'Der Todesmeister' - Seiten 384 - Ende

  • Was ich zu Begüm noch sagen wollte, und warum ich sie einfach nicht verstand, als sie kopflos dem Mörder in die Arme lief:

    Thomas meint, das sei ihrer Sorge um Jenny geschuldet.

    Kann man so sehen. Wenn einem die eigenen Kinder nicht so wichtig sind. Aber Begüm ist Mutter. Sie hat die Verantwortung für ihre Tochter, die sehr leicht zum Waisenkind hätte werden können.


    Ganz ehrlich: wenn ich in so einer Situation wäre, würde ich an mein eigenes Kind denken und nicht an ein Mädchen, zu dem ich keinerlei Beziehung außer beruflicher Verpflichtung habe.


    Und nein, ich bin nicht herzlos. Aber manchmal muss man Prioritäten setzen. Meine eigene Tochter würde immer in meiner Sorge an erster Stelle kommen. Immer. Und wenn das Leben Tausender auf dem Spiel stehen sollte.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe die Kommentare noch nicht gelesen, vielleicht hat es schon jemand gepostet.

    Im Epilog heißt es am Anfang - 3. Absatz - "....aber es war Sonntag...."

    Später auf Seite 505 letzter Absatz "Der vordere Teil des Friedhofs war ean einem solchen Samstagmorgen recht belebt." Ich hoffe, der Tagessprung ist bei der Korregtur aufgefallen und nicht ins Buch gewandert. ;)



    Also dass Viktor verhaftet wurde, war mir dann doch ein wenig zu viel.


    Also nicht alles ganz schlüssig für mich am Ende. Trotzdem war der Showdown natürlich sehr spannend und es passt trotz allem auch, dass Jenny nicht weggerannt ist und am Ende sterben musste. Auch Paulas Verschwinden und somit Viktors Geheimnis wurde aufgeklärt. Mir ist vor allem das mit der Verhaftung zu viel gewesen. Gut gefallen hat mir, dass das Taxiunternehmen ja sogar noch erwähnt worden war am Anfang und nun noch ne Rolle spielte!


    Insgesamt hat mr der Thriller aber sehr gut gefallen. Nur wie gesagt, ein paar Sachen waren mir ein wenig zu viel des Guten. ;)

    :write:write:write:write


    Als Urzendowski zum ersten Mal ohne Maske in den Raum kommt, verschließt Jenny die Augen.... Hatte er eine Maske auf, als sie ins Taxi zu ihm gestiegen ist? Hatte sie nicht da schon sein Gesicht gesehn. Später im Text wurde extra nochmal geschrieben, dass er die Innenbeleuchtung einschaltet...

    Auch im letzten Abschnitt hat erfreulicherweise nochmal das Tempo angezogen; jetzt kam endlich Thriller-Feeling auf. Mit Richter habe ich ja danebengelegen; auf den eigentlichen Mörder wäre ich nicht gekommen. Bei dem Satz „Suchst du die hier?“ auf Seite 456 kam mir eine mögliche Komplizin in den Sinn, aber dann ist Viktor ja doch allein in dem Haus? Aus der Szene bin ich nicht schlau geworden. Ist das vielleicht ein nicht weglektorierter Satz aus einer anderen Textversion?

    Im Epilog, letzter Satz, klärt es sich "Großvater". Er lebt noch (im Haus) und hat seinen Enkel auf dem Dachboden überrascht.

    Dieser harte Knochen und dann plötzlich liebevoll Hand in Hand - das ging mir ein bissi plötzlich.

    Aber das ist eine Marginalie. :-)

    Ja das fande ich auch etwas seltsam.

    So geht es mir auch, wenn Subjektive oder Verben im Satz fehlen stört das doch sehr den Lesefluss.

    :write


    Also ich habe es doch geschafft, das Buch bis zum Ende zu lesen, obwohl ich immer wieder mit mir gekämpft habe. Wenn ich mich nicht zur LR angemeldet hätte, hätte ich das Buch nach den 50 Seiten, die ich jedem Buch gebe um mich zu fesseln, weggelegt. Ich bereue es nicht, es fertig gelesen zu haben.

    In den letzten beiden Abschnitten kam noch etwas Spannung in die Geschichte, trotzdem fand ich bei einigen Dingen "zu viel des Guten", manche Dinge wurden nur gestreift, wie z.B. dass die Taucher auf die Suche gingen und 5 Leichen, oder vielleicht doch noch mehr, gefunden haben, der Selbstmord vom Senator....


    Für ein Erstling - in diesem Genre - würde ich sagen ganz okay. Ob meine Neugier groß genug für den 2. Teil ist, glaube ich weniger.


    Danke an das Forum, den Verlag und Thomas, dass ihr das möglich gemacht habt.

  • Für mich klang das aber auf dem Friedhof so, als wäre Viktor überrascht. Ich kriege das nicht wirklich zusammen. Aber egal. Bin mit dem Buch und der LR jetzt auch innerlich "durch".


    :wave

    Ich glaube, wenn er überrascht gewesen wäre, wäre statt ! ein ? gewesen.

    Ich werde mich später auch noch hinsetzen meine Rezi schreiben und das Thema abschließen. ;)

  • Über den Großvater habe ich eigentlich nicht nachgedacht. Für mich war es eine Nachwirkung von Viktors Drogenexzess. Da sieht und hört man schon mal tote Menschen. Denke ich.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ja, ich fand es sehr dumm von ihr, allein und ohne jemanden darüber zu informieren, in das Haus zu gehen.


    Und bitte mach sie nicht wieder zum armen, hilfsbedürftigen Mädchen, das nur von starken Männern gerettet werden kann. Diese damsel-in-distress-Nummer war es vor allem, die mich zornig gemacht hat. Jetzt hab ich mich eh schon wieder beruhigt.;)

    Hab ich verstanden. Wobei ich schon finde, dass sie sich zuvor im Keller schon auch stark präsentieren konnte oder jedenfalls so stark wie man sein kann, wenn man mit einer Handschelle an ein Rohr gefesselt ist.

  • Vielleicht ist sie halt eher der draufgängerische Typ oder weniger nett gesagt: vielleicht ist ihre Fähigkeit zur Risikoabschätzung etwas unterausgeprägt, wie bei meinem Sechsjährigen, der sich vorhin beim Spaziergang über den Friedhof mit dem Roller voll auf die Klappe gelegt hat, obwohl ihn der Herr Papa vorher dran erinnert hat, dass ihm das schon öfter passiert ist. Einige von seinen Kumpels sind da etwas zurückhaltender.

  • Arrgghhh, akku leer, keiner weiß, wohin Begüm gegangen ist - nee, nee ... X(


    Begüms leichtsinniges Verhalten und Viktors unsinnige Verhaftung haben mir überhaupt nicht gefallen.

    Bei der Szene mit Richter und seinem Lebensgefährten musste ich lachen. Das passte ja nun so gar nicht ins Bild. Aber egal.

    Auf den Täter selbst bin ich nicht gekommen, habe auch ehrlich gesagt nicht danach gesucht. Mir war nur klar, dass er irgendwo an der Peripherie schon mal aufgetaucht sein musste.

    Die Paula-Geschichte fand ich nun am Ende unspektakulär und nur dazu gedacht, Viktors Wunsch nach Versetzung plausibel erscheinen zu lassen.


    Der Aufbau der Story hat mir insgesamt gefallen, zum Ende hin wurde es für mich schwächer, trotz des Showdowns war für mich die Luft raus. Mit Begüms Alleingang war klar, was folgen würde. Jenny hätte überleben können oder eben auch nicht. Ich glaube, aus Viktor wir noch ein guter Ermittler, vielleicht kann er das ja in einer Fortsetzung unter Beweis stellen.


    Und vielleicht stellt der Verlag in Zukunft bitte keine unlektorierten Leseexemplare mehr zur Verfügung. Das schränkt den Lesegenuss doch sehr ein und dafür kann der Autor ja nun mal gar nichts.


    Vielen Dank Thomas für die Leserundenbegleitung. Ich vermute, eine Fortsetzung ist geplant?

  • Alice : Aber Begüm hatte doch wen informiert, nur ist keiner ans Handy gegangen, oder es war ausgeschaltet.

    Dann wollte sie jemanden informieren, aber das klappte nicht. Ich denke aber, sie hätte in diesem Fall auch jemanden anderen informieren können/sollen. Wie wärs mit dem Boss?

    Aber Hirn einschalten funktioniert halt nur bedingt.

    Da stolpert man natürlich lieber in eine tödliche Falle.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Dann wollte sie jemanden informieren, aber das klappte nicht. Ich denke aber, sie hätte in diesem Fall auch jemanden anderen informieren können/sollen. Wie wärs mit dem Boss?

    Aber Hirn einschalten funktioniert halt nur bedingt.

    Da stolpert man natürlich lieber in eine tödliche Falle.

    Naja. Ich finde man muss ihr an der Stelle halt schon den "Hinterher ist man immer schlauer"-Effekt zugestehen. Und sie ist halt eine Draufgängerin und vertraut letzlich nur sich selbst.

  • Und ich frage mich ehrlich gesagt auch, wie sinnvoll es ist, eine Leserunde mit diesen Exemplaren zu machen, die ja eigentlich eher als frühe Bestellgrundlage für Buchhändler und besonders neugierige Journalisten gedacht sind, aber nachher ist man immer schlauer.

    Ja, sogar mich hat das dieses Mal gestört, obwohl ich normal gut über sowas hinweglesen kann... Frage mich auch, wieso die Verlage nun ab und zu diese Nicht-Endfassungen zum Bewerten schicken!

  • Mein Problem ist, ich schreibe jetzt eine Rezi über ein Buch nur über seinen Inhalt, ohne zu wissen ob tatsächlich alle Klopper ausgebügelt sind. Meine Bewertung ist daher besser als mein Leseeindruck. Ich kann daher nur hoffen es passt.

  • Mein Problem ist, ich schreibe jetzt eine Rezi über ein Buch nur über seinen Inhalt, ohne zu wissen ob tatsächlich alle Klopper ausgebügelt sind. Meine Bewertung ist daher besser als mein Leseeindruck. Ich kann daher nur hoffen es passt.

    Wenn Du willst kann ich Dir gerne eine Scankopie der 600 Seiten Korrekturfahnen als Referenz schicken. :wave;)