'Der Todesmeister' - Seiten 384 - Ende

  • Also dass Viktor verhaftet wurde, war mir dann doch ein wenig zu viel. So ne DNA-Amplifikation dauert mehrere Stunden und dann noch das Vermischen mit dem Blut usw, das hätte viel zu lange gedauert. Weiterhin wäre es schon vorher bemerkt worden bei der Obduktion und wieso hätte man das übersehen sollen? Immerhin kann man sich das Diktat nochmal anhören und wird hören, dass da nix an Blut drunter war… Sorry, aber das war mir echt zu viel und nicht schlüssig! Wenigstens konnte Stella das aufklären… Auch wenn die Laborarbeit normal nicht die Rechtsmediziner selbst machen. ;-) Immerhin passt es, dass er wohl anatomische Schnitte machen kann. Aber wie kam der Typ bitte an Hypnotika?


    Also nicht alles ganz schlüssig für mich am Ende. Trotzdem war der Showdown natürlich sehr spannend und es passt trotz allem auch, dass Jenny nicht weggerannt ist und am Ende sterben musste. Auch Paulas Verschwinden und somit Viktors Geheimnis wurde aufgeklärt. Mir ist vor allem das mit der Verhaftung zu viel gewesen. Gut gefallen hat mir, dass das Taxiunternehmen ja sogar noch erwähnt worden war am Anfang und nun noch ne Rolle spielte!


    Insgesamt hat mr der Thriller aber sehr gut gefallen. Nur wie gesagt, ein paar Sachen waren mir ein wenig zu viel des Guten. ;)

  • Also dass Viktor verhaftet wurde, war mir dann doch ein wenig zu viel. So ne DNA-Amplifikation dauert mehrere Stunden und dann noch das Vermischen mit dem Blut usw, das hätte viel zu lange gedauert. Weiterhin wäre es schon vorher bemerkt worden bei der Obduktion und wieso hätte man das übersehen sollen? Immerhin kann man sich das Diktat nochmal anhören und wird hören, dass da nix an Blut drunter war… Sorry, aber das war mir echt zu viel und nicht schlüssig! Wenigstens konnte Stella das aufklären… Auch wenn die Laborarbeit normal nicht die Rechtsmediziner selbst machen. ;-) Immerhin passt es, dass er wohl anatomische Schnitte machen kann. Aber wie kam der Typ bitte an Hypnotika?

    Das klingt, als wärst Du vom Fach. Na dann weiß ich ja, wen ich das nächste Mal fragen kann, wenn ich mich in diesem Bereich bewege. ;)

  • Ich habe das einfach für Selbstüberschätzung gehalten. Der Täter ist zu clever für den Job den er macht, das wird mehrfach erwähnt, aber er hält sich für so oberschlau, dass ihm keiner kann. (Ein nicht ganz seltenes Phänomen bei vielen, die eine JVA von innen kennen).

  • Ich habe das einfach für Selbstüberschätzung gehalten. Der Täter ist zu clever für den Job den er macht, das wird mehrfach erwähnt, aber er hält sich für so oberschlau, dass ihm keiner kann. (Ein nicht ganz seltenes Phänomen bei vielen, die eine JVA von innen kennen).

    Was genau hast du für Selbstüberschätzung gehalten?

  • Auch im letzten Abschnitt hat erfreulicherweise nochmal das Tempo angezogen; jetzt kam endlich Thriller-Feeling auf. Mit Richter habe ich ja danebengelegen; auf den eigentlichen Mörder wäre ich nicht gekommen. Bei dem Satz „Suchst du die hier?“ auf Seite 456 kam mir eine mögliche Komplizin in den Sinn, aber dann ist Viktor ja doch allein in dem Haus? Aus der Szene bin ich nicht schlau geworden. Ist das vielleicht ein nicht weglektorierter Satz aus einer anderen Textversion?


    Schade, dass Jenny am Ende nicht zu retten ist. Immerhin tut sich eine familiäre Perspektive für Lukas auf. Die familiäre Situation von Richter dagegen finde ich nicht sehr glaubwürdig. Insgesamt ist das Ende auf dem Friedhof schlüssig, die nötigen Fäden wurden verknüpft, ein paar Perspektiven aufgezeigt, ein bisschen Nachklang zum Geschehen. So weit ganz rund.


    Allerdings war, wie ich schon vor der Lektüre vermutet hatte, dieses Buch letztendlich nicht so mein Fall. Ich habe noch vor ein paar Jahren nahezu jeden neuen Jeffery Deaver verschlungen, bei Kathy Reichs und Patricia Cornwell hat es mich nicht gejuckt, wie viele Maden auf den Leichen herumkriechen, die Millenium-Trilogie kannte ich halb auswendig und auch bei Jo Nesbø habe ich noch eine Weile lang mitgehalten. Aber mittlerweile mag ich mir diese Gewaltdarstellungen in Krimis / Thrillern nicht mehr antun. Ich glaube, je älter ich werde, umso mehr reicht mir schon die Gewalt, mit der man im echten Leben konfrontiert ist. Man weiß gar nicht, in welche Weltregion (oder Nachbarstraße) man zuerst schauen soll, um mit Entsetzen wahrzunehmen, was Menschen einander anzutun fähig sind.

  • Er meinte er könne ohne jede Gefahr alle Beweise manipulieren, da er ja offenbar recht freie Hand hatte und die Mediziner diesen fähigen und zuverlässigen Mann schalten und walten ließen wie er wollte. Er hielt sich für unangreifbar.

  • Er meinte er könne ohne jede Gefahr alle Beweise manipulieren, da er ja offenbar recht freie Hand hatte und die Mediziner diesen fähigen und zuverlässigen Mann schalten und walten ließen wie er wollte. Er hielt sich für unangreifbar.

    Ahso ja, das stimmt. Wobei ich eben, wie gesagt, nicht glaube, dass so jmd normal Zugriff auf Obduktionsberichte hat. EIn Pfleger im KH hat auch keinen Zugriff zu Arztbriefen...

  • Dieser harte Knochen und dann plötzlich liebevoll Hand in Hand - das ging mir ein bissi plötzlich.

    Aber das ist eine Marginalie. :-)

    Hart im Beruf, weich im Privatleben. Kanns das nicht geben. Mensch, da entwirft man mal einen mehrdimensionalen Charakter und dann ist es auch wieder nicht gut. ;( Nein. Jetzt mal Spaß beiseite, Ernst in die Westentasche: Das sind eben so diese Geschmacksfragen, über die man stundenlang debattieren könnte. Insofern hilft es mir jetzt wahrscheinlich auch nichts, wenn ich sage: Das Verlagslektorat hat gerade das geliebt. ;)

  • Ich wollte es vorher nicht erwähnen, aber mir war sofort klar, wer der Täter sein muss. Nachdem Stella erzählte, dass das Fingerglied professionell abgeschnitten wurde und als sie dann erwähnte das ihr Kollege noch nebenbei Taxi fährt, war mir es mir gleich klar. Es hätte sich zwar noch ändern können, so das ich überrascht gewesen wäre, aber dem war nicht so. Aber vielleicht habe ich auch schon so viele Thriller gelesen, das man auf so Kleinigkeiten achtet, diese abspeichert und sich dann zum passenden Satz wieder hervorruft.


    Das Victor verhaftet wurde erschien mir auch an den Haaren herbeigezogen.


    Dafür fand ich wiederum gut wie schrecklich, beängstigend und beklemmend die Situationen der Gefangenen in der Zelle beschrieben wird. Diese Beschreibungen hat der Autor gut drauf.


    Das Ende wartet mit keiner großen Überraschung oder Wendung auf, aber die Spannung nahm nochmals zu.


    Bis zur letzten Seite ist mir keiner der Charaktere ans Herz gewachsen, leider.


    Trotzdem Danke ich dem Autor, dem Verlag und Wolke für das Buch. :wave

  • Ich hatte den Mörder in Polizeikreisen vermutet, weil er offenbar über Insiderwissen verfügte. An den Assistenten hatte ich aber nicht gedacht. Insofern bin ich mit der Lösung sehr zufrieden - ich werde gerne überrascht.


    Dass Viktor unter schweren Verdacht gerät, war dann auch logisch. Endlich löst sich das Rätsel um die mysteriöse Paula.


    Zwei Dinge allerdings haben mir weniger gefallen:

    das eine war die Flucht Viktors, die war mir dann doch viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich hätte Thomas da eine wesentlich elegantere Lösung zugetraut, um Viktor wieder in Freiheit zu setzen.


    Und das zweite (und was ich echt völlig daneben fand, lieber Thomas): du lässt Begüm etwas unsagbar Dummes tun, und natürlich ist sie ab dann die obligatorische damsel in distress. Ich hasse dieses Klischee, das eher in das Genre Nackenbeißer und Mantel-und-Degen-Schmonzette passt. Mein Tipp für weitere Bücher: damit beleidigst du die Intelligenz deiner Leserinnen.


    Trotz dieser bösen Rüge bin ich alles in allem mit dem Thriller doch zufrieden. Weitere deiner Bücher möchte ich dann aber doch lieber in der Endfassung lesen, denn die Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit stören mich - ob ich will oder nicht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde


  • Und das zweite (und was ich echt völlig daneben fand, lieber Thomas): du lässt Begüm etwas unsagbar Dummes tun, und natürlich ist sie ab dann die obligatorische damsel in distress. Ich hasse dieses Klischee, das eher in das Genre Nackenbeißer und Mantel-und-Degen-Schmonzette passt. Mein Tipp für weitere Bücher: damit beleidigst du die Intelligenz deiner Leserinnen.

    War es denn wirklich so dumm oder nicht halt eben einfach auch ihrer Sorge um Jenny geschuldet und der Tatsache, dass sie nun mal zu Alleingängen neigt? Wie auch immer ... ich verspreche hoch und heilig, Begüm im nächsten Band mehr Sorgfalt angedeihen zu lassen. Ich mag sie nämlich sehr.

  • So geht es mir auch, wenn Subjektive oder Verben im Satz fehlen stört das doch sehr den Lesefluss.

    Und ich frage mich ehrlich gesagt auch, wie sinnvoll es ist, eine Leserunde mit diesen Exemplaren zu machen, die ja eigentlich eher als frühe Bestellgrundlage für Buchhändler und besonders neugierige Journalisten gedacht sind, aber nachher ist man immer schlauer.


  • War es denn wirklich so dumm oder nicht halt eben einfach auch ihrer Sorge um Jenny geschuldet und der Tatsache, dass sie nun mal zu Alleingängen neigt? Wie auch immer ... ich verspreche hoch und heilig, Begüm im nächsten Band mehr Sorgfalt angedeihen zu lassen. Ich mag sie nämlich sehr.

    Ja, ich fand es sehr dumm von ihr, allein und ohne jemanden darüber zu informieren, in das Haus zu gehen.


    Und bitte mach sie nicht wieder zum armen, hilfsbedürftigen Mädchen, das nur von starken Männern gerettet werden kann. Diese damsel-in-distress-Nummer war es vor allem, die mich zornig gemacht hat. Jetzt hab ich mich eh schon wieder beruhigt.;)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde