Aus der amazon-Redaktion:
Liebe tut weh, in Thommie Bayers Romanen tat die Liebe schon immer weh. Nur wurde das früher mit einer guten Portion Tragikomik abgefedert, etwa in seinem Kultroman aus den 80er Jahren Das Herz ist eine miese Gegend. Zu lachen gibt es in Die gefährliche Frau nichts mehr. Andererseits ist der Roman auch kein Erotikthriller, wie Titel und Plot vielleicht sugerieren mögen, sondern das erstaunlich einfühlsame Porträt einer ungewöhnlichen Frau. Das Risiko, als Mann eine weibliche Ich-Erzählerin zu wählen, ist Thommie Bayer erfolgreich eingegangen. Und auch wenn es kein Thriller ist, legt man das Buch doch ungern vor der letzten Seite aus der Hand. Die Pointe am Schluss ist gut gewählt -- sie verleiht der Ich-Erzählung Vera Sandins im Rückblick noch andere Nuancen --, aber für aufmerksame Leser vielleicht doch nicht ganz unvorhersehbar.
Das Herz ist wirklich eine miese Gegend, und Thommie Bayer beweist einmal mehr, dass er diese Gegend wie seine Hosentasche kennt und dem ewigen Thema Liebe und Eros immer wieder eine frische Geschichte abtrotzen kann. Kein literarischer Höhenflug zwar, aber sehr gute Unterhaltung, die viele Leser ansprechen wird. --Christian Stahl
Kurzbeschreibung
»Ist Ihr Mann treu? Finden Sie es heraus.« Ein Zweizeiler in den Kleinanzeigen – damit kann Vera eifersüchtigen Frauen Gewißheit verschaffen und über Nacht Ehen zerstören. Und den Männern all ihre Gier, ihre Phantasien und Erniedrigungen heimzahlen. Seit Vera 16 ist, besitzt sie dieses gewisse Etwas, und bisher hat sie noch jeden in ihr Bett und auf Video bekommen. Dann aber wird sie auf den Schriftsteller Axel Behrendt angesetzt, der so gar nicht zum...
Über den Autor
Thommie Bayer ist immer gerade so alt wie ich auch, und er lebt immer dort, wo ich auch gerade bin. Das geht übrigens den meisten so, die ihn gelesen oder auf einer Lesung erlebt haben. Man kann ihn wohl in jeder Stadt in den richtigen Cafes sitzen sehen. Man kann ihn sich beim Ausfüllen der Steuererklärung genauso vorstellen wie beim Kuchen essen, beim Auto fahren oder eben beim Schreiben. Thommie Bayer ist einer, der sich in jeden Freundeskreis vorstellen lässt, ist einer, der man zu kennen glaubt - und doch niemals kennenlernen wird. Er ist wie wir und doch ganz anders.
Es gelingt ihm wunderbar, kleine Begebenheiten in größere Zusammenhänge zu bringen.
Er hat die Gabe, den Menschen unter die Haut zu sehen und herauszufinden, was sich hinter den Fassaden verbirgt. Er nimmt einen Mann und eine Frau und heraus kommt eine verstörende Liebesgeschichte, die so aktuell ist wie die Tagesschau und es noch viele Jahre lang bleiben wird.
Meine Meinung zum Buch
Es geht um Liebe und um Verrat. Verrat aber an dem, den man am wenigsten verraten möchte. Es geht um die Frage, wen oder was man mehr liebt: den anderen oder sich selbst.
Thommie Bayer berichtet aus einer ungewöhnlichen Sicht über die Liebe. Liebe tut weh, Liebe ist grausam, Liebe bringt nicht nur das Beste der Menschen ans Licht, sondern auch das Schlechteste.
Bayers Sprache ist schnörkellos, Gefühle werden auf nahezu gerichtsmedizinische Art seziert und ihrer Klischees beraubt. Nichts ist, wie wir es uns wünschen oder erträumen, alles ist besser und schlechter zugleich. Seine Wahrheitsliebe verstört und schreckt den Leser aus rosaroten Blütenträumen auf, denn Bayer hält seinen Lesern den Spiegel der eigenen Grausamkeit vor.
Ein Buch für Leser, die wissen möchten, was sich hinter den Dingen verbirgt. Ein Buch für Leser, die mutig genug sind, ihre dunklen Seiten sehen zu wollen. Ein Buch für Leser, die einen etwas anderen Blick auf die Dinge ertragen können. Und ein Buch, dass ich Doc ganz persönlich empfehlen möchte.