- Verlag: C.H.Beck; Auflage: 1 (14. Juli 2014)
- ISBN-10: 340667013X
Der Autor (Quelle: Amazon)
David Foenkinos, 1974 geboren, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. Seine Bücher sind weltweit in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.
Das Buch (Quelle: Amazon)
Sein Name, das hat Bernard immer gespürt, birgt eine Gefahr, bei aller Nettigkeit, ja komödiantenhafter Harmlosigkeit. Und nun, Bernard ist 50 geworden und glaubt an ein ruhiges Leben bis ans Ende seiner Tage, da passiert es: Eine Serie von Katastrophen fegt alle Gewissheiten fort. Es beginnt mit Nathalie, Bernards Frau mit ihren schönen, langen, schwarzen Haaren, die er so großartig findet, dass es ihm gereicht hätte, bloß mit ihren Haaren verheiratet zu sein. Als Bernards und Nathalies Tochter Alice mit 20 auszieht, bahnt sich in der eher harmonischen Ehe eine Krise an, die sich zum Debakel ausweitet. Aber das ist noch nicht alles. Was man guten Gewissens verraten kann ist, dass dieser im besten Sinne gewöhnliche, im Übrigen sympathische Mensch für das, was ihm bevorsteht, nicht gewappnet ist. Ob es die Arbeit ist oder das Verhalten der guten Freunde - auf nichts ist mehr Verlass, vor allem nicht auf die Frauen. Bernard muss sogar wieder bei seinen alten Eltern einziehen, die er auch noch nie so richtig verstanden hat...
In diesem so komischen wie melancholischen Roman folgen wir mitfühlend und mit einem leichten Schauer der Angst Bernard, einem postmodernen Buster Keaton, der seinen Michel Houllebecq unfreiwillig intus hat und am Ende trotz allem seinen Platz in der von Krisen geschüttelten Welt findet.
Meinung
Ich hatte den Eindruck, der Autor konnte sich nicht entscheiden zwischen Drama und Komödie. Tiefgang und Slapstick wechselten sich ständig ab in einer leicht verdaulichen Geschichte.
Aber vielleicht sind diese Episoden, die viele Wohlstandsbürger in der Lebensmitte aus ihrem gleichförmigen Leben reißen, so ungewollt komisch. Doch im nächsten Moment, wenn man darüber nachdenkt, offenbaren sie uns die Frage, ob es nun alles gewesen war in diesem unserem Leben. Und an diesem Punkt fragt sich der Leser, ob weniger Klamauk und Klischee und dafür mehr Ernst und Tiefsinn, das Buch besser gemacht hätte.
Insgesamt lesenswert, allerdings hätte das Thema mehr Seriosität verdient gehabt.
Unentschieden: Zwischen Bierernst und Schabernack