Hier kann zu den Seiten 1 – 93 (Anfang - Picknicks in der Sonne, Istanbul 1954) geschrieben werden.
'Ehre' - Seiten 001 - 093
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Nanu, es hat noch niemand etwas geschrieben?
Dann fange ich einmal an.
Wie der Titel schon verrät, geht es um Ehre. Grundsätzlich für mich ein problematischer Begriff, vor allem, wenn man ihn so versteht, dass die Ehre eines Menschen durch Handlungen anderer Menschen beeinträchtigt werden kann. Dazu werden wir sicher noch einiges zu debattieren haben.
Wie immer bei wechselnden Perspektiven und Zeitebenen habe ich mir gleich von Anfang an Notizen gemacht, bevor ich nach kurzer Zeit völlig verwirrt bin und das hat sich auch im ersten Abschnitt schon ausgezahlt.
Die Namensgebung der Zwillingsmädchen Pembe und Jamila fand ich einerseits komisch, andererseits aber tief verstörend, wie die ganze Geschichte ihrer Mutter Naze. Diese Geringschätzung von Mädchen und Fixierung auf männlichen Nachwuchs ist immer wieder erschütternd.
Überhaupt ist eigentlich jedes Kapitel auf seine Art verstörend.
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Die Namensgebung der Zwillingsmädchen Pembe und Jamila fand ich einerseits komisch, andererseits aber tief verstörend, wie die ganze Geschichte ihrer Mutter Naze. Diese Geringschätzung von Mädchen und Fixierung auf männlichen Nachwuchs ist immer wieder erschütternd.
Überhaupt ist eigentlich jedes Kapitel auf seine Art verstörend.
Das empfinde ich genauso.
Ich habe den ersten Abschnitt endlich beendet.
Einerseits mag ich es, wie Elif Shafak schreibt, aber dem was sie schreibt, kann ich nicht viel abgewinnen. Ich lese das Buch zwar, weil es eine Leserunde ist, aber Freude macht es mir keine.
Bis auf den Vater der Zwillinge finde ich keine der Figuren sympathisch.
Für jede schlechte Eigenschaft oder schlechtes Verhalten einer Figur, bekommt man auch gleichzeitig eine Erklärung geliefert. Manches liest sich für mich wie eine Entschuldigung und Rechtfertigung. Aber man kann nicht alles mit einer schlechten Kindheit oder einem erlebten Trauma entschuldigen.
Ich hoffe, Elif Shafak wird ihre Figuren auch noch zur Veranwortung ziehen, bzw. diese welche übernehmen lassen.
Tja und dann diese beiden Begriffe "Ehre" und "Scham" und deren Fixierung darauf am Ende zu einem "Ehrenmord" führen werden. So viel wissen wir ja schon.
Das erzeugt bei mir eine innere Abwehr. Ich bin mir im Moment noch nicht sicher, ob ich Verständnis dafür aufbringen kann, dass Pembes Tochter ihren Bruder, den Mörder ihrer Mutter, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis bei sich im Haus aufnimmt. Denn eigentlich habe ich keines dafür. -
Saiya, es ist ja hier nicht "nur" eine missratene Kindheit. Der Fehler steckt im System. Die Vorherrschaft der Männer. Nur sie haben etwas zu sagen. Frauen zählen nicht.
Läuft etwas falsch - die Frau ist schuld. Bekommt sie nur Töchter - Allah straft sie.
Alles das kennen wir ja auch - nicht ganz so krass, aber vor ein, zwei Generationen waren Männer hier noch ähnliche Despoten.
Das alles zu lesen ist erschreckend, aber weder neu, noch verhilft es zu anderen Betrachtungsweisen. Das ist es, was mich wohl am meisten stört - die stille Duldung und Mittäterschaft der Frauen. Als würde sich nirgends etwas ändern. Und genau das ist ja nicht der Fall. Selbst in der Türkei, im Iran.
Da gibt es ein anderes Denken, das zwar nicht laut und plakativ daherkommt. Aber es ist da.
Vielleicht bin ich auch zu früh und es kommen noch ganz neue Aspekte dazu. Es würde mich freuen.
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Ich lese das Buch bisher sehr gerne, es ist natürlich kein "Wohlfühlbuch" und das Frauenbild ist einfach nur gruselig, aber der Schreibstil ist toll und auch die Figuren mit all ihren Fehlern und Schwächen finde ich gut.
Natürlich ist eine miese Kindheit keine Entschuldigung für ein verkorkstes Leben, kann aber doch einiges erklären finde ich.
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Saiya, es ist ja hier nicht "nur" eine missratene Kindheit. Der Fehler steckt im System. Die Vorherrschaft der Männer. Nur sie haben etwas zu sagen. Frauen zählen nicht.
Läuft etwas falsch - die Frau ist schuld. Bekommt sie nur Töchter - Allah straft sie.
Alles das kennen wir ja auch - nicht ganz so krass, aber vor ein, zwei Generationen waren Männer hier noch ähnliche Despoten.
Das alles zu lesen ist erschreckend, aber weder neu, noch verhilft es zu anderen Betrachtungsweisen. Das ist es, was mich wohl am meisten stört - die stille Duldung und Mittäterschaft der Frauen. Als würde sich nirgends etwas ändern. Und genau das ist ja nicht der Fall. Selbst in der Türkei, im Iran.
Da gibt es ein anderes Denken, das zwar nicht laut und plakativ daherkommt. Aber es ist da.
Vielleicht bin ich auch zu früh und es kommen noch ganz neue Aspekte dazu. Es würde mich freuen.
Genau das meine ich.
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Zwergin, mir gefällt auch, wie die Autorin ihre Figuren beschreibt und ebenso, wie sie die Handlung zusammensetzt.
Aber für mich bastelt sie doch arg viele Klischees zusammen.
Ich hoffe auch nocht auf Entwicklung im Laufe des Buches, beschäftige mich gerade mit dem zweiten Abschnitt.
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Ich habe den ersten Abschnitt gelesen und finde das Buch gut.
Sehr interessant sind für mich die Innenansichten der Figuren. Ich habe ja beruflich viel mit Familien mit Migrationshintergrund zu tun und manche Verhaltensweise bleibt mir fremd und unverstädnlich.
Besonders auch der Begriff "Ehre"- darüber sprechen wir betsimmt später noch.
Ich habe noch nicht kapiert, wie ich in meinen Beitrag eure Beiträge zitieren kann.
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Hihi, das habe ich auch noch immer nicht kapiert, wie du im nächsten Abschnitt sehen kannst.
Da stimme ich dir sofort zu. Sie beschreibt ihre Figuren sehr gut und anschaulich.
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Die Namensgebung der Zwillingsmädchen Pembe und Jamila fand ich einerseits komisch, andererseits aber tief verstörend, wie die ganze Geschichte ihrer Mutter Naze. Diese Geringschätzung von Mädchen und Fixierung auf männlichen Nachwuchs ist immer wieder erschütternd.
Überhaupt ist eigentlich jedes Kapitel auf seine Art verstörend.
Diese Sichtweise und in meinen Augen Geringschätzung von Mädchen und Frauen habe ich schon oft erlebt. Insofern empfinde ich diesen Abschnitt eher als erklärend, was es inhaltlich nicht besser macht.
Ich habe schon oft Frauen getröstet, die "nur" Mädchen zu Welt brachten. Dabei hilft auch alle Aufklärung nicht, z.B. dass das Sperma des Mannes das Geschlecht des Kindes bestimmt.
Die betroffenen Frauen fühlen sich minderwertig und fühlen sich als Schande der Familie. Das empfinde ich jedes Mal als o furchtbar.
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Zwergin, mir gefällt auch, wie die Autorin ihre Figuren beschreibt und ebenso, wie sie die Handlung zusammensetzt.
Aber für mich bastelt sie doch arg viele Klischees zusammen.
Ich hoffe auch nocht auf Entwicklung im Laufe des Buches, beschäftige mich gerade mit dem zweiten Abschnitt.
Das kann ich . Im Moment stört es mich noch nicht, aber die Figuren wurden ja auch erst eingeführt. Wenn Shafak dabei bleibt, fände ich es schade.
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Ich bin jetzt auch mit dem ersten Abschnitt durch. Ich bin vor allem von Shafaks Schreibstil und ihrer Sprache begeistert. Diese blumige und bildhafte Sprache empfinde ich als sehr schön und angenehm zu lesen.
Was ich bis jetzt von der Handlung halten soll, kann ich noch nicht so genau beurteilen. Dadurch, dass fast jedes Kapitel aus der Sicht einer anderen Person geschrieben ist und es auch viele Zeitsprünge gibt, finde ich das Ganze bis jetzt recht unruhig. Ich bin noch nicht so ganz in einen Lesefluss reingekommen. Immer wenn ich mich gerade die Geschichte einer Person zu interessieren anfängt, geht es auf einer ganz andern Ebene weiter. Das stört mich etwas. Es kann aber auch sein, dass es an mir selber liegt. Ich komme gerade nicht so recht zur Ruhe und da machen mich diese Sprünge im Buch nervös. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich kann es nicht anders erklären.
Ansonsten finde ich die Personen und ihre Innenansichten auch interessant und spannend.
Ich bin mir im Moment noch nicht sicher, ob ich Verständnis dafür aufbringen kann, dass Pembes Tochter ihren Bruder, den Mörder ihrer Mutter, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis bei sich im Haus aufnimmt. Denn eigentlich habe ich keines dafür.Da ich bis jetzt noch keine weitern Informationen über den Mord habe, kann ich mir dazu auch noch keine Meinung bilden oder darüber urteilen. Wobei natürlich ein Mord an sich niemals zu entschuldigen ist. Aber ich denke, die Geschichte ist bestimmt viel komplexer und ich bin mal gespannt, wie ich am Ende des Buches darüber urteilen werde.
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Ich habe noch nicht kapiert, wie ich in meinen Beitrag eure Beiträge zitieren kann.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
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Aha! Danke!
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ha - bei mir klappt es auch!
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Welch Überraschung.