'Ich bin nicht tot' - Seiten 001 - 089

  • Ich mag mir gar nicht vorstellen, was Jude durchgemacht hat. 3 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.

    Und über das Motiv für die Entführung kann ich nur spekulieren.


    Das ihr Freund sich mittlerweise anders getröstet hat, ist schon eine harte Erfahrung. Und das bereits schon nach einem Jahr, das spricht Bände.


    Merkwürdig, dass sich der Taxifahrer nicht gemeldet hat, Was hat er zu verbergen, dass er dem Aufruf nicht gefolgt ist? Mit Hilfe seiner Aussage hätte man wenigstens das Gebiet enger einkreisen können, wo sie die Zeit über gefangen gehalten worden ist.

    Und ob der Täter wirklich tot ist? Ich kann es nicht glauben.


    Der Einsteig war auf jeden Fall schon mal gut. Und jetzt ist Jude zurück im Job, mit Uriah als Partner.

  • Super Einstieg. Ich finde es erzähltechnisch sehr gelungen, wie die Autorin nur das Ende der Entführungszeit schildert, die Flucht - aber was während der Entführungszeit lief, bekommt man bröckchenweise und v.a. durch die Eindrücke der Leute gespiegelt, die Jude nun vor sich haben. Ein Bild des Grauens setzt sich zusammen und ich finde es durch dieses Nach und Nach der Puzzleteilchen gruseliger, als wenn es direkt im Zusammenhang geschildert worden wäre.

  • Ich frage mich jetzt auch noch, wo Judes persönliche Sachen geblieben sind. Wo hat sie vorher gewohnt? Doch nicht bei ihrem Freund. Wo sind ihre Möbel, ihre Kleidung, ihre Papiere?

    Und warum taucht der Freund, der sich mittlerweile anderweitig getröstet hat, nicht mal auf, um sich um sie zu kümmern? (Oder es zumindest zu versuchen?) Gibt es ansonsten Freundinnen und Freunde aus ihrem alten Leben? Wo ist ihr früheres soziales Umfeld?

    Ich finde es irritierend, dass sie da so im leeren Raum gelandet zu sein scheint.

  • Ein toller Anfang. Ich bin richtig begeistert vom Schreibstil und von den beiden Protagonisten Jude und Uriah.

    Man kann ja gar nicht anders, als Jude sofort ins Herz zu schließen und ihr zu wünschen, dass sie diese 3 Jahre Martyrium verarbeiten kann.

    Und auch wenn ihr Exfreund hier als herzloser Arsch erscheint, ganz ehrlich, wie lange soll er warten, bis er sein Leben wieder aufnimmt? Ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre? Ich weiß es nicht. Ein Jahr erscheint mir auch zu wenig, aber wir wissen auch nichts über die Beziehung zu ihm und wie intensiv sie war.

    Ich frage mich jetzt auch noch, wo Judes persönliche Sachen geblieben sind. Wo hat sie vorher gewohnt? Doch nicht bei ihrem Freund. Wo sind ihre Möbel, ihre Kleidung, ihre Papiere?

     

    Ich habe es so verstanden, dass sie zusammen in dem Haus gewohnt haben. Ihre Sachen hat er wahrscheinlich weggegeben, weil er dachte, sie wäre tot.

  • JaneDoe und Nadezhda Ich hatte es auch so verstanden, dass Jude vor der Entführung mit ihrem Freund zusammen gewohnt hat. Und ich vermute auch, dass er ihre Sachen nach all der Zeit weggegeben hat. Spätestens, als die neue Freundin eingezogen ist.


    Mir gefällt der Anfang auch schon mal gut. Jude muss ja einiges durchgemacht haben, mal sehen, ob wir noch mehr erfahren über ihre Zeit der Entführung.

    Ich muss bei Uriah immer an "Uriah Heep" denken. :grin Wirklich ein ungewöhnlicher Name.

  • Ich muss bei Uriah immer an "Uriah Heep" denken. :grin Wirklich ein ungewöhnlicher Name.

    Stimmt, Uriah, nicht Uriel. Wie bin ich da jetzt wieder drauf gekommen? :gruebel Vielleicht entwickelt er sich ja noch zum Engel :). Habs oben geändert.


    Zu Uriah fällt mir auch nur Uriah Heep ein, habe ich sonst noch nirgendwo gehört. Kommt lt. Wiki in der Hebräischen Bibel vor und bedeutet "Der Herr ist mein Licht".

  • Ich hatte es auch so verstanden, dass Jude vor der Entführung mit ihrem Freund zusammen gewohnt hat. Und ich vermute auch, dass er ihre Sachen nach all der Zeit weggegeben hat. Spätestens, als die neue Freundin eingezogen ist.

    Irgendwie hatte ich es so abgespeichert, dass sie immer nur besuchsweise bei ihm gewesen war. Aber so oder so, ich finde es irritierend, dass bisher nichts über den Verbleib ihrer Sachen gesagt wurde, denn...

    Und auch wenn ihr Exfreund hier als herzloser Arsch erscheint, ganz ehrlich, wie lange soll er warten, bis er sein Leben wieder aufnimmt? Ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre? Ich weiß es nicht. Ein Jahr erscheint mir auch zu wenig, aber wir wissen auch nichts über die Beziehung zu ihm und wie intensiv sie war.

    ... ich denke zwar nicht, dass er ewig warten muss, bis er ein neues Kapitel in seinem Leben aufschlägt. Die neue Freundin ist aus meiner Sicht okay. Aber ich denke, trotz allem müsste er mehr Interesse und v.a. Fürsorge "einfach als Freund" von Jude an den Tag legen. Oder sich zumindest mal äußern, wo ihr Kram hin ist. Die verlorengegangene Beziehung irgendwie auffangen. Wenn ich mir vorstelle, mein Ex wäre drei Jahre lang verschwunden gewesen, hätte ich bei seinem Wiederauftauchen doch alle Hebel in Bewegung gesetzt, Hilfe herbeizuschaffen, einen Krankenwagen zu rufen, Leute zu benachrichtigen, dem erstmal was Warmes anzuziehen usw., selbst wenn ich längst in einer anderen Beziehung gewesen wäre. Das ist man sich rein menschlich doch einfach mal schuldig, oder? Aber dieser Typ steht einfach nur dumm 'rum und ekelt sich. Jaja, der Schock. Aber was ist nach dem Schock? Da muss doch bitte noch irgendwas kommen? Vielleicht erfahren wir im nächsten Abschnitt noch etwas darüber...

  • huhu!

    Ich habe auch gut reingefunden, fand aber Jude bisher seltsam. Aber keine Ahnung wie ich wäre nach 3 Jahren in so einer Folterkammer.

    Das mit den geschärften Sinnen finde ich interessant und logisch. Allerdings fand ich es ein wenig übertrieben, dass sie nun im Dunkeln sehen können soll...


    Ich finde es nicht komisch, dass der Freund nur 1 Jahr gewartet hat. Man weiß ja nicht, wie die Beziehung genau war und auch wie er die neue kennengelernt hat! Aber dass er sich nun gar nicht kümmert oder meldet, da habt ihr natürlich recht, das erscheint herzlos. Ich finde es auch irritierend, dass sie niemanden sonst zu haben scheint!!

  • Mir erscheint Jude bisher als große Einzelgängerin. Von der Familie hat sie sich distanziert, vielleicht hat sie auch keinen großen Freundeskreis gehabt und ist in ihrer Arbeit aufgegangen. Der Exfreund war mit ihrem Auftauchen sichtlich überfordert.


    huhu!

    Ich habe auch gut reingefunden, fand aber Jude bisher seltsam. Aber keine Ahnung wie ich wäre nach 3 Jahren in so einer Folterkammer.

    Das mit den geschärften Sinnen finde ich interessant und logisch. Allerdings fand ich es ein wenig übertrieben, dass sie nun im Dunkeln sehen können soll...

    Ich habe es nicht als direktes Sehen verstanden, sondern mehr als eine Art verschärfte Wahrnehmung. Eher so in Richtung "Echoloten".

  • huhu!

    Ich habe auch gut reingefunden, fand aber Jude bisher seltsam. Aber keine Ahnung wie ich wäre nach 3 Jahren in so einer Folterkammer.

    Das mit den geschärften Sinnen finde ich interessant und logisch. Allerdings fand ich es ein wenig übertrieben, dass sie nun im Dunkeln sehen können soll...

    Es ist ja glaube ich kein Sehen im Dunkeln im eigentlichen Sinn, also nichts Übernatürliches wie bei Vampiren oder bei Tieren. Es ist wohl eher so, dass sich ihre Sinne durch die lange Zeit im Dunkeln verschärft haben und sie das Gefühl hat, sie kann im Dunkeln sehen. So habe ich das jedenfalls verstanden.

  • 3 Jahre in Gefangenschaft lassen Jude abstumpfen. Ich finde es krass, wie sehr ein Mensch seine eigene Psyche beeinflussen kann, um einfach zu überleben und zu funktionieren. Denn mehr konnte Jude ja nicht.


    Ich empfinde die Reaktion des Ex-Freundes weder herzlos noch unverständlich. Man muss sich vor Augen führen, dass der Mann vom Tod seiner Freundin ausgegangen ist. Er wird versucht haben, mit diesem Fakt klarzukommen. Vielleicht hat ihm seine neue Partnerin dabei auch geholfen. Und gerade, als er damit einigermaßen abgeschlossen hat, steht die Totgeglaubte wieder vor der Tür, völlig ausgemergelt und komplett verändert. Da kann ich schon verstehen, dass er nicht alles stehen und liegen lässt. Es ist eine komplett überfordernde Situation.


    Dass Jude nach 4 Monaten wieder in den Dienst zurückkehrt, finde ich bedenklich. Auch wenn ich Uriah irgendwie unsympathisch finde, muss ich ihm in diesem Punkt recht geben.


    Ist jemanden aufgefallen, dass in dem Kapitel, in dem die 17-jährige über ihre Gefangenschaft spricht, von einem Ein-Euro-Laden die Rede ist? Würde mich wundern, wenn es die in den USA gibt ^^

  • Echt? Das mit dem Ein-Euro-Laden muss mir durch die Lappen gegangen sein, aber da werde ich doch glatt nochmal nachlesen!


    Ansonsten bin ich auch - endlich! - gut in das Buch reingekommen und finde es sehr spannend. Bei der Szene, wo Jude im Dunkeln ihren Peiniger erschießt, hadere ich ein wenig mit der Glaubwürdigkeit. Kann es wirklich sein, dass sie nach 3 Jahren ohne Schießpraxis und in ihrem Zustand noch so treffsicher ist? Das war dann doch wohl eher ein Zufallstreffer, oder?


    Das ihr Freund nicht auf sie gewartet hat, finde ich verständlich. Nachdem selbst die Polizei so gar keine Spur hatte, ging für ihn wohl die Wahrscheinlichkeit, dass Jude wiederkommt gegen Null. Ich finde, diese Szene, wo sie ihren Freund mit der neuen Frau antrifft, zeigt ganz gut, dass das Leben "draußen" weitergegangen ist und Jude nicht einfach nahtlos an ihr altes Leben anknüpfen kann. Außerdem gefällt mir dieser "Cut" für den Fortgang der Geschichte besser, als wenn lang und breit erzählt würde, wie sie versucht, sich in ihrem alten Leben wieder zurechtzufinden. Ich frage mich übrigens, ob Judes verschärfte Wahrnehmung mit der Zeit wieder abstumpfen wird? :gruebel


    LG, Bella

  • Was mich am meisten an dem Freund stört (mal abgesehen davon, dass er eben sehr schnell eine neue Beziehung hatte:)


    Wenn meine seit 3 Jahren vermisste Freundin plötzlich vor mir an der Tür auftaucht und vermutlich seeeehr schlimm aussieht, dann bitte ich sie doch rein und rufe die Polizei! Und wenn sie nicht rein will, dann rufe ich trotzdem die Polizei, einfach zu ihrem Schutz!

  • Spannender und gelungener Einstieg in die Geschichte!

    Diese 3 Jahre müssen die Hölle gewesen sein und es ist immer wieder interessant, zu was der Mensch alles im Stande ist.

    Mit welchen "Tricks" der Psyche und des Körpers er es schafft, zu überleben.

    Das wird sehr gut beschrieben.

    Jude scheint eine überaus starke Frau zu sein und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht.

    Bei Uriah musste ich natürlich auch an Uriah Heep denken ( Lady in Black;) ).


    Die Zwischenszene mit dem gefangen gehaltenen Mädchen hat mich an mein letztes Buch von Sina Beerwald ( Kräherwald ) erinnert. Sehr gruselig.

    Das mit dem 1-Euro-Laden ist mir auch aufgefallen. Wahrscheinlich hat das mit der Übersetzung zu tun, 1 Dollar Shops/Stores gibt es ja ( laut Google;) ).


    Das Buch liest sich auf jeden Fall gut und ist spannend.:thumbup: