„Am Ende“ sind das erste und das letzte Kapitel dieses abschließenden Romans der Trilogie überschrieben. Selb ist über siebzig, hat gesundheitliche Probleme, verschließt die Zigaretten im Schrank, um den Weg zum ersten Zug zu verlängern, aber eigentlich ist er sich mehr als bewußt, daß die Zeit verrinnt. Seine Welt verringert sich, auch physisch; die Freunde sterben weg. Einzig Dauerfreundin Brigitte, die noch immer auf den Antrag wartet, scheint verläßlich zur Seite zu stehen.
Zufällig lernt Selb den Bankdirektor Welker kennen, dem eines der wenigen privaten Bankhäuser gehört, die es über die Rezession und den zweiten Weltkrieg hinweg geschafft haben – allerdings nicht ganz ohne fremde Hilfe. Es gab einen stillen Teilhaber, und Selb wird beauftragt, das Geheimnis um diese graue Eminenz zu enthüllen. Doch das ist nur ein Ablenkungsmanöver. Bald steht der alte Detektiv in einem Sumpf aus Geldwäsche, dubiosen Ostgeschäften und Mord.
Das letzte Buch der Serie stimmt versöhnlich und knüpft an die fulminante sprachliche und erzählerische Dichte des ersten Teils an. Insgesamt stellt sich die Selb-Trilogie dieserart als überaus lesbare, politisch ambitionierte und genau beobachtete Krimireihe dar, die zugleich anspruchsvoll und leicht daherkommt, dabei einige dunkle Kapitel auch der jüngeren deutschen Geschichte beleuchtet, ohne den Zeigefinger zu heben.