'The Ending - Du wirst dich fürchten' - Seiten 001 - 083

  • Bei dem Telefonphänomen habe ich überlegt, ob es ggf. ihre Festnetznummer ist, die auf dem Handy anruft? Oder es ist ein weiterer Puzzlestein für die Erklärung, dass sie nicht ganz dicht ist, die Gute. Hätte es Jake nicht auch auffallen müssen, dass es ihre Nummer ist, als sie ihm das Handy einmal gereicht hat? Oder aber das war wie vermutet in dem Fall tatsächlich jemand der sich einfach nur verwählt hat. Aber mal sehen was der nächste Abschnitt bringt.


    Dick ist das Buch wirklich nicht und ich muss auch sagen, für eine so dünne, nicht gebundene Ausgabe 15 Euro ist schon saftig. Noch dazu sind die Seitenränder ziemlich großzügig ausgefallen.

    Der Schreibstil ist in der Tat distanziert, aber ich denke, dass das auch ihre ganze Art ausdrückt. Die Erzählerin wirkt auf mich wie eine sehr distanzierte Person.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Der Preis hat mich auch schlucken lassen, vor allem bei der großen Schrift, dem breiten Seitenrand und dne wenigen Seiten. Das kann man auch in einem Rutsch an einem Nachmittag durchlesen. Gekauft hätte ich mir das Buch wahrscheinlich nicht.


    Hm, gespaltene Persönlichkeit aufgrund schrecklicher Erlebnisse in der Kindheit/Jugend. Könnte sein. Ich denke zwar, diese Welle im Thrillergenre ist vorbei, aber wer weiß :)

    Ich bin eher auf der Schiene, dass vieles nicht real ist. Könnnte auch für Jake gelten. Ich bin echt gespannt, wie sich die Sache entwickelt.

  • Das mit der Nummer ist eine Idee, aber eben Jake müsste sie ja dann kennen? Bin gespannt, wie sich das klärt.

    15€ sind echt happig für das dünne Buch. Hoffe, da kommt noch was von der Geschichte her...

  • Ich habe heute auch alle anderen Bücher stehen und liegen lassen und dieses angefangen. Leider habe ich dieses Wochenende Spätdienst und komme nicht so viel zum Lesen. Ich glaube, ansonsten ich hätte das Buch heute schon ausgelesen,



    Auf mich enwickelt das Buch einen merkwürdigen Sog.. Und es läßt mich rätseln. Ich empfinde die Story in weiten Teilen wie Paradise Lost. Es stimmt etwas ganz und gar nicht mit der Geschichte. Sie ist surreal. Wie eine Folge aus "Twin Peaks" oder ein verlorenes Drehbuch von David Lynch. Kennt jemand "Mulholland Drive"? Daran erinnert es mich. Ich frage mich ernsthaft, ob diese Story tatsächlich Realität ist. Die Anrufe sind sehr seltsam und gerade auch die Sache mit dem Rückruf und der Antwort "Aber du hast mich doch angerufen" ist mysteriös.


    Seltsamerweise wissen wir über die Hauptfigur gar nichts. Namenlose Figuren sind jetzt nicht so selten, aber über sie wissen wir gar nichts. Sie ist keine Studentin. Aber was macht sie, was arbeitet sie? Ich war sogar überrascht, das es sich um eine Frau handelt. Im ersten Moment dachte ich, sie wäre ein Mann. Ich finde es auch immer noch seltsam, sie als Frau zu sehen. Dafüerfahren wir mehr über Jake. Ich mag ihre Beobachtungen und finde es setlsam, das sie trotz aller Gemeinsamkeiten ans Schlussmachen denkt. Dabei fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Auch ich hatte beim Ausdruck "Schluss machen" schon an Selbstmord gedacht. Vor allem der englische Titel "I'm thinking of ending things" hat mich darauf gebracht.


    Ich finde den Schreibstil sehr eigenwillig aber wie gesagt, die ganze Sache hat mich schon am Haken. Ich finde die die Story jetzt nicht super gruselig aber doch unterschwellig gefährlich. Aber den großen Mann vor dem Fenster, dessen Winken wie eine Drohung wirkte, hatte schon was Beängstigendes. Aber es ist einfach alles so surreal. Ich werde gleich noch etwas weiter lesen. Ich will wissen, wie das Treffen bei den Eltern wird.

  • Glaubt ihr nicht auch, dass wir hier nach allen Regeln der Kunst in alle Richtungen in die Irre geführt werden sollen?

    Also das geht ja schon damit los, dass sowohl Titel als auch Untertitel und Klappentext uns bereits in eine Richtung stoßen. Der Grusel soll sozusagen vorprogrammiert werden. Wenn ich so Eure ersten Eindrücke lese, dann fürchten die meisten sich nicht wirklich. Mir geht es ähnlich.


    Gruselig finde ich eher, wie die Ich-Erzählerin Jake betrachtet. Es ist nicht Jake, vor dem ich mich fürchten würde, sondern eher sie. Es wird ja durch die Gespräche irgendwie angedeutet, dass ER etwas entsetzliches getan hat. Aber vielleicht hat sie es ihm ja angetan. Sie erscheint mir im Augenblick weitaus seltsamer als er. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zunächst mal sind das ja kräftige Vorschußlorbeeren auf dem Cover. "... literarische Psychothriller". Ich war sehr gespannt, ob das gerechtfertig ist. Ich bin zwar erst auf Seite 62, möchte aber jetzt schon sagen: Eher nein!

    Kurze Sätze, Aufzählunen, Wiederholungen. Da machen ein paar seltene Fremdwörter auch keine Literatur draus. Erinnert mich an meine Jugend. Da haben wir auch immer versucht Eindruck zu schinden mit irgendwelchen Fremdwörtern :grin

    Kruziverbalist habe ich gegoogelt (Leute, die gerne Kreuzworträtsel lösen :)). Muss man glaube ich nicht wissen.

    Was sollte die Geschichte mit dem Fahrlehrer? Gibt es den Stalker wirklich? Was steckt hinter dem kursiv gedruckten?

    Also "literarisch" ist die Sprache wahrscheinlich nicht. Es bezieht sich für mich eher auf die Erzählstruktur, die ja zum Großteil aus Gedanken und Gesprächen besteht und aus der Art der Gespräche, die so pseudo-philosophisch daherkommen. Als "normalen" Roman oder gar als "Thriller" würde ich es nicht bezeichnen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Achtung, ich spekuliere jetzt wild!

    Das, in Verbindung mit der Tatsache, dass sie ihre eigene Nummer auf dem Handy-Display sieht, hat mich schon überlegen lassen, dass sie möglicherweise eine gespaltene Persönlichkeit haben könnte... Vielleicht wurde sie in ihrer Kindheit wirklich missbraucht und kann sich nicht daran erinnern, weil das ihrem "anderen" ich passiert ist. Die Stimme des Anrufers klingt verstellt, feminin. Er sagt sogar an einer Stelle "Aber DU hast MICH doch angerufen". Und irgendwo erwähnt die Erzählerin, dass heute ein "spiegelloser Tag" sei, so wie der Tag an dem sie Jake kennengelernt hat. Auch wenn Jake die Anrufe offenbar hört, einmal auch mit einer Person gesprochen hat von der man aber nicht weiss, ob es wirklich DER Anrufer war... Es gibt noch ein paar Ungereimtheiten, aber ich glaube trotzdem, dass mit unserer Ich-Erzählerin irgendetwas nicht stimmt, und dass das der Schlüssel ist zu dem "Schrecklichen" was sich da noch ereignen wird und worüber sich die Personen (Nachbarn? Bekannte? Polizisten?) unterhalten. Sie reden von einem "er", aber geht es um den Täter oder nicht vielleicht eher das Opfer?

    Will sie "Schluss" mit Jake machen, indem sie ihn umbringt? :/

    Deine Spekulationen rennen bei mir offene Türen ein. Gefühlsmäßig tendiere ich auch in diese Richtung. Es gibt so viele kleine Schnipsel und die würden alle gut da reinpassen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Bei dem Telefonphänomen habe ich überlegt, ob es ggf. ihre Festnetznummer ist, die auf dem Handy anruft? Oder es ist ein weiterer Puzzlestein für die Erklärung, dass sie nicht ganz dicht ist, die Gute. Hätte es Jake nicht auch auffallen müssen, dass es ihre Nummer ist, als sie ihm das Handy einmal gereicht hat? Oder aber das war wie vermutet in dem Fall tatsächlich jemand der sich einfach nur verwählt hat. Aber mal sehen was der nächste Abschnitt bringt.

    Ich denke es kommt hier darauf an, ob man der eher nüchterne Typ Leser ist, der nach einer realistischen technischen Erklärung sucht oder der, der an eine psychologische glaubt.


    Auf jeden Fall würde es mir erst mal gar nicht auffallen, wenn MEINE eigene Nummer mich anruft, weil ich die immer noch nicht auswendig weiß. :grin Aber mein schlaues Handy zeigt mir ja die Namen der Anrufer an, da würde also vielleicht dann ICH stehen. :gruebel Als technischer Doofi würde ich vermuten, dass man so etwas schon tricksen kann. Aber wozu sollte dass machen wollen? Das ist eher die Frage, die ich mir stelle. Und warum fragt der Anrufer immer wieder das selbe?

    Man hat ja den Eindruck, Jake könnte es nicht sein, weil der ja mit im Auto sitzt. Aber vielleicht kann man so etwas auch automatisch einstellen, dass die Anrufe einfach einprogrammiert sind? Oder sie ist tatsächlich durchgeknallt und hält alle möglichen Anrufe für ihre eigenen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Glaubt ihr nicht auch, dass wir hier nach allen Regeln der Kunst in alle Richtungen in die Irre geführt werden sollen?

    Also das geht ja schon damit los, dass sowohl Titel als auch Untertitel und Klappentext uns bereits in eine Richtung stoßen. Der Grusel soll sozusagen vorprogrammiert werden. Wenn ich so Eure ersten Eindrücke lese, dann fürchten die meisten sich nicht wirklich. Mir geht es ähnlich.

    Natürlich ist das die Absicht des Autors. Daran erkenne ich einen guten Psychothriller.


    Und mich gruselts. Ihr seid wohl abgebrühter als ich ;)

    Gerade weil das Grauen so verschleiert ist, alles fast normal scheint, nur ein wenig gekippt, verschoben, gerade deshalb finde ich dieses Buch als enorm unheimlich.

    Davor habe ich wohl am meisten Angst: dass plötzlich die Normalität "verrückt" wird.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich finde das spannend, wie unterschiedlich das Buch auf seine Leser wirkt. Ich fand diesen ersten Abschnitt sterbenslangweilig, was aber auch an der schlichten Sprache lag. Gegruselt hat es mich nicht ein einziges mal.

    Ja, das stimmt wohl. Und was du "schlichte" Sprache nennst, finde ich perfekt gewählte Sprache. Schachtelsätze, weitschweifige Beschreibungen oder unnötige Erklärungen würden die Stimmung zerschlagen. Ich habe mich bis jetzt keine Zeile lang gelangweilt. Das Buch reißt mich mit und verursacht mir Herzklopfen.


    Dieser Erstlingsroman ist für mich eine Offenbarung.


    Es stimmt wohl, was gesagt wird: jeder liest aus einem Buch etwas anders heraus. Und ich bin wohl sehr anders... ;)

    Der Angstmörder, der hier allen sehr gefallen hat, hat bei mir ganz andere Empfindungen ausgelöst.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Wäre das Buch nicht als Psychothriller angelegt bzw. deklariert, würde ich beim Anruf denken folgendes denken: Die Erzählerin ruft sich selbst an - aus der Zukunft. Und will ihr auf verschlüsselte Art etwas mitteilen, um sie vielleicht vor einem Fehler zu bewahren?


    Gut, das ist jetzt ganz weit hergeholt.:lache

    Aber der Gedanke kam mir gestern noch beim einschlafen.


    Und vielleicht wird Jake absichtlich so "harmlos" dargestellt? Vielleicht ist er ja der Killer und lockt sein sinnierendes Opfer in eine Falle? Fahren sie denn sicher zu seinen eltern? Oder glaubt sie das nur?


    Auch wenn die Erzählerin bedrohlicher wirkt. Mir erscheint Jake zu harmlos, Der ist das faule Ei.


    Mir fällt gerade ein, ich kann mich gerade an ein Buch erinnern, in welchem der Erzähler der Mörder war...:gruebel

  • :lache und ich kann nicht wirklich von Stimmung sprechen, wenn ich das Ding lese. Offenbar bin ich nicht feinfühlig genüg.


    Allerdings macht eine schöne Sprache mehr auss als Schachtelsätze! Man kann auch mit kurzen Sätzen sprachlich glänzen, das ist hier aber in meinen Augen nicht der Fall.

    :lache

    Mit der Sprache bin ich absolut bei Dir. Das würde sogar ich hinkriegen, glaube ich. Und ich bin gänzlich talentfrei.


    Stimmung erzeugt das Buch auch nicht, nur wirre Gedanken wie man sieht:grin

  • Stimmung erzeugt das Buch auch nicht, nur wirre Gedanken wie man sieht:grin

    Und davon eine Menge :)

    Es gefällt mir, dass hier auf wenigen Seiten mit wenig Wörtern so viele verschiedene Szenarien in unseren Köpfen entstehen. Egal, ob irgendwas davon sich am Ende als richtig erweist. Es braucht gar nicht viel, um das Kopfkino hier anspringen zu lassen. Mancher Roman bringt das auf 500 Seiten nicht zustande.

  • Ich glaube sogar ziemlich sicher, dass die kursive Schrift auf Jake hinweist und ich glaube auch, dass sie ihm was angetan hat. Sie hat zu Anfang des Buches etwas gesagt, was mir impliziert hat, dass sie irgendwem was angetan hat.

    Gruselig finde ich das Buch auch überhaupt nicht. Spannend finde ich es schon, weil immer mal wieder der Anrufer ins Spiel kommt. Gerade, wenn ich mich langweilen möchte ;)

    Und sprachlich gesehen ist das Buch tatsächlich kein Highlight. Muss es in dem Fall aber auch nicht sein, finde ich.

  • Sie hat zu Anfang des Buches etwas gesagt, was mir impliziert hat, dass sie irgendwem was angetan hat.

     

    Meinst du vielleicht die Stelle auf Seite 10: "Ich glaube, meine Eltern werden nie von Jake erfahren, jetzt nicht und auch nicht im Nachhinein."


    Die deute ich auf dreierlei Art: Sie will die Beziehung zu Jake beenden, sich umbringen oder Jake töten. Dieses "Schluss machen" kann sich auf alles mögliche beziehen.