Amigo, ich singe im Herzen – Alberto Manzi
Taschenbuch, 120 seiten
Verlag: rororo
ISBN: 3-499-14621-5 oder 9783499146213
Originaltitel: La Luna nelle barrache
Übersetzung : Gundl Herrnstadt-Steinmetz
Kurzbeschreibung:
Der südamerikanische Landarbeiter Pedro lehnt sich gegen die Ausbeutung der Padrones auf. Er wird gefangen, misshandelt, verbannt, erschossen. Blieben seine Arbeit, sein Opfer ohne Wirkung?
Über den Autor:
Alberto Manzi wurde 1924 in Rom geboren und arbeitete als Lehrer. Er ging 1954 für einige Zeit nach Südamerika und sammelte dort viele Eindrücke, die er in seinen Büchern verwendet. Diese Bücher sind in 32 Sprachen erschienen. Alberto Manzi ist 1997 gestorben.
Mein Eindruck:
Ein Roman eines Italieners, der die Ausbeutung von Landarbeitern in Südamerika schildert. Geschrieben wurde das schmale Buch 1974. Da fragt man sich schon, ob es Teil des Klassenkampfs war. Doch das Alberto Manzi engagiert war, spreche ich ihn nicht ab. Ich bezweifle aber, dass Betroffenheitsliteratur nützlich ist. Während sich der Autor im Handlungsort nicht konkret festlegt, um die Situation universell gelten zu lassen, sind die Rolle Täter und Opfer unverrückbar verteilt und der Hauptfigur Pedro wird sogar die Märtyrer-Rolle zugewiesen. Einige Grausamkeiten gegen die Arbeiter werden geschildert. Letztlich teile ich die plakative These, dass für einen Märtyer immer ein neuer Freiheitskämpfer nachrückt, nicht. Geschichtlich zeigt sich, dass sich die Methoden der Diktatoren durchsetzen.
Stilistisch ist der Text flach, einfach und schnörkellos gehalten, fast wie ein Jugendbuch.
Bei dem deutschen Titel muss man sich an den Kopf fassen, weil er sich so lächerlich anhört. Der Originaltitel heißt so viel wie Der Mond scheint in die Baracken.
Dieser Roman hat mir missfallen, ich würde höchstens 3 Punkte von 10 geben.