Die Zauberflöte – Mozart / Schikaneder

  • Die Zauberflöte – Mozart / Schikaneder
     

    Kurze Beschreibung bzw. Einführung in das Büchlein

    Zur "Zauberflöte" als Libretto

    Zunächst ist zu sagen, dass es sich hierbei um ein Operntextbuch handelt – ein sogenanntes Libretto. Dieses Buch-Genre hat es sowohl beim Lesepublikum als auch in der Literaturwissenschaft traditionell etwas schwer. Häufig steht das Vorurteil im Raum, Operntexte dienten vor allem dem bühnenwirksamen Effekt ("Spektakeloper") und natürlich zur Geltung der Musik des Komponisten ("Prima la musica e poi le parole" / "Erst die Musik und dann die Worte"). Gerade der Text zu Mozarts "Zauberflöten"-Musik ist hier ein herausstechendes und extrem polarisierendes Beispiel für die unterschiedliche Einschätzung von Operntexten, denn bis heute ist man sich uneins darüber, ob der "Zauberflöten"-Text Bewunderung oder Spott verdient. Dabei verteidigte immerhin der Dichterfürst der Deutschen den "Zauberflöten"-Text und wünschte sich gar für seine "Faust"-Dichtung – das wahrscheinlich einflussreichste Werk der dt. Literatur –, dass es doch nur so sei, wie bei der "Zauberflöte":

    Aus Eckermanns "Gesprächen mit Goethe"

    »Es steckt ein ganzes Altertum darin«, sagte ich. – »Ja,« sagte Goethe, »die Philologen werden daran zu tun finden.« – »Für den antiken Teil«, sagte ich, »fürchte ich nicht, denn es ist da das große Detail, die gründlichste Entfaltung des einzelnen, wo jedes geradezu das sagt, was es sagen soll. Allein der moderne, romantische Teil ist sehr schwer, denn eine halbe Weltgeschichte steckt dahinter; die Behandlung ist bei so großem Stoff nur andeutend und macht sehr große Ansprüche an den Leser.« – »Aber doch«, sagte Goethe, »ist alles sinnlich und wird, auf dem Theater gedacht, jedem gut in die Augen fallen. Und mehr habe ich nicht gewollt. Wenn es nur so ist, daß die Menge der Zuschauer Freude an der Erscheinung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere Sinn nicht entgehen, wie es ja auch bei der ›Zauberflöte‹ und andern Dingen der Fall ist.«

    Vor diesem Hintergrund mag man dem "Zauberflöten"-Text also vielleicht doch mal eine Chance gewähren, um sich sein eigenes Urteil zu bilden.

     

    Zum Inhalt der "Zauberflöte"

    Auf den ersten Blick zeigt die "Zauberflöte" eine märchenhafte Geschichte: Zwei Reiche gespalten in Dunkelheit und Licht stehen sich gegenüber; innerhalb dieses großen Konfliktes ein junger Held, der sich irgendwie durchzuschlagen und zu recht zu finden versucht, um seine große Liebe zu erretten; Unterstützung findet der Jüngling auf seiner Suche durch den lustig-heiteren, bunten Vogelmenschen Papageno und eben eine zauberhafte Flöte mit magischen Kräften. 


    Eigene Meinung


    Dieser erste Blick, dieses erste Verständnis der "Zauberflöte" war für mich schon spannend genug. Auch in der bloßen Textform bietet die "Zauberflöte" bereits kurzweilige Unterhaltung mit Action, Liebe und Humor. Darüber hinaus ist die "Zauberflöte" aber extrem facettenreich und bietet ganz unterschiedliche Annäherungsmöglichkeiten. Dabei ist die Zuhilfenahme des Textes – das genauere Analysieren der Worte – nicht selten sehr von Vorteil. Nun finde ich besonders interessant – ohne hier zuviel eigene Wertung vorgeben zu wollen –, dass man bei der "Zauberflöte" auch selbst zum Nachdenken angeregt wird: Wer ist wirklich gut? Wer spricht vielleicht nicht die Wahrheit? Außerdem gefällt mir der Ansatz, die "Zauberflöte" als Mysterienspiel zu verstehen, und vor diesem Hintergrund und dem obigen Goethe-Zitat auch die "Faust"-Dichtung womöglich etwas besser verstehen zu können.



    Weiteres:

    • Taschenbuch: 64 Seiten
    • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (8. März 2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 1482712466
    • ISBN-13: 978-1482712469
    • Größe und/oder Gewicht: 12,7 x 0,4 x 20,3 cm