man sicher sein, etwas wirklich Gutes und Lesenswertes gefunden zu haben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Die knapp vierzehnjährige Stefanie, wohlgemerkt nur mit einem „f“ und nicht mit „ph“ erzählt aus ihrer Sicht ihr Leben in der bunt zusammen gewürfelten Familie. Ihre Mutter heiratet ein zweites Mal, und ihr neuer Mann bringt die zwei Jahre jüngere Sandra mit in die Familie. Schnell benehmen sich die beiden Mädchen aber wie richtige Schwestern.
    Stefanie ist ein ganz normales Mädchen, zumeist aber allein mit ihren Wünschen und Träumen – in ihrer despotischen Mutter findet sie nur sehr selten eine Verbündete. Stefanie erzählt mit der ganzen Offenheit von jungen Menschen, die gerade die Kindheit hinter sich lassen und in die Pubertät eintauchen. Und da wo sie Hilfe benötigen, bekommen sie sie nicht.
    Alles wird unaufgeregt aber trotzdem sehr intensiv erzählt. Man kann so richtig mitfühlen, wie es Stefanie in manchen Situationen geht. Ihre Fragen bleiben größtenteils unbeantwortet, allein auf sich gestellt, muss sie die Launen der Mutter ertragen. Der „neue“ Vater ist unter der Woche eh nie da, und ist ihr auch keine große Hilfe auf dem langen Weg zum Erwachsenwerden.
    Ein wunderbar geschriebenes Buch, das beim Leser Emotionen weckt und das man sehr nachdenklich aus der Hand legt.
    Es gibt in der deutschen Literatur doch immer wieder Neues und Aufregendes zu entdecken – man muss halt nur suchen. Und wenn man dann die Bücher von Silke Porath findet, dann kann man sicher sein, etwas wirklich Gutes und Lesenswertes gefunden zu haben.




    Da kann ich dir nur zustimmen. Silke Poraths unaufgeregte, lakonische Sprache ist es, die Leser hinter die Türen zwingt, was ist los im dem Fertighaus? Das Nebeneinanderherreden, wie z.B. "...Aber du gehst doch gerne arbeiten", meine ich leise. Die Mutter hört mir nicht zu.
    "Ich wollte Ärztin werden", sagt sie und schluckt noch einmal. "Oder Anwältin, ja, ich wäre eine gute Anwältin geworden, vielleicht auch Richterin. In einer glänzenden schwarzen Robe."
    "Schwarz steht dir", sage ich ..."
    Unerfüllte Sehnsüchte der Mutter und das sich "Dagegenwehren" der Tochter...


    :write, monde