Klappentext
Elizabeth und ihre Zwillingsschwester Emily wachsen in der rauen Einsamkeit des Lake Superior auf. Ihr Vater ist Leuchtturmwärter auf Porphyry Island, einer kleinen, sturmumtosten Insel. Die beiden Mädchen sind unzertrennlich, obwohl Emily nicht spricht – doch sie hat ein bemerkenswertes Gespür für Tiere, und sie malt wunderschöne Pflanzenbilder. Ihr Bruder Charles fühlt sich für die Schwestern verantwortlich. Doch dann setzt ein schreckliches Ereignis der Idylle für immer ein Ende …
Siebzig Jahre hat Elizabeth nicht mit ihrem Bruder gesprochen, als am Ufer des Sees Charles' Boot angespült wird. Von ihm fehlt jede Spur, doch sie weiß, dass es nur einen Ort gibt, zu dem er unterwegs gewesen sein kann. Nur was hat ihn nach all den Jahren dazu gebracht, nach Porphyry zurückzukehren?
Zur Autorin
Jean Pendziwol, geboren 1965 in Ontario, Kanada, hat bereits acht Kinderbücher veröffentlicht, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie hat drei erwachsene Kinder und lebt noch heute in ihrer Heimatstadt am Ufer des Lake Superior. »Das Licht der Insel« ist ihr erster Roman.
Meine Meinung
Ein Roman der mich während des Lesens nachdenklich stimmte und sehr bewegt hat. Eine Geschichte mit Wendungen, die nur das Leben schreiben kann.
Morgan ist jung, lebt in einer Pflegefamilie und muss Sozialstunden in einem Altenheim ableisten. Dort lernt sie durch Zufall die Bewohnerin Elizabeth kennen, die fast blind ist. Nach einigen Schwierigkeiten kommen die Beiden sich näher, denn Morgan fängt an, Elizabeth aus alten Tagebüchern vorzulesen.
Hier wird man rückblickend durch das Leben von den "Zwillingen" Elizabeth und Emily geführt. Durch die alte Logbucheinträge des Vaters, kommt man dem wahren Leben auf die Schliche. Emily und Elizabeth wachsen abgeschieden auf der Insel Porphyry Island auf, der Vater ist dort Leuchtturmwächter und die Familie lebt in einem angrenzenden Haus. Man erlebt Höhen und Tiefen der Familien hautnah mit, man ist dabei, wenn im Winter der Wind um das Haus pfeift, an den Fenstern rüttelt und der Schnee die Insel vollends im Griff hat. Diese Beschreibungen des häuslichen Miteinanders, auf der, von der Aussenwelt, abgeschnittenen Insel und des Alltags sind der Autorin wundervoll gelungen. Ich fühlte mich beim Lesen wie eine stille Beobachterin der Familie, als wenn man heimlich in der Dunkelheit durch ein hell erleuchtetes Fenster in ein Zimmer schaut.
Zum großen Teil wird man von Elizabeth durch die Geschichte geführt, im Heute wie im Damals, denn bei ihr spürt man, das sie mit ihrem Leben, den Geheimnissen die noch zu lüften sind, noch nicht abgeschlossen hat.Trotz ihres hohen Alters ist sie immer noch auf der Suche nach sich selbst. Dieses Ungewisse, das sie umtreibt, hat mich sehr berührt. Zum Ende, wenn alles gesagt ist, schlägt man das Buch zu und die Gedanken drehen sich trotzdem weiter.
Fazit
Durch die intensiven Beschreibungen und Erinnerungen zauberte mir die Autorin viele Bilder in den Kopf, die so wunderbar mit dem liebevoll gestalteten Cover in Einklang zu bringen sind. Der Schreibstil von Jean E. Pendziwol ist berührend, bewegend, gefühlvoll, voller Liebe und Erinnerungen, tief eindringend, aber niemals zu übertrieben.