'Die Frau im hellblauen Kleid' - Seiten 173 - 251

  • Puh, die Abschnitte in der Vergangenheit sind fesselnd und sehr bedrückend. Ich war froh, dass Jakob das Land rechtzeitig verlassen hat.

    Käthe tut sich und Alois mit der Hochzeit einen Gefallen.... fürs erste scheint die Tarnung zu funktioneren (bin auf S. 224), aber da kommt sicher noch was. Walters Schicksal war bestimmt nur der Anfang...

    Eine furchtbare Zeit.

    Auch Elses Feindschaft ist furchtbar... schon seltsam (und traurig) wie sich manche Freundschaften wandeln...


    Das. Rumgeeiere der Damen in der Gegenwart finde ich weiterhin anstrengend... Püppchen Sophie traut sich nicht zum neuen Freund zu stehen wegen der Oma... Gehts noch?


    Auf Seite 204 habeich mich bewundert, warum Rouladen nur Resteverwertung sind?

  • Dieser Abschnitt (mir fehlen nur noch ein paar Seiten) hat mich sehr berührt.

    (Ich rede vom historischen Strang in den Dreißigern; die aktuellen Bewohnerinnen der Villa nerven auch mich weiterhin gewaltig. Aber endlich redet Marianne mal in klaren Sätzen und nicht nur in Andeutungen!)

    Zurück zu Käthe und Jakob. Ihr Schicksal hat mich ebenso wie das von Alois und Walter zu Tränen gerührt. Was für eine furchtbare Zeit das war. Ich bin in der Hinsicht bestimmt nicht unbeleckt, aber die Brutalität und Menschenverachtung der Nazis schockieren mich immer wieder aufs Neue. Und es haben genug Menschen mitgemacht oder weggesehen, sodass diese Gräuel möglich wurden. Dass Käthe und Alois sich in ihrem Kummer gegenseitig verstehen und wenigstens ansatzweise auch trösten können, ist da nur ein kleiner Lichtschimmer.


    Sehr bewegend fand ich die Schilderung der Geburt von Marianne. Ohne diesen Vorgang sinnlos seitenweise bis ins Detail zu zergliedern, wurde das Wesentliche einer Geburt - dieses existenziellen, Hölle und Himmel berührenden zauberhaften Wahnsinns - wunderbar dargestellt.

    Das gilt übrigens auch für die Liebesszenen, die ich in diesem Roman als sehr gelungen empfinde.

  • In dem Abschnitt kann man wieder das Gruseln kriegen.


    Käthes Mutter will auf keinen Fall einen Judenbalg wie sie es nennt, da weiß sie noch gar nicht, daß sie kurz davor steht Großmutter zu werden. Jakob geht - zu seinem Glück - nach USA und die mittlerweile schwangere Käthe heiratet Alois. Unter den damaligen Umständen für beide eine win-win-Situation. Und die starke, tapfere Käthe steht zu ihrer neuen Winzerfamilie und betreibt die Buschenschenke. Käthe ist in dem Buch ohne Frage meine Lieblingsfigur. Alfred und Alois engagieren sich im Widerstand, hier weiß man noch nicht wohin das führen wird. Alois kauft eine alte Villa einer jüdischen Familie und unter der Steinmauer vergraben sie die wichtigen Dokumente. Ich glaube nicht, daß Käthe in die möblierte Villa gezogen wäre, hätte sie gewußt, daß er sie einer jüdischen Familie "abgekauft" hat.


    In diesen Rückblicken spürt man m.E. ganz deutlich die angespannte Atmosphäre und immer die Frage, wem man trauen kann und wem nicht - gräßlich!


    Hans Bleck und Else stehen ganz offen zu ihrer politischen Einstellung! Und Else erpreßt mit ihrem Wissen auch noch Käthe.


    Mit der Gegenwart kann ich mich immer noch nicht recht anfreunden. Meine Güte, warum kann das Mädel nicht einen Freund nach ihrer Vorstellung haben. Einer Großmutter muß er nicht gefallen bzw. sie muß ihn nicht akzeptieren!

  • Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt fertig geworden und auch mich haben die Kapitel in der Vergangenheit sehr stark bewegt und berührt. Und ich finde gerade das Ende des Abschnittes so traurig. Ich hatte ja irgendwie die Hoffnung, dass Jacob zumindest noch von der Geburt seiner Tochter erfährt. Aber das er dann kurz nach seiner erfolgreichen Auswanderung sterben muss finde ich schon sehr tragisch. Käthe tut mir in dem Augenblick unendlich leid.

    Auch die Geschichte um Alois und Walter hat mich sehr traurig und entsetzt zurück gelassen. Was für eine schlimme Zeit und was für furchtbare Schicksale!

    Käthe ist in dem Buch ohne Frage meine Lieblingsfigur.

    :writeMeine auch, absolut! Mit den drei Frauen aus der Gegenwart habe ich nach wie vor einige Schwierigkeiten aber Käthe ist eine tolle und glaubwürdige Person!

    Das gilt übrigens auch für die Liebesszenen, die ich in diesem Roman als sehr gelungen empfinde.

    Auch das kann ich voll und ganz unterschreiben. Die Liebesszenen finde ich super gelungen. Nicht zu lang und ausführlich aber trotzdem sehr intensiv und mit viel Gefühl. Es gibt oft Bücher, in denen mich die Liebesszenen nerven und dann überlese ich sie schon mal. Aber hier gefallen sie mir echt gut.

  • Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt fertig geworden und auch mich haben die Kapitel in der Vergangenheit sehr stark bewegt und berührt. Und ich finde gerade das Ende des Abschnittes so traurig. Ich hatte ja irgendwie die Hoffnung, dass Jacob zumindest noch von der Geburt seiner Tochter erfährt. Aber das er dann kurz nach seiner erfolgreichen Auswanderung sterben muss finde ich schon sehr tragisch. Käthe tut mir in dem Augenblick unendlich leid.

    Auch die Geschichte um Alois und Walter hat mich sehr traurig und entsetzt zurück gelassen. Was für eine schlimme Zeit und was für furchtbare Schicksale!

    Die Vergangenheitsgeschichte wird wirklich sehr gut beschrieben. Käthe ist vom Clan die Sympathischste.


    Ich glaube nicht, dass Jakob tot ist. Dagegen spricht für mich, dass der befreundete Münchener Produzent doch bei Evas Besuch in seinem Büro, in seinem PC auf die Schnelle Informationen zu "Jakob Rosenbaum" gesucht hat. Hat es neben der USA-Auswanderungsinfo auch berichtet, dass Jakob dort durchaus erfolgreich war. Doch scheinbar ist Jakob auch nicht wieder zurück in die "BRD" oder Österreich zurückgekehrt/ vielleicht später auf Besuch? Woher hat Horst Kleinbach die Todesinfo und warum gibt er Marianne erst den Brief und dann teilt er ihr den Unfalltod mit? Weiß er es zu dem Zeitpunkt nicht besser und glaubt Else und Hans Blecks Aussage? Oder hat Jakob entschieden, dass er eine neue Identität annimmt und Marianne ihn vergessen soll/ sich frei fühlen. Immerhin ist sie nun verheiratet und sie ist berühmt, kann also auch nicht in die USA gehen, ohne einen Skandal zu verursachen.


    Alois gefällt mir auch sehr und ich bin gespannt, wie die Ehe in Friedenszeiten weitergeht. Dass er zurückkehrt, steht fest, denn er hat seiner Tochter Marianne Kenntnisse zur Weinherstellung beigebracht. Wird er sein Leben mit einem Partner teilen und wann wird Käthe erfahren, dass Jakob doch nicht gestorben ist? Wird sie eine Beziehung mit einem anderen Mann eingehen? Warum berichtet sie erst mit über 90 ihrer Tochter, wer ihr Erzeuger ist?


    Erfährt Jakob noch von seiner Tochter und der "WinWin-Ehe" mit Alois? Tragisch, dass Walter umgebracht wird, sein Vater Alois diese Nachricht noch pers. überbringt und kurz darauf selbst verhaftet und ins KZ gebracht wird. Furchtbar!


    Beate Maxian - Wie bist Du auf das Geburtsdatum von Marianne gekommen? Hat der 20.3.1939 für Dich eine Bedeutung oder hast Du dies rein zufällig gewählt? Mein Vater ist an dem Tag geboren.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ja ihr habt natürlich recht. Jakob kann eigentlich gar nicht tot sein. Aber in dem Moment als ich es gelesen habe, hat es mich wirklich sehr bewegt und traurig gemacht. Ich kann auf jeden Fall verstehen, dass Käthe glaubt er wäre tot und sie muss ich wie am Boden zersört fühlen. Diese Behauptung ist wohl nur ein MIttel zum Zweck um Käthe dazu zu bringen, wieder Filme zu drehen. Und es werden wohl Propagandafilme werden.:(

  • Dass es der 20.3. ist war intuitiv gewählt, dass sie im Sternzeichen Fisch geboren wurde, deshalb, weil die Fischdamen - so man Horoskopen glauben will - vom Neptun "regiert" werden, dem Planeten der Schönheit und des Geheimnisvollen. Und ich fand, das passt zu Marianne. Liebe Grüße, Beate

  • Der 20.3 ist übrigens auch mein Geburtsdatum :-) <3


    Mit Käthe fiebere ich und leider zugleich mit ihr. Die Liebe zu Jakob scheint etwas ganz besonderes zu sein, das kann man zwischen den Zeilen lesen. Die Heirat ist eine gute Option für alle Beteiligten, sie schützen sich gegenseitig und dies ist wohl auch gut so in diesen Zeiten. Die Schilderungen sind immer wieder beklemmend, auch wenn man eigentlich ja alles weiß, die Figuren leiden zu sehen und zu sehen wie sie zum Spielball der Zeit werden tut weh.


    Sophie und Vera haben bei mir in diesem Abschnitt auch keine Pluspunkte gesammelt. Ein klein wenig habe ich wie Fabian gedacht. Warum lässt Sophie sich ebenfalls so von ihrer Großmutter leiten und beeinflussen, sie sieht doch was das auch ihrer Mutter gemacht hat.


    Ich denke jetzt zum Kriegsausbruch wird es richtig dramatisch 8|

  • Sophie und Vera haben bei mir in diesem Abschnitt auch keine Pluspunkte gesammelt. Ein klein wenig habe ich wie Fabian gedacht. Warum lässt Sophie sich ebenfalls so von ihrer Großmutter leiten und beeinflussen, sie sieht doch was das auch ihrer Mutter gemacht hat.

    Fabians Reaktion, auf Abstand zu gehen, ist angemessen auf Sophies angelerntes Verhalten. Sie hat bei mir dafür auch Sympathie eingebüßt. Sicher wird Sophie einige Jahre jünger als Fabian sein, was aber nicht Ihr Verhalten rechtfertigt. Als Schauspielerin steht sie ja auch noch ganz zu Beginn ihrer Laufbahn und löst sich nicht von den dynastischen Gedanken von Marianne.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Auch Elses Feindschaft ist furchtbar... schon seltsam (und traurig) wie sich manche Freundschaften wandeln...

    Ehrlich gesagt, habe ich Else noch nie als echte Freundin empfunden. Nach meinem Gefühl waren Neid und Eifersucht von Anfang an vorhanden und haben zunehmend die Oberhand gewonnen. Leider hat es (zu) lange gedauert und einer drastischen Situation bedurft, bis Käthe das gerafft hat.

    Sie ist wirklich ein bösartiges, berechnendes Luder - zumindest wird sie hier so dargestellt.


    Was Jakob angeht, teile ich eure Zweifel, ob er wirklich tot ist. Mal schauen.

    Bücher, die in dieser schrecklichen Zeit spielen, sind immer bedrückend, gerade weil man weiß was kommt und dass sich die Hoffnungen der Protagonisten nicht erfüllen werden.


    Hans Bleck und Else stehen ganz offen zu ihrer politischen Einstellung! Und Else erpreßt mit ihrem Wissen auch noch Käthe.

    Ich bin noch nicht mal sicher, ob es wirklich ihre politische Einstellung ist.

    Nach meinem Gefühl sind es charakterschwache Opportunisten, die ihr Mäntelchen nach jedem Wind drehen, der sie nach oben bläst und Erfolg verspricht.

  • Ich denke mir, daß es ja bekannt ist, wie fürchterlich diese Zeit war und welche Qualen etc. die Menschen erleiden mußten. Daran kann man nichts mehr ändern. Es könnte eventuell jüngere Leser zur Einsicht bringen, daß so etwas nicht mehr geschehen darf - ok. Dagegen bei dem aktuellen Part 2015, da kann ich mich nicht damit zufrieden geben wie es ist, da möchte ich die Damen schütteln, daß sie sich bzw. etwas ändern, denn das ginge noch.


    Ansonsten muß ich sagen, ich lese das Buch sehr gerne und dazu müssen mir auch nicht alle Figuren sympathisch bzw. ich mit ihnen einer Meinung sein.

  • Ich denke mir, daß es ja bekannt ist, wie fürchterlich diese Zeit war und welche Qualen etc. die Menschen erleiden mußten. Daran kann man nichts mehr ändern. Es könnte eventuell jüngere Leser zur Einsicht bringen, daß so etwas nicht mehr geschehen darf - ok. Dagegen bei dem aktuellen Part 2015, da kann ich mich nicht damit zufrieden geben wie es ist, da möchte ich die Damen schütteln, daß sie sich bzw. etwas ändern, denn das ginge noch.


    Ansonsten muß ich sagen, ich lese das Buch sehr gerne und dazu müssen mir auch nicht alle Figuren sympathisch bzw. ich mit ihnen einer Meinung sein.

    Ich wollte die "Mädels" auch manchmal schütteln beim Schreiben, aber trotzdem hab ich es ihnen verdammt schwer gemacht, aus der anerlernten Tretmühle auszubrechen. Ich wollte Figuren erschaffen, die nicht immer alles richtig machen, die Ecken und Kanten haben und auch mal falsch reagieren dürfen. So ist das Leben, hab ich mir beim Schreiben gedacht, man kommt in eine Zwickmühle und dann läuft es nicht mehr rund. Aber ich freu mich, dass du das Buch sehr gerne liest. Liebe Grüße Beate :wave

  • Fabians Reaktion, auf Abstand zu gehen, ist angemessen auf Sophies angelerntes Verhalten. Sie hat bei mir dafür auch Sympathie eingebüßt. Sicher wird Sophie einige Jahre jünger als Fabian sein, was aber nicht Ihr Verhalten rechtfertigt. Als Schauspielerin steht sie ja auch noch ganz zu Beginn ihrer Laufbahn und löst sich nicht von den dynastischen Gedanken von Marianne.

    Ich wollte nicht, dass für Sophie die Situation einfach wird: ich bin verliebt und stell mich gegen die Großmutter, die sie ja innig liebt. Natürlich wäre das auch ein Konflikt gewesen, den man im Buch schön beschreiben kann ... aber ich fand den Konflikt - Liebe zur Großmutter und verliebt sein in einen jungen Mann, den ihre Großmutter schwer akzeptieren kann - un den sie am Ende mit sich selbst aussmachen muss, und sicher in manchen Situationen falsch reagiert, spannender. Auch auf die Gefahr hin, dass sie Sympathien einbüßt. Aber sie ist eine Liebe, glaub mir ;)Liebe Grüße, Beate :):)