Nicholas Sansbury Smith - Mutierte Bestien

  • Die Weltbevölkerung wurde weiter dezimiert, denn die Überlebenden auf Plum Island, der Militäreinrichtung, welche mit zum Untergang der Menschlichen Rasse beigetragen hat, haben einen neuen Monster-Virus erschaffen und mit ihm alle Infizierten des Blutervirus ausgelöscht.

    Doch auch unter ihnen gab es Immune, welche sich weiterentwickelten und nun als Mutationen den Rest Menschheit bedrohen, sie als Nahrung betrachten und Jagd auf sie machen.

    In den Städten türmen sich die Leichen der Blutervirustoten und die wenigen Überlebenden, welche sich in den Städten noch haben halten können, versuchen eben genau das zu tun – nämlich zu überleben und der neuen Jägerspezies zu entkommen.

    Das Militär plant einen weiteren Schlag gegen die Feinde der Menschheit, doch ist nicht klar, ob dieser auch zum erhofften Erfolg führen wird, denn die wahren Vorzeichen werden verkannt. Reed Beckham und Co. sehen sich erneut einer scheinbar unlösbaren Aufgabe gegenüber.

    Nach wie vor erweist sich der „Extinction Cycle“ nicht als die übliche Dystopie. Autor Nicholas Sansbury Smith vermeidet weiter die Richtung "Hey, Zombies durch Schnupfen, leb damit!", sondern versucht wissenschaftlich zu erklären wie so etwas theoretisch möglich ist und sogar machbar wäre.

    Aufbauende Ansprachen der militärischen Führungsriege, welche ihre Soldaten in den fast sicheren Tod schickt, sind genauso an der Tagesordnung wie tiefgründige Blicke in sämtliche Abgründe der menschlichen Seele, wenn es darum geht den Charakteren noch mehr Fleisch zu verleihen, als sie ohnehin schon haben.

    Jeder der Protagonisten, wenn nicht bereits im ersten Band geschehen, wächst einem ans Herz und man kann sich mit vielen der emotionalen Beweggründe identifizieren. Solchen Menschen möchte man einmal im richtigen Leben – ohne Mutantenapokalypse – begegnen.

    Der mittlerweile 6.5 Teile umfassende „Extinction Cycle“ schwächelt auch im zweiten Buch keinen Deut. Sansbury Smith hält das Tempo des ersten Teils weiter durch und seine Ideen sind weiterhin interessant genug um sie vom üblichen Zombie-Einheitsbrei weit anzuheben.

    Vergleiche zu „We´re alive!“ kamen mir immer wieder in den Sinn, denn die Monster bleiben nicht auf einem Dumpfbacken-Kannibalen-Unterlevel stehen, sondern entwickeln sich stetig weiter, um die Bedrohung, welche von ihnen ausgeht, nicht in ein reines „Komm, knallen wir sie ab und gut ist!“-Schlachtfest verkommen zu lassen.

    Weiterhin sind nicht nur die Bemühungen der Militärs gefragt, auch die Wissenschaftler müssen weiter an einer Möglichkeit arbeiten die menschliche Rasse in Existenz zu halten und nicht vollkommen unter gehen zu lassen.

    Rasante Einsätze in den verseuchten und durch die Mutanten kontrollierten Gebiete wechseln sich mit einer Lovestory auf Nichtkitschniveau und wissenschaftlichen Machbarkeiten in erschreckendem Ausmaß ab und halten sich genau so die Waage, dass man weder gelangweilt wird, noch das Gefühl hat im Schweinsgalopp durch eine zu schnell zusammengeschusterte Szenerie zu marschieren.

    Ich der Hoffnung, das Sansbury Smith diese Art der Dystopie qualitativ weiter durchhält und sich nicht in zu langwierigen Partituren verliert, nur um auf mehr als notwendige Buchnummern zu kommen, bin ich schon auf den dritten Teil gespannt.