The Ending - Du wirst dich fürchten - Iain Reid

  • Titel: The Ending Du wirst Dich fürchten

    Autor: Iain Reid

    Verlag: Droemer Knaur; 2.11.17; 14.99 Euro

    ISBN: 978-3-426-30619-2


    Inhalt:


    Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die winterliche Weite Kanadas. Trotz ihrer besonderen Verbindung denkt sie darüber nach, die Sache zu beenden. Und während draußen die Dämmerung das einsame Land in Dunkelheit hüllt, werden drinnen im Wagen Gespräche und Atmosphäre immer unheimlicher: Weshalb hält die Erzählerin einen Stalker vor Jake geheim, der ihr seit längerem Angst macht? Warum gibt Jake nur bruchstückhaft etwas von sich preis?

    Wort für Wort steigt aus den Seiten ein kaum greifbares Unbehagen auf, denn eines ist von vornherein klar: Das junge Paar steuert unaufhaltsam in die Katastrophe ...


    Autor:

    Der Kanadier Iain Reid, Jahrgang 1980, veröffentlichte zunächst zwei preisgekrönte Memoirs; seine literarischen Arbeiten erschienen u.a. im New Yorker und in der National Post. Sein Romandebüt The Ending elektrisierte Presse und Leser und führte zur Gründung einer Website zum Austausch über das Buch. Iain Reids zweiter literarischer Thriller ist in Arbeit. Der Autor lebt in Ontario, Kanada.



    Eine Autofahrt durch eine dünn besiedelte Landschaft. Ein Paar auf dem Weg zu den Eltern des Fahrers. Was kommt auf die Beiden zu? Diese Eintönigkeit vermittelt das Cover mit der dunklen Landstraße und dem Schneegestöber sehr gut.

    Es beginnt eine Reise über die Gedankenwelt der Ich - Erzählerin. Sie überlegt, ob sie sich von Jack, dem Fahrer, trennen soll. Wägt die Vor - und Nachteile einer Beziehung ab. Außerdem beschäftigt sie noch , dass sie mysteriöse Anrufe und Mitteilungen auf ihren Handy erhält. Dies verheimlicht sie vor Jack.

    Nach und nach erfährt man mehr wie sich diese Beziehung entwickelt hat. Jack ist Wissenschaftler und scheint eine besondere Anziehungskraft auf die Protagonistin auszuüben. Immer wieder ist sie unschlüssig, wie sie sich entscheiden soll. Hilft ihr der Besuch bei den Eltern?

    Ihre Gespräche drehen sich um die Bedeutung des Erlebens und die Reaktion darauf, in denen Jack viel hinterfragt. Über ihn erfährt man relativ wenig, während sich das Seelenleben von ihr vor dem Leser ausbreitet. Die Protagonistin stellt sich viele Fragen. Wie würde der Leser diese beantworten bzw. sich entscheiden und wie heißt eigentlich die Protagonistin?


    Dem Autor ist es gelungen Spannung aufzubauen, auch bedingt durch die kursiven Textabschnitte. In diesen unterhalten sich verschiedene Menschen über einen Unbekannten und wie es zu diesen Ausgang kam.


    Durch den unterschwelligen Erzählstil rätselt man lange, was sich hinter dieser Geschichte verbirgt und stellt verschiedene Mutmaßungen an. Es kommt zum überraschenden, dramatischen Ende, mit dem man so nicht gerechnet hat.


    Ein flüssig zu lesenden, raffiniert erzählter Roman mit einer Mischung aus Philosophie und Psychologie, bei dem es wahrscheinlich zu unterschiedlichen Reaktionen der Leser kommt. Empfehlenswert.


    8 Eulenpunkte

  • Der Thriller „The Ending“ von Iain Reid zieht den Leser in ein Geflecht aus mysteriösen Personen, merkwürdigen Verhaltensweisen, verlassenen und gruseligen Gegenden, unerklärlichen Phänomenen und intelligenten Konversationen. Die Androhung auf dem deutschen Cover: „Du wist dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum.“ passt für mich perfekt auf das Buch. Die gesamte Zeit herrscht eine sehr seltsame, angespannte Stimmung und man erwartet jederzeit irgendwelche noch seltsameren Elemente – da wird man nicht enttäuscht.

    Jedoch muss ich sagen, dass ich mir mit der Bewertung schwer tue. Deswegen möchte ich jeden bitten, jetzt weiterzulesen, denn sonst ist meine 5 Punkte-Bewertung wohl nicht richtig zu verstehen und die Rezension wird dem Buch nur dann gerecht, wenn sie ausführlich ist.

    Ich habe mir lange schwer getan und möchte deswegen hier nun begründen…

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    …warum ich dem Buch 1 Punkt geben könnte:

    Das Ende hat mich ziemlich frustiert. Ich hatte noch so viele offene Fragen, die sich auch bei wiederholtem Lesen nicht geklärt haben und bei denen ich nicht verstehe, warum der Autor sie dann überhaupt aufgebracht hat, wenn sie alles doch nur noch verwirrender machen. Bei einem Thriller wie diesem, der viele seltsame Sachen (z.B. ein mysteriöser Anrufer/Stalker, der aber die Hauptperson mit ihrer eigenen Handynummer anruft) aufbringt, wünsche ich mir am Ende dafür eine Erklärung. Gerne darf diese nur aus Andeutungen bestehen, ein bisschen geistige Leistung kann ja vom Leser noch erwartet werden. Aber leider waren mir bei diesem Ende noch viel zu viele Stellen offen und nicht mal ansatzweise erklärbar, lediglich mit sehr abstrusen Ideen kann ich mir da eine Erklärung spinnen, aber die halte ich jetzt nicht für zwangsweise vom Autor beabsichtigt.

    Desweiteren fehlt mir so ein bisschen ein Spannungsbogen. Dieser ist irgendwie die ganze Zeit gleich hoch, was ein seltsames Gefühl beim Leser erzeugt, da man ständig erwartet, dass jetzt etwas kommen muss, was alles noch toppt, aber irgendwie bleibt es auf dem gleichen Level.

    Ich konnte mich noch nicht dazu durchringen, das Buch weiterzuempfehlen, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass hier irgendwie mit dem Ende zwar viel erreicht werden sollte, aber einiges dazu eben nicht beigetragen hat.


    …warum ich dem Buch 10 Punkte geben könnte:

    Genauso wie ich das Ende frustrierend fand, war es gleichzeitig ein solcher Schock und Wow-Moment, wie ich ihn in dieser Weise bei noch keinem Thriller gefunden habe. Der Plot-Twist ist unglaublich perfide und ändert alles, was man vorher noch für sicher gehalten hat – genau das wünsche ich mir von einem Thriller. Diese Einzigartigkeit hat es verdient mit der vollen Punktzahl belohnt zu werden.

    Die gruselige Atmosphäre, die die ganze Zeit herrscht, sowie die generell einfach unnahbaren, sich seltsam verhaltenden und mir persönlich dadurch unsympathischen Charaktere, sorgten für Gänsehaut von Anfang bis Ende.

    Dass das Ende so Plot-Twist-artig ist und man sich dem gesamten Ausmaß dieser Auflösung erst mal bewusst werden muss, erfordert einiges an Intelligenz, Verständnis und Kombinationsgabe – und definitiv ein zweites Lesen. Auch das sind Dinge, die ich mir von einem Thriller wünsche.

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    Ein Buch zu finden, das mich gleichzeitig so enttäuscht, wütend, fassungslos, begeistert und erschaudernd zurück lässt und mich wirklich tagelang über die Handlung nachgrübeln lässt, ist mir noch nie untergekommen. Eine Plot-Twist, der mich gleichzeitig so fasziniert wie auch nachdenklich stimmt, so dass ich mich erst mal mit mehreren Freunden darüber unterhalten muss, auch nicht. Seit Tagen ringe ich mit mir, wie viele Sterne ich geben soll. In manchen Momenten bin ich für 5, dann wieder für weniger. Letztendlich stelle ich es jetzt mit 5 Punkten ein – die goldenen Mitte quasi und bitte jeden Thriller-Fan, sich selbst seine Meinung zu bilden.

  • Ein Wahnsinnsbuch. Im wahrsten Sinne des Wortes.


    Selten hat mich ein Buch so erschreckt und mitgenommen wie dieses. Die alptraumhafte Szenerie mit der nur ganz leicht verschobenen Realität, die Gedanken der Hauptperson und die Atmosphäre, bei der sich meine kleinen Härchen auf den Armen permanent sträubten, alles das veranlasste mich, das Buch nur bei hellem Tageslicht zu lesen.


    Dabei gibt es weder Mord und Totschlag, kein fließendes Blut, keine wahnsinnigen Gewaltverbrecher, keine perversen Praktiken.


    Dafür jede Menge Andeutungen, kleine Indizien, Parallelen, die erst im nachhinein als solche erkennbar wurden.

    Schön fand ich, dass am Ende alle Seltsamkeiten eine Erklärung finden. Alle Schlüsselszenen, alle Schlüsselwörter fanden ihre Wiederholung im Showdown, der aber auch keiner im klassischen Sinn ist.


    Der Schreibstil des Autors ist der Gedankenwelt der Hauptperson angepasst. Um keinen Spoiler zu verbrechen, möchte ich nicht mehr dazu sagen.


    Ich mag dieses Buch, auch wenn es meine schlimmsten Alpträume bedient.

    10 Punkte von mir. Ein Highlight. Und ein sehr gelungenes Erstlingswerk.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen dürfen. Die Meinungen zu dem Buch waren sehr gespalten.


    Normalerweise bin ich eher in der Ecke der Mäkler zu finden. Ich lese meist ein anderes Buch als alle anderen. Das habe ich wohl auch hier, aber diesmal finde ich mich in der Ecke der Begeisterten wieder.


    Obwohl, Begeistert ist vielleicht etwas übertrieben, aber mir hat das Buch gut gefallen. Es ist sehr düster, sehr surreal, sparsam in seinen Stilmitteln und es erschließt sich nur langsam. Es wird als Psychothriller beworben. Aber das ist es definitiv nicht. Was es ist, weiss ich nicht. Psycho passt, aber Thriller weniger. Es ist ein deprimierendes Psychogramm. Eine verwirrende Charakterstudie. Ein trauriges Buch. Ich weiss es nicht. Ich will auch nicht zu viel verraten.


    Mich hat es sofort an den Filmemmacher David Lynch erinnert. Twin Peaks. Mullholland Drive. Wer diese Filme mochte, der ist hier richtig.


    Ich fand es auf jeden Fall eine interessante Leseerfahrung. Das Buch ist kurz und man kann es schnell durchlesen. Der Schreibstil ist minimalistisch. Aber für mich kam schon sehr schnell eine sehr düstere Stimmung auf. Die Handlung ist sehr bizarr und doch faszinierend. Mir hat es gefallen. Es war irgendwie anders. Ich würde auch gerne wieder etwas von dem Autor lesen.


    8 Punkte.

  • Meine Meinung

    Ich habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und so viele Diskussionen inkl. Spekulationen habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Daran erkennt man, dass das Buch Potenzial hat und viele Gedankengänge zulässt. Mit jeder Meinung oder mit jeder Aussage hätte man richtig liegen können, es werden dem Leser viele Möglichkeiten geboten, wie man das Ende nun einordnen möchte. Aber auf dem Weg, bis zum Ende, ist die Story eigentlich gar nicht mal so übel aufgebaut und ich würde es schon als Psycho-Thriller einordnen, aber viel mehr Psycho, als Thriller, denn die Gedanken der Leser haben viel zutun. Aufgrund der Kürze der Story bleiben einem die beiden Hauptcharaktere, Jake und "die Frau" (deren Name man niemals erfährt) etwas fremd, obwohl mal tief in deren Welt und Psyche eintaucht. Ich fand einige Stellen schon extrem gruselig und über der ganzen Geschichte schwebt eine dunkle Wolke, die sich jeden Moment entweder entlädt oder die den Himmel aufreißt. Es kann mit jedem Satz, auf jeder Seite etwas ausschlaggebendes passieren und die Wendung bringen. Dieses ahnende und beklemmende Gefühl hat mich bis auf die letzte Seite getragen und hier stand ich dann vor einem Schluss, der mich verwirrt und mit großen Augen hat stehen lassen. Ich muss gestehen, das ich die letzten Seiten mehrmals gelesen habe um das Gelesene zu kapieren, aber wie ich dann bei der Leserunde feststellte, haben einige es so und andere wieder anders gesehen. Es bleibt Redebedarf nach den letzten Zeilen und das muss dem Autor so rege vorgekommen sein, das er dafür extra eine eigene Seite (auf englisch) hat aufmachen lassen, damit die Leser dort dikutieren können.

    Ihr seht also, das Buch ist wirklich sehr ungewöhnlich und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, wenn es denn nun auch nicht mein Buch des Jahres wird, aber das Außergewöhnlichste wird es bestimmt gewesen sein.


    Fazit

    Wer gerne einen Plot liest, der Raum für wilde Spekulationen lässt und wo man sich alles selbst "ausdenken" kann wie es denn nun wirklich gewesen sein soll bzw. gewesen sein muss, dem würde ich diesen kurzen Psycho-Thriller empfehlen. Der Zusatz zum Titel "Du wirst Dich fürchten. Und Du wirst nicht wissen, warum", der passt zu 100% zur Geschichte.


    Von mir bekommt das Buch 9 von 10 Eulenpunkte

  • Auch ich habe das buch in der Leserunde hier mitgelesen . Vielen Dank an Wolke und den Verlag.


    Eigene Meinung:

    Ich bin auch eher zwiegespalten. Das Buch liest sich recht flott, aber wirkte auf mich teilweise zu gewollt philosophisch. Zuviele Lebenssinngedanken verleiten mich immer dazu, Dinge zu überlesen..

    Die Story an sich ist schon spannend, man fragt sich die ganze Zeit was da wohl passiert, wie etwas gemeint ist, wirkt mysteriös und das hält das Interesse wach.

    Für eine Leserunde natürlich perfekt :)

    Leider wurde ich am Ende dann durch die Auflösung enttäuscht. Ja, es erklärt alles, aber wenn man vom Klappentext was anderes erwartet hat, ist es einfach enttäuschend.....


    Minuspunkt gibt es dazu von mir noch für den Preis. Ich hab ein bischen das Gefühl, dass da eine Kurzgeschichte von einem bekannten Zeitungsautor etwas aufgeplustert wurde. 15€ für 230 Seiten große Schrift sind einfach zu teuer


    Fazit:

    5 Punkte

    Für Leute die gerne bis zum Schluß rätseln

  • Ein herzliches Dankeschön an die liebe Wolke und an den Verlag für das Rezi-Exemplar, das ich für die Teilnahme an der Leserunde erhalten habe.


    Genau wie die Leserunde selbst teilt sich der Thriller für mich in drei Teile:

    Den ersten Abschnitt fand ich ganz nett. Man lernt die Figuren kennen, erste Fragen werden aufgeworfen und man ahnt allmählich, worum es gehen wird. Wie gesagt, es war nett.

    Dagegen fand ich den zweiten Abschnitt, den Besuch bei seinen Eltern, ganz ganz fabelhaft. Es war spannend, etliche Fragen und Vermutungen werden wachsem beim Leser und es herrscht diese wundbare Atmosphäre. Schräg, düster und geheimnisvoll.

    Und dann kommt das Ende und enttäuscht mich maßlos. Ich möchte nichts spoilern, aber zunächst einmal wurde die Geschichte für mich sehr langatmig zu lesen und die Auflösung einiger wenmigr Fragen haben mir die gesamte Geschichte verdorben.


    Die Figuren waren interessant gestaltet. Der sprachliche Stil im Thriller war nicht mein Fall (Mischung zwischen gesprochensprachlichen Stil bzw. Gedankenstrom ähnlicher Sprache und Fremdwörtern hat mir nicht gefallen). Viele Handlungsaspekte haben mir gefallen, aber die Auflösung hat das wieder verdorben.


    Wie also bewerten?

    Ich vergebe 6 Eulenpunkte, da ich eine nette bis großartige Lesezeit hatte, aber das Buch im Endteil langatmig wurde und ich es mit einem sehr sehr unzufriedenen Gefühl ins Regal stelle.

  • Ich habe das Buch im Zuge der Leserunde gelesen, was für diese Geschichte ganz passend war, wie ich finde. Es gab viel zu spekulieren, zu mutmaßen und zu interpretieren. Schade war natürlich, dass es nur so kurz war und daher nur in zwei Abschnitten diskutiert werden konnte.


    Es fällt schwer diese Geschichte zu beschreiben oder zu beurteilen. Sie beginnt etwas langsam, die Hauptfigur ergeht sich speziell am Anfang in vielen philosophischen Betrachtungen über Themen wie menschliche Beziehungen. Das kann man zu einem gewissen Grad sicher nachvollziehen, denn während der Freund sich darüber freut, dass es etwas „ernstes“ zwischen ihnen ist (zumindest ernst genug, um sie jetzt den Eltern vorzustellen) überlegt sie gleichzeitig ob und wann sie nun mit ihm Schluss machen soll. Und obwohl man durch die Ich-Perspektive in der dieses Geschichte erzählt wird ja einen sehr intimen Einblick in ihre Gedankengänge erhält, bleibt die junge Frau für den Leser seltsam distanziert. Die Betrachtungen, die sie über ihren Freund anstellt, wirken oft kühl und analytisch, dann wieder kommt eine spontane Sympathiebezeugung, die fast schon unpassend wirkt.


    Zusätzlich gibt es noch ein ungutes Gefühl im Hintergrund: die Hauptfigur berichtet, seit geraumer Zeit beunruhigende Anrufe zu erhalten. Kein üblicher Perverser, sie findet merkwürdige, rätselhafte Nachrichten auf ihrer Mailbox. Aber sie erzählt niemandem davon, hofft, dass es sich von selbst wieder gibt.


    Das Beeindruckendste für mich an diesem Buch war die Atmosphäre. Es fängt wie gesagt etwas langsam an, aber ab ca. Seite 80 beginnen sich die Dinge zu entfalten oder fast möchte man sagen, verschieben. Es erwartet einen kein blutiger oder brutaler Thriller, das eigentlich Unheimliche ist die Aura des (Alp)traumhaften. Es liegt eine große Spannung in der Luft, Dinge die beobachtet und erlebt werden lösen Déjà-vus aus und Gespräche und Personen wirken... schief. Wie durch einen Zerrspiegel betrachtet. Aber eben nicht völlig, so dass sie zu Karikaturen verkommen würden, sondern gerade so viel, dass sich einem bei der Vorstellung, selbst mit diesen Personen in einem Raum zu sein, die Härchen im Nacken aufrichten.


    Das Ende kam nicht völlig überraschend, ich (und auch einige andere in der Leserunde) hatten früh eine ungefähre Vorstellung was uns erwarten könnte, was für mich aber in diesem Fall tatsächlich nicht als Negativpunkt ins Gewicht fällt. Die Atmosphäre und der unterschwellige Schrecken haben das mehr als ausgeglichen.


    Ich werde das Buch sicher noch einige Zeit in Erinnerung behalten, allein wegen des Gefühls, das es beim Lesen ausgelöst hat. Ich habe es „gern“ gelesen, wenn man das so sagen kann, es war ein Leseerlebnis. Man sollte aber denke ich, möglichst ohne Erwartungen die Klappentext-Vergleiche mit anderen Autoren oder der zugegebenermaßen doch sehr reißerisch-plumpe Untertitel wecken könnten an das Buch heranzugehen.


    Ich denke, irgendwo bei 7 - 8 Eulenpunkten würde ich es ansiedeln.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Auch ich habe das Buch in einer Leserunde lesen dürfen. Vielen Dank an Wolke und an den Verlag für das Rezensions-Exemplar, das sogar per Express geliefert wurde.


    Das Cover gefällt mir sehr gut und stimmt perfekt auf das Buch ein.

    Im ersten Drittel begleiten wir ein Paar auf einer Autofahrt, durch eine weite verlassene Landschaft, wobei die Ich Erzählerin, eine junge Frau eher blass bleibt, obwohl sie die ganze Zeit über die Beziehung nachdenkt. Sie möchte ihn verlassen, während er anscheinend plant, mit ihr zusammenzubleiben. Spannung wird gekonnt aufgebaut, verpufft aber immer ziemlich schnell wieder.

    Der Besuch bei den Eltern auf deren Farm könnte eine Vorlage für American Horrorstory liefern, zumindest die Beschreibung der Örtlichkeiten und der Eltern. Hat mir jedenfalls gefallen.

    Das letzte Drittel spielt in einem wirklich albtraumhaften Szenario, manches wirkt dabei total unglaubwürdig, löst sich allerdings am Ende logisch auf. Die kursiv geschriebenen Einblendungen geben der ganzen Geschichte eine neue Wendung. Habe diese zum Schluss unter dem neuen Aspekt noch einmal gelesen. Ein Buch über das man nachdenken und diskutieren kann. Ein Buch, das zweifellos einige begeistern, andere eher abstoßen wird. Für mich ist es ein philosophisches Psychodrama mit Horrorelementen, kein Psychothriller.



    Ich gebe 5 Eulenpunkte

    .

  • Ich durfte das Buch auch im Rahmen der Leserunde lesen. Eigentlich hatte ich mich sehr darauf gefreut, denn der Klappentext verhieß spannende Unterhaltung.

    Allerdings hatte ich mich hier zu früh gefreut. Im Großen und Ganzen passiert in diesem Buch einerseits nicht viel, andererseits dann doch - nur nicht in dem rahmen dessen, was ich von der Beschreibung her erwartet hatte.

    Der Autor beschränkte sich gerade im ersten Abschnitt auf sehr kurze Sätze, welche mir das Lesen etwas schwer machten. Die Dialoge wirkten auf mich hölzern, zu gewollt, zu sinnierend/philosophierend.

    Relativ bald war von der Geschichte her dann auch klar, wohin die Reise geht. Um das zu erahnen bedurfte es leider nicht viel. Spannungsmomente und Gruselmomente habe ich leider absolut vermißt. Ich war ehrlich gesagt froh, dass das Buch nicht sonderlich dick war und das die Schrift im Verhältnis dann relativ groß war.

    Dankbar bin ich, dass ich das Buch gewonnen habe, denn für den Inhalt, den Umfang und die größere Schrift finde ich den verlangten Preis mehr als happig. Da hätte ich mir wahrscheinlich die Haare gerauft nach dem lesen.

  • Erwartet habe ich einen spannenden Psychothriller gepaart mit einigen Horrorelementen. Zumindest versprach das der Klappentext und das Cover. Doch ich wurde arg enttäuscht. Die Spannung lässt auf sich warten. Stattdessen bekommt der Leser einiges an philosophischem Geplänkel serviert. Und dass die Erzählerin namenlos bleibt, machte es mir nicht leichter sondern erzeugte beim Lesen eher Distanz, obwohl es dafür eine guten Grund gibt. Nur im Mittelteil konnte ich einen Hauch von Grusel verspüren.

    Viel ist jedenfalls während des Verlaufs nicht passiert, zumindest nicht die Art von Aktion, die man erwarten würde. Oft sind die Sätze nur belanglos aneinandergereiht. Einzig die Atmosphäre wirkte wie aus einem Horrorfilm, vor allem durch die bildhafte Beschreibung. Das hat mir noch am besten gefallen.

    Das Ende war mir für meinen Geschmack viel zu abgedreht und die Auflösung an den Haaren herbeigezogen.


    Fazit: Die Grundidee zu diesem Thriller hat durchaus Potential, aber die Umsetzung hat mir gar nicht gefallen. Einige Passagen waren zu langatmig und überflüssig. Mit einem spannenden Psychothriller hatte dieses Buch überhaupt nichts gemeinsam. Zudem finde ich knapp 15 € für die nicht mal 240 Seiten völlig überzogen. Einzig meine Neugier auf den Zusammenhang der Dinge hat mich am Ball bleiben lassen.

    Dafür vergebe ich insgesamt 4 Punkte


    Trotzdem bedanke ich mich herzlich beim Verlag für das Leseexemplar.

  • Eine junge Frau fährt mit ihrem Freund Jake im Winter aufs Land, seine Eltern besuchen. Obwohl sie erst seit 2 Monaten ein Paar sind, spielt die namenlose Protagonisten mit dem Gedanken, sich von ihm zu trennen, ohne wirklich einen Grund dafür nennen zu können. Die Möglichkeit, Schluß zu machen, belastet sie, gleichzeitig kreisen ihre Gedanken um einen merkwürdigen Stalker, der sie mit Anrufen belästigt und mysteriöse Nachrichten hinterlässt. Jake hat sie bisher nichts von dem Stalker erzählt, und obwohl sie sogar auf der Fahrt Anrufe erhält, bricht sie ihr Schweigen nicht. Doch auch Jake verschweigt ihr so einiges.


    Die Geschichte wird komplett aus der Perspektive der namenlos bleibenden jungen Frau erzählt, die sich zunehmend merkwürdiger verhält. Die Geschehnisse werden zunehmend verstörender, ohne dass sich bei mir während des Lesens auch nur der geringste Grusel oder auch nur so etwas wie Spannung einstellte. Die Gedanken und Gespräche geben sich den Anschein philosophischer Tiefe, bleiben aber leider schrecklich banal, weil einfach nichts vertieft wird. Warum dieses Buch als "literarischer Thriller" angepriesen wird, erschließt sich mir nicht, am Stil kann es nicht liegen, denn der ist mehr als prosaisch. Es ist natürlich etwas schwierig, die Sprache zu kritisieren, da sie letztlich ja auch der Charakterisierung der Figur dient. Wenn die erzählende Figur schlichten Gemüts ist, kann man keine Shakespeareschen Sprachspiele erwarten, doch dieses Buch gibt mir das Gefühl, dass die fehlenden Finessen dem Autor und nicht der Figur anzukreiden sind.


    Durch die Werbung (und den Klappentext) habe ich ein gänzlich anderes Buch erwartet. Dieser Roman ist leider weder literarisch noch ein Thriller, sondern eine ärgerliche Zeitverschwendung.


    Fazit: Eines der schlechtesten Bücher, das ich seit langem gelesen habe. 2 Punkte für eine zumindest durchdachte Geschichte, deren Umsetzung leider gar nicht überzeugte.

  • Die letzte Seite habe ich schon vor einigen Tagen umgeblättert und ich wollte, bevor ich meine Gedanken zu diesem Thriller aufschreibe, die Geschichte etwas sacken lassen. Und jetzt sitze ich hier und finde die richtigen Worte nicht. Selten hat mich ein Buch so ratlos und verwirrt zurück gelassen. Nicht, dass viele Fragen offen geblieben wären. Aber ich kann mich mit mir selber einfach nicht einigen, ob mir das Buch gefällt oder nicht...


    Obwohl ich eigentlich eine eher zarte Seele bin, mag ich es zwischendurch auch gerne Mal spannend und gar gruselig. Daher hatte mich die Kurzbeschreibung und vor allem die Vergleiche mit Hitchcock und King sehr neugierig gemacht.


    Die von mir erwartete unheimliche Stimmung liess jedoch recht lange auf sich warten, was mich aufgrund der geringen Seitenzahl von 240 Seiten doch etwas verwundert hatte. Zu Beginn der Geschichte kamen zwar viele Fragen auf und die Figuren wirkten sehr verwirrend auf mich. Dennoch empfand ich das Buch nicht wirklich als Thriller. In vielen Szenen baute sich eine beängstigende Grundstimmung auf, die jedoch meistens in einer verwirrenden Begebenheit versandete.


    Es ist äusserst schwierig, dieses Buch zu beschreiben, ohne zu spoilern. Und das möchte ich natürlich unbedingt vermeiden und werde daher nicht näher auf den Inhalt eingehen. Als aufmerksamer Leser kann man schon recht früh erahnen, in welche Richtung die Leserreise gehen könnte. Alleine das hat mich jedoch nicht gestört. Im Nachhinein gesehen, kann ich sogar sagen, dass dem Autor die Grundstimmung wirklich gut gelungen ist und er dafür den richtigen Tonfall getroffen hat. Was mir allerdings als Thriller-Leser gefehlt hat, war der eine oder andere überraschende Twist.


    Beim Schreiben meiner Gedanken fällt mir auf, dass ich das Wort "verwirrt" doch recht oft einsetze. Es gibt für mich jedoch kein besseres Wort, um meine Gedanken zu diesem Buch zu umschreiben. Möglicherweise ist es ja auch genau das, was Iain Reid bezweckt hatte bei seinen Lesern auszulösen? Wenn, dann ist es ihm wirklich gut gelungen. ;-)


    Wie bereits erwähnt, ist die Stärke des Buches die beklemmende Grundstimmung, die für meinen Geschmack etwas thrillermässiger und gruseliger hätte sein können.


    An dieser Stelle noch ein ganz herzliches Dankeschön an Wolke und den Verlag für das Leseexemplar und die Organisation der Leserunde. :wave

  • Es ist nicht ganz einfach für mich zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Vor allem nicht, wenn man das Ende schon kennt und nicht Spoilern möchte.


    Das Buch beginnt mit einem Paar, bei dem die Frau bis zum Ende namenlos bleibt. Sie fahren zusammen zu den Eltern von ihm, verweilen kurz auf deren Farm und fahren wieder zurück. Soviel zum Inhalt. Jetzt zum wie: Anfangs fand ich ihre Gedankengänge recht interessant, teilweise philosophisch und habe mich gefragt, warum auf dem Cover „Psychothriller“ steht. Um es schon mal vorweg zu nehmen: Das hat sich bis zum Ende nicht gelegt. Es waren gruselige Ansätze da, aber andere Autoren hätten da mehr draus gemacht. Das Ende war vorhersehbar und hat mich eher frustriert. Ich hatte da schon mit was völlig neuem gerechnet.


    Alles in allem bin ich froh, dass es nur ca 160 Seiten waren, die ich da gelesen habe, sonst hätte ich mich über die vergeudete Zeit geärgert. Vielleicht wären mehr Seiten mit tieferem Charakteraufbau besser für das Buch gewesen. Das hätte zwar das Ende nicht verändert, aber die Geschichte interessanter gemacht

  • Dieses dünne Büchlein spaltet die Leserschaft und meiner Meinung nach macht der Verlag schon ein paar grundsätzliche Fehler, die den Käufer/Leser verärgern könnten.


    Zum einen ist das Buch für die paar Seiten sehr teuer. Das dürfte den ein oder anderen Käufer sicher abschrecken.

    Zum anderen versucht man die Leser mit einem Klappentext und Versprechungen auf dem Cover einzufangen, die man dann aber bitte schön auch so wiederfinden möchte.

    "Du wirst dich fürchten, und du wirst nicht wissen warum" und "Für Fans von Hitchcock und Stephen King".

    Diesen Vorgaben wurde die Geschichte für mich nicht gerecht.


    Gefürchtet habe ich mich wirklich überhaupt nicht. Das Buch hält tatsächlich schon nach wenigen Seiten so eine Art Vorspannung auf etwas Größeres, wirklich Furchterregendes. Durch Anspielungen, Hinweise, rätselhafte Vorkommnisse, seltsame Gespräche u.ä. wird versucht, den Leser zu verwirren und zu suggerieren, es wäre Gefahr im Verzug. Aber nach einer Weile sinkt der Spannungskegel zwangsläufig, da nicht wirklich etwas passiert sondern nur die unerklärlichen Geschehnisse sich aneinander reihen. (King hätte da schon längst mal eine richtige Horrorszene eingebaut.) Man versucht als Leser alle Ungereimtheiten zu ergründen - wobei einem nicht mal das tatsächliche Ende des Buches helfen kann. Ja, es gibt eine grobe Auflösung. Ja, die ist psychologisch trickreich, wenn auch nicht wirklich überraschend für geschulte Thrillerleser.


    Gefallen hat mir der Erzählstil, der die "Personen" sehr gut durchleuchtet. Leider waren sie mir alle nicht sympathisch und der Autor möchte wohl auch nicht, dass man zu große Empathie entwickelt.


    Mein Buch war das einfach nicht. Es war mir zu wenig handfest, zu wenig zupackend und realistist. Zu viel und zugleich zu wenig geheimer Horror. ;)


    5 Eulenpunkte

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zuerst ein herzliches Danke an Wolke und den Verlag für die Organisation der Leserunde!


    Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich über dieses Buch sagen soll. Die Lobpreisungen auf dem Klappentext haben meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch geschraubt, erfüllt wurden sie nicht mal ansatzweise. Leider war für mich dieses überteuerte Büchlein der Flop des Jahres.

    Ich kam mit der Sprache nicht klar, für mich kam überhaupt keine Spannung auf, ich bin mit den Figuren nicht warm geworden und hatte immer die Hoffnung, das bei den paar Seiten ja nun endlich mal was passieren muss.....

    Ich habe nur bis zum Ende gelesen, weil das Büchlein eh so dünn war, ansonsten hätte ich die Leserunde sicher abgebrochen.


    Von mir gibt es nur 1 Punkt für das Cover, tut mir Leid..

  • Die Geschichte spielt an einem einzigen Abend, als Jake und seine Freundin, die sich erst seit sieben Wochen kennen, mit dem Auto durch die verschneite kanadische Landschaft fahren, um seine Eltern zu besuchen.


    Ein erstaunliches Buch. In mehrfacher Hinsicht.

    Die auf dem Cover aufgedruckte Bezeichnung Psychothriller halte ich für irreführend, ein Thriller ist es keinesfalls, mehr ein Psychodrama mit einigen Horrorelementen.

    Ein kurzer, knapper Schreibstil, sachlich, in den Dialogen mit vielen philosophischen und psychologischen Themen. Spannend? Ja, denn selten habe ich es erlebt, dass es bei einem Umfang von 237 Seiten (in sehr großer Schrift und mit breitem Rand) so viel zu spekulieren, überlegen und mutmaßen gab.


    Obwohl die Geschichte aus der Ich-Perspektive heraus erzählt wird, bleiben die Figuren auf Distanz. Dem Autor gelingt es, sie interessant wirken zu lassen und so meine Neugier zu wecken, mehr von ihnen zu erfahren.

    Der Showdown schließlich mündet in ein schlüssiges, nicht unerwartetes Ende, das die Tragik der Geschichte eindrucksvoll verdeutlicht.


    7 Punkte von mir

  • Potenzial verschwendet


    Der kanadische Autor Ian Reid hat mit „The Ending – Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum“ einen Psychothriller veröffentlicht, von dem ich mir eigentlich mehr erhofft hatte.


    Zunächst einmal beginnt die Geschichte mit einer Autofahrt. Die Ich-Erzählerin ist mir ihrem Freund auf dem Weg zu seinen Eltern. Ihre Gedanken kreisen darum, ob sie mit Jake Schluss machen soll oder nicht. In die Rückblenden, in denen sie ihr Kennenlernen und ihre Beziehung betrachtet, fließen auch immer wieder philosophisch anmutende Erklärungen ein, was die Handlung für mich zu diesem Zeitpunkt etwas langatmig machte. Zwischen einigen Kapiteln finden sich Seiten, in denen sich unbekannte Menschen zu einem Verbrechen äußern, das geschehen ist.


    Nach und nach gelingt es Ian Reid, dass ein gewisses Maß an Spannung aufgebaut wird. Es gibt unheimliche, verstörende Ereignisse. Allerdings frage ich mich nun, da ich den Psychothriller zu Ende gelesen habe ein wenig, worauf der Autor eigentlich hinauswollte. Ich habe andere Thriller gelesen, die den Leser ähnlich im Dunkeln lassen, ein gutes Beispiel ist meiner Meinung nach „Shutter Island“ von Dennis Lehane. Wo mich das Ende von „Shutter Island“ begeistert hat, hat mich das Ende von „The Ending“ verwirrt und enttäuscht zurückgelassen. Zwischenzeitlich ist das Buch sehr spannend, ich habe allerdings gefühlt immer auf eine Auflösung dieser Spannung gewartet, der zum Großteil meiner Meinung nach ausblieb.

    Der Schreibstil von Ian Reid hat mir allerdings sehr gut gefallen und auch die Idee an sich ist interessant. Allerdings besaß das Buch gefühlt deutlich mehr Potenzial für Spannung als letztendlich abgeliefert wurde. Aus diesem Grund kann ich leider nicht mehr als vier Eulenpunkte vergeben.


    Vielen Dank nochmal an Wolke und den Verlag für mein Exemplar des Thrillers.


    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • „Für Liebhaber von Stephen King und Alfred Hitchcock“ – allein dieser Hinweis auf dem Buchrücken ließ mich schon vorsichtig werden. Je größer und berühmter die Autoren mit denen geworben wird, umso größer die Enttäuschung, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Eigentlich ist sie bei solch einer Ankündigung schon vorprogrammiert, da die Erwartung derart hochgesetzt wird, dass nur wenige Autoren in der Lage sind, ihr gerecht zu werden. Erst einmal muss man sich auf die kurzen, abgehackten klingenden Sätze einlassen. Das Unbehagen, das ich beim Lesen empfand, kam nicht von der Handlung, sondern von dem holprigen Schreibstil.


    Dem Leser wird suggeriert, dass eine unbekannte junge Frau zusammen mit ihrem neuen Freund Jake an einem Winterabend im Auto unterwegs zu dessen Eltern ist. Anfangs sind die Gespräche noch normal, doch im Laufe des Abends ändert sich das. Auch die Begegnung mit seinen Eltern ist eigenartig. Sie scheinen seltsam aus der Zeit gefallen und die Mutter hat zudem offensichtlich psychische Probleme. Normal wäre es, wenn Jake versuchen würde, das merkwürdige Verhalten seiner Eltern zu erklären, doch Jake verschwindet für einige Zeit und lässt die junge Frau mit ihnen allein und dann geht es schwupps schon wieder auf die Heimreise, die an einem Schulgebäude unterbrochen wird, in dem weitere abstruse Dinge geschehen.

    Achja und zwischendrin schweifen ihre Gedanken an einen unheimlichen Stalker ab, der sie unter ihrer eigenen Telefonnummer anruft, ein bisschen Spannung zusätzlich kann ja nicht schaden…

    In der düsteren Schule nun – ohne zu viel zu verraten, lauert ein derart verschwurbeltes und konstruiertes Ende, dass ich das Buch enttäuscht und wütend aus der Hand gelegt habe.


    Ein Gutes hat das Ganze jedoch. Ich habe eindeutig meinen Flop des Jahres 2017 gefunden. 2 Eulenpünktchen von mir dafür.