Im zweiten Roman der Trilogie um den alternden Privatdetektiv Gerhard Selb, der im Dritten Reich regimetreuer Staatsanwalt war, wird der Protagonist telefonisch beauftragt, die verschwundene fünfundzwanzigjährige Tochter eines Ministerialrats zu suchen. Doch es ist weder der Papa, der hinter dem Auftrag steht, noch ist die Tochter Opfer eines Gewaltverbrechens geworden; vielmehr hat sie selbst Dreck am Stecken, mehr oder weniger absichtlich. Es geht um Terrorismus, Kleinstadtinteressen und einen abgehalfterten Fotographen, der sich das Engagement junger Heißsporne zunutze machen will.
Das Buch schmiert im Vergleich zum ersten Roman aus der Serie ab. Der knappe, durchaus witzige, beherrschte und gleichzeitig lakonische Stil Schlinks und die amüsant-melancholischen Selbstbetrachtungen des Helden retten die gegen Ende recht verworrene und niemals richtig spannende Geschichte gerade noch.