Marion Chesney - Tod auf Telby Castle

  • Über die Autorin
    ... habe ich leider nix gefunden. Sorry!


    Originaltitel
    Snobbery with violence


    Amazon-Kurzbeschreibung
    Als Lady Rose Summer an einer Demonstration für das Frauenwahlrecht teilnimmt, ist die Londoner Society entrüstet. Das gehört sich nun wirklich nicht für eine Debütantin. Einzig Sir Geoffrey Blandon macht Rose den Hof. Doch ihr Vater misstraut dem Verehrer und beauftragt Captain Harry Cathcart, den verarmten Sohn eines Barons, Blandons wahre Intentionen herauszufinden. Cathcart entdeckt, dass Blandon gewettet hat, Rose verführen zu können. Lord Summer ist Cathcart dankbar für diesen Hinweis, doch Rose fühlt sich erniedrigt und schwört, nie wieder mit ihm zu sprechen.


    Mein Senf
    ...wenn es nur das wäre! Rose Summer wird von ihren Eltern auf eine eigenartige Gesellschaft geschickt, bis sich die Wogen wieder etwas geglättet haben und dort kommt es zu einem Todesfall. Mord? Wie unschicklich in diesen Gesellschaftskreisen. Nach Kräften sollen alle möglichen Spuren vertuscht werden. Und hier trifft Rose Henry Cathcart wieder, der anscheinend als einziger außer ihr ein Interesse daran hat, die Wahrheit herauszufinden.


    Auf dem Buchrücken steht "Ein wunderbares Lesevergnügen für alle Fans von Anne Perry". Das kann ich so ganz aber nicht bestätigen, da ich mich an Anne Perry mittlerweile sattgelesen habe, an diesem Büchlein aber meinen großen Spaß hatte.


    Lady Rose ist einfach herrlich mit ihren Ansichten, die so gar nicht zu den Damen ihrer Zeit passen. Es macht Spaß mitzulesen, wie die einen versuchen, den Todesfall als Unfall hinzustellen, während die anderen auf der Suche nach Beweisen für einen Mord im Trüben stochern.


    Ein spassiger und spannender (es bleibt nicht bei einer Toten, soviel darf verraten werden...) kleiner Krimi von einer mir bis dato unbekannten Autorin, von der ich mir den nächsten Band (erscheint im Jan. 2006) gleich auf die Amazonwunschliste gesetzt habe.


    Auf diesen Krimi kam ich übrigens seinerzeit durch die "Kriminacht" im März, in der aus diesem Buch vorgelesen wurde.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zur Autorin:


    Chesny wurde 1936 in Glasgow geboren. Sie schrieb vor allem historische Romanzen und Nackenbeißer, insgesamt unter acht ( doch 8!) verschiedenen Pseudonymen.
    Die Listen ihrer veröffentlichten Bücher nenen zwischen 85 bis 100 Titeln, ca. ab den 1980er Jahren.
    Sie hat dann auch mit historischen Krimis angefangen, die ziemlich gelobt werden. Bislang gibt es, auf englisch, mindestens drei davon.
    In einem Interview hat sie mal erzählt, daß sie sich deshalb in der edwardianischen Zeit, in der die Krimis spielen, so heimisch fühlt, weil sie noch nach den gleichen Erziehungsprinzipien und Vorstellungen erzogen wurde.
    Also: obwohl ihre Familie in einem einfacheren Viertel von Glasgow lebte, wurden z.B. die Kleider nie fertig gekauft, sondern bei der Schneiderin genäht, es wurde nicht laut gesprochen, gesungen und schon gar nicht geflucht. Wirklich umgehauen hat mich, als es hieß, sie wäre als junges Mädchen mit dick eingecremten und in Handschuhe verpackten Händen ins Bett gegangen, weil man einer Dame nicht ansehen darf, daß sie etwa mit den Händen (Haus)Arbeit verrichtet.
    Offenbar ein Glück, daß Damen wenigstens schreiben dürfen :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Batcat,
    Du weißt doch, daß ich Dir ewig verpflichtet bin, seit Du mir so hingebungsvoll erklärt hast, wie man Topf, Herd und Wasser zusammenbringt!
    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich bin gerade mit diesem kleinen, feinen Krimi fertiggeworden.
    Solche Bücher mag ich: Spannung in Maßen, also ohne grausige Details, und eine gelungene Beschreibung einer Zeit, in der ich weder höhere noch niedere Tochter sein hätte mögen.

    Ich habe sofort den zweiten Band zu lesen begonnen. :-)

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

  • @ Lemmi


    Ist das nicht ein wenig weit von NRW aus? :wow Ich habe auch mal geguckt, aber es sieht mir nach einer einmaligen Sache aus. Schade eigentlich. War sehr interessant. Aber ähnliches dürfte es doch sicher auch mal in anderen Gegenden geben ;-).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Für alle Fans: Es gibt ein neues Buch aus der Reihe - ich habe es noch nicht, aber schon notiert. ;-)

    Genau dieses habe ich heute auch noch gelesen. Und dann verzweifelt nach dem dritten Band gegoogelt - anscheinend kommt der aber grad erst auf Englisch heraus.


    Auch im zweiten Band hat mich der Mix aus Milieustudie und Spannung stark angesprochen. :-)

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

  • Zitat

    Original von Batcat
    @ Lemmi


    Ist das nicht ein wenig weit von NRW aus?


    Ja, ist es; aber andererseits ist eine Freundin von mir seit letztem Jahr Neu-Fränkin und da hätte man das ja ggf. gut mit einem Besuch verbinden können (oder ihr zumindest als Tip geben ;-))


    Schade!


    Ansonsten weiß ich, dass es diese Kriminächte auch in der Speicherstadt in HH gibt (ok - ist jetzt auch nicht gerade nah`;-)) und kürzlich habe ich gehört, dass es in Koblenz die "Criminale 2006" gibt. Ich glaube, ich muss mal mehr googeln, was in der Beziehung (und wo) angeboten wird.
    Danke trotzdem

  • Wow! Der Link ist ja toll! Danke für den Hinweis!


    Dazu ist mir dann auch noch eingefallen: in London haben wir mal vor ein paar Jahren eine "Jack-The-Ripper"-Tour mitgemacht; da wurden dann Schauplätze gezeigt und Teile der Geschichte nacherzählt.


    Und ein Krimi-Dinner - da wurde dann zwar nichts vorgelesen, aber etwas vorgespielt. War auch sehr schön (mal gucken, ob ich den Link noch finde, falls noch jemand Interesse hat)


    Jetzt muss ich wohl erst mal Kurzreisen planen - sehr verlockend! :grin

  • Habe "Tod auf Telby Castle" heute zuende gelesen, und muss gestehen, mir war der Krimi zu farblos. Zu viele Klischees, zu wenig originelle Figuren, so bakd wird wohl kein weiterer Teil aus dieser Reihe den Weg zu mir finden...

  • Ich habe noch mal ein bißchen gegoogelt auf der Suche nach weiteren Bänden der Serie. Bisher gibt es 2 weitere, allerdings noch nicht übersetzt:


    Sick of Shadows (2005)
    Our Lady of Pain (2006)


    Ich gestehe, ich bin ein großer Fan von Marion Chesney, habe auch die meisten ihrer in den 80er Jahren erschienenen Romane gelesen. Sie schreibt nicht so platt wie Barbara Cartland :yikes