x Autor: Justin Cronin
x Übersetzer: Rainer Schmidt
x Titel: Die Spiegelstadt
x Originaltitel: The City of Mirrors
x Reihe: Passage-Trilogie, Band 3
x Genre: Horror/Sci-Fi/Endzeit-Thriller
x Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2016
x 992 Seiten
x Goldmann Verlag
x ISBN: 3442311802
x Erste Sätze: Central Pennsylvania, August 98 n. V., acht Monate nach der Befreiung Homelands. Der Boden unter ihrer Klinge war nachgiebig und setzte den schwarzen Geruch der Erde frei. Die Luft war heiß und feucht, und in den Bäumen sangen Vögel.
Klappentext:
Unsere Welt liegt in Ruinen – doch was wird daraus auferstehen?
Die Zwölf – Wesen der Dunkelheit, Todfeinde der Menschen – sind vernichtet. Nach und nach wagen sich die Überlebenden aus ihrer eng ummauerten Zuflucht. Auf den Trümmern der Zivilisation wollen sie eine neue, eine bessere Gesellschaft aufbauen: der älteste Traum der Menschheit.
Doch in einer fernen, verlassenen Stadt lauert der Eine: Zero. Der Erste. Der Vater der Zwölf, der den Ursprung des Virus in sich trägt. Einst ein hochbegabter Wissenschaftler, der, seit er seine große Liebe verlor, nur noch von Rachedurst und Wut erfüllt ist. Er will die Menschheit endgültig auszulöschen. Und seine Truppen stehen bereit.
Nur Amy vermag ihn jetzt noch aufzuhalten, das Mädchen aus dem Nirgendwo. Und so treten sie und ihre Freunde an zum letzten großen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit …
Rezension:
In „Die Spiegelstadt“ findet Justin Cronins Trilogie um das Ende der Zivilisation nach mehr als sechs Jahren ein Ende. Leider liegt Band 2, „Die Zwölf“, bereits mehrere Jahre zurück und so hat die Story bei mir nicht den Eindruck hinterlassen, der eventuell möglich gewesen wäre, hätte ich die Reihe am Stück gelesen.
Im Prolog, der etwa 1.000 Jahre nach dem Ausbruch des Virus spielt, wird die bisherige Story als Auszug eines geschichtlichen Protokolls nacherzählt. Die Ausdrucksweise ist dabei der in der Bibel ähnlich und der Rückblick hat mir geholfen, mich zumindest im Groben an die bisher stattgefundenen Ereignisse zurückzuerinnern.
Die eigentliche Story, um die es in „Die Spiegelstadt“ geht, spielt aber 900 Jahre früher, also 100 Jahre nach dem Ausbruch und acht Monate nach der Befreiung der sogenannten Homelands. Nachdem ich durch den Prolog schon auf das Kommende eingestimmt wurde, haben mich die ersten hundert Seiten völlig geflasht. Cronins Schreibstil ist zu Anfang des Buches so abgefahren episch – hier wusste ich wieder, was mich an den beiden Vorgängerbänden so fasziniert und gefesselt hatte. Selbst kleinste alltägliche Handlungen kann Cronin so beschreiben, dass sich der Leser fühlt, als beobachte er etwas Monumentales. Allerdings flaute dieser gewohnte Schreibstil ab etwa der Hälfte des Buches immer weiter ab, sodass ich am Ende tatsächlich froh war, endlich fertig zu sein. Das hat mich schon enttäuscht.
Die Story zusammenzufassen, ohne zu spoilern, ist nicht so leicht. Es wird auf mehreren Zeitebenen und in ebenso vielen Handlungssträngen erzählt, wobei am Ende natürlich alles zu einer finalen Szene zusammengeführt wird. Man kann es sich schon denken – die Virals kehren zurück, um für Zero in die letzte Schlacht zu ziehen, und die Menschen geraten, in ernsthafte Schwierigkeiten, da sie sich mittlerweile außerhalb der schützenden Mauern angesiedelt haben. Allerdings rechnen wenige bereits mit der Rückkehr und einer der Hauptcharaktere arbeitet wie besessen an einer Fluchtmöglichkeit. Was ich definitiv am spannendsten fand, war der Rückblick in Zeros Vergangenheit, durch den sich der Ausbruch des ganzen Unglücks 100 Jahren zuvor endlich erklärt.
Warum das Buch trotzdem nur drei von fünf Sternen von mir bekommt? Es ist zu viel. Zu viele Handlungsstränge, zu viele Zeitebenen, zu viel von allem, während der Schreibstil immer mehr nachlässt und mich irgendwann gar nicht mehr packen konnte. Irgendwie schade. Trotzdem sollte man sich das Buch nicht entgehen lassen, wenn man bereits die ersten beiden Bände gelesen hat. Die Trilogie wird mit „Die Spiegelstadt“ auf jeden Fall rund abgeschlossen.
Fazit:
Ein gebührender Abschluss, bei dem keine Fragen offenbleiben. Leider lässt der epische und spannende Schreibstil gegen Ende immer mehr nach.
Bewertung:
6 von 10 Sternen