Heinz Strunk: "Fleisch ist mein Gemüse"

  • Der dreiundzwanzigjährige Heinz leidet unter schwerer Acne Conglobata, schläft tagsüber, trinkt viel und bastelt in seinem Ministudio an Hits, die nie welche werden, als er einen Job als Aushilfssaxophonist bei der Tanzkapelle „Tiffanys“ bekommt. „Fleisch ist mein Gemüse“ erzählt von knapp dreizehn Jahren, die Heinzer, wie er genannt wird, mit Gurki, Torsten, Jens und Norbert auf Dorf- und Schützenfesten, Hochzeiten und Firmenjubiläen spielt, irgendwo in der Provinz rund um Hamburg.


    „Tanzmusik ist die Dritte Welt der Musik“ resümmiert Strunk am Ende dieser amüsanten, liebevollen und zuweilen sehr melancholisch erzählten Odyssee durch stinkende Säle, verrottende Kleinstadthotels und schmierige Festzelte. Er bricht eine Lanze für die „Mucker“, zumeist klägliche Amateure, die sich in unpassenden Outfits durch Schlager, Foxtrotts, Walzer und manchmal auch Märsche kämpfen, die nach den „Biestern“ lechzen, durchschnittliche Landschönheiten, aber unerreichbar für die muffigen Jungs auf der Bühne. Manchmal, aber wirklich nur manchmal, wird Strunk larmoyant, meistenteils ist das schnell gelesene Buch unterhaltsam und einfach nur schön.

  • Mein Kollege (selber Musiker) hat sich abgerollt beim Lesen dieses Schmankerls !


    Und ich habs mir vor kurzem als Mängelexemplar unter den Nagel gerissen !!! :hop

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich hab mich köstlich über dieses Buch amüsiert!


    Da ich den Büchertisch bei einer Lesung von Heinz Strunk im Erlanger E-Werk gemacht habe, kam ich auch noch in den Genuss seines perfekt gespielten Tenorsaxophons - einfach klasse, vor allem mit der entsprechenden Kleidung!!!


    Tom
    Das Buch passt wirklich zu dir!

    Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letzlich liegen beide falsch,
    aber der Optimist lebt glücklicher.
    (Kofi Annan)

  • Da hab ich doch mal eine Frage an Euch: wir haben neulich eine mail bekommen, daß dieses Buch erst wieder ab der 7. Auflage verkauft werden darf ... Weiß jemand warum ?


    Hat sich jemand über seine Erwähnung geärgert, mußte der Text daraufhin geändert werden (so ala Bohlen) , oder oder oder ?


    Ich hab jedenfalls ein Exemplar der 4. Auflage... :-)


    Im net hab ich bis jetzt jedenfalls noch keinen Hinweis gefunden.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Heinzer ist ja eine ganz arme Sau - bei soviel Tristesse, die es in seinem Leben gibt hätte ich gern mal gewußt, ob er nun 40 geworden ist oder nicht.
    Richtig amüsiert (d.h. gelacht) habe ich mich beim Lesen nicht - ich fand seine Art Leben einfach nur traurig.


  • Keiner ne Info ??????????????? :wow :wow

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Habe das Buch gerade ausgelesen. Trotz des schnoddrigen Tons spricht aus diesem Buch eine gewisse Traurigkeit. Es wäre wirklich interessant zu erfahren, was aus dem Heinzer geworden ist. Ein sehr lesenswertes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich fand die Wörter, mit denen Heinz Strunk die Musik beschrieb (z.B. "klöterklöterklöter") sowas von gut, ebenso die gesamte Schreibweise des Buches, so etwas habe ich noch nie in dieser Art gelesen. Es ist nicht direkt ein Schreiben, als würde er erzählen, es ist aber auch kein normales Schreiberzählen. Strange, aber verdammt gut.


    Was die Geschichte angeht, so ist die Erzählweise manchmal seltsam. Man lacht zwar über die Art, wie sie erzählt wird, dabei ist das Erzählte oft aber eigentlich ganz schön traurig. Ab und zu war ich wirklich hin- und hergerissen zwischen Lachen und Nicht-lachen.


    Ich weiß nicht, ob ich das Buch jemandem weiterempfehlen würde, der einfach nur eine gute Geschichte lesen möchte. Aber wenn ihr euch Zeit nehmen wollt für eine ganz besondere Schreibweise, dann lest es.



    Edit: Heinz Strunk aka Jürgen Dose ist im übrigen Mathias Halfpape. Er ist Mitglied bei Studio Braun wie auch Rocko Schamoni, dessen Buch "Dorfpunks" hier! auch schon vorgestellt wurde.

    Bücher sind nur große Briefe an Freunde. [Antoine de Saint-Exupéry]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sterntaler ()

  • Vor ungefähr einer Woche hab ich es endlich gelesen.
    Nett, teilweise lustig, teilweise traurig und manchmal so richtig grauslich.
    Und bei mir hat es eher den Appetit auf Eier vertrieben. ;-)

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

  • Zitat

    Original von Friderike
    Ohje, ich hab das Buch schon öfter stehen sehen, war aber bis dato der festen Überzeugung, daß es sich hierbei nur um ein Kochbuch handeln kann. :wow


    Ein folgenschwerer Irrtum, ich werd die Lektüre nachholen. :-)


    @ Friderike


    Welche Folge hatte dieser Irrtum denn?

  • In unserem Lokalmagazin "Subway" ist ein interessantes Interview mit Heinz Strunk zu dem Buch. Wenn jemand will, reiß ich ihm die Seite raus und schicke sie.