Dann stell ich auch mal was vor:
Kurzbeschreibung:
In ferner Zukunft haben die Menschen Tausende von Welten im All besiedelt und sind dabei auf zahllose fremde Lebewesen gestoßen. Und doch hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass alles Leben im Universum miteinander verwandt ist und dass es einen Planeten geben muss, auf dem dieses Leben einst seinen Anfang nahm. Uralte Sagen und Legenden berichten von Diesem Planeten, der bisher nie gefunden werden konnte. Die ältesten von ihnen behaupten, man könne dort Unsterblichkeit erlangen - oder Gott begegnen.
Dies ist die Geschichte des Raumschiffkommandanten Eftalan Quest, der sich aufmacht, diesen sagenhaften Ort des Ursprungs zu suchen
Der Autor:
über Andreas Eschbach brauch ich in der SF-Ecke ja nix mehr zu schreiben, oder?
Meine Meinung:
Dieses Buch sollte man auf garkeinem Fall nachmittags anfangen, wenn man am nächsten Tag arbeiten muß. Reserviert euch ein Wochenende dafür! Ich habe den Fehler gemacht, es am Dienstag um 17 Uhr zu kaufen, und es hat mich bis 3 Uhr nachts nicht losgelassen.
Kommandant Quest hat einen Auftrag, eine Mission, eine Suche, ein Quest zu erfüllen - aber nicht nur er. Alle Charaktere, die ihn an Bord des Fernerkundungs-Großraumschiffes MEGATAO begleiten, sind jeder für sich in irgendeiner Form auf der Suche, und es ist ungeheuer spannend, wie die Motive der verschiedenen Charaktere sich nach und nach immer weiter offenbaren. Und auch als Leser will man es wissen, strebt und sucht mit der Besatzung nach "dem Ort, an dem man Gott begegnet". Die Antwort hierauf gestaltet Eschbach wesentlich überzeugender als z.B. "Star Trek V - die letzte Grenze". Auch wenn der Schluß manches offenläßt, ist er in sich stimmig und angenehm kitschfrei. Nur für die Liebesgeschichte zwischen dem Novizen und der tiganischen Putzfrau hätte ich mir doch lieber ein happy ending gewünscht.
Manches in diesem Buch ist vorhersehbar, und trotzdem spannend (z.B. wie die Raumjäger genau die Punkte entlangfliegen, an denen die Pilger beim Verrichten ihrer Notdurft die Funkrelais vergraben haben) andere Wendungen überraschen (wenn Smeeth mal wieder in seine Trickkiste greift), aber insgesamt ist es immer spannend, fesselnd, und dabei witzig geschrieben. Die Sprache ist der 3-Stände-Gesellschaft von Geerh entsprechend wunderbar altmodisch, auch wenn manche Begriffe dadurch wie schlechte Übersetzungen klingen - das "Kaiserreich", das die Zivilisation von Geerh mit Invasion und Vernichtung bedroht, erinnert doch stark an das "Empire" der Star Wars Filme.
Die Beschreibung einer Gesellschaft, die durch Jahrmillionen von Fortschritt und Barbarei, Aufstieg und Niedergang geformt wurde, die nach zwei Jahrtausenden Republik wieder in den Feudalismus zurückgefallen ist, die auf Tausenden bewohnter Welten den größten Teil ihrer Geschichte vergessen hat, fasziniert und verführt dazu, sich auch noch "die Haarteppichknüpfer" zu kaufen, die wohl noch ein paar tausend Jahre später spielen sollen.
Die liebevolle Ausgestaltung all der Charaktere, die andere Ziele verfolgen als Kommandant Quest, formt den Wunsch, Eschbach möge ein weiteres Buch über die Überlebenden der MEGATAO schreiben.