Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (9. Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746633516
ISBN-13: 978-3746633510
Klappentext des Verlags
Verlorene Heimat – eine starke junge Frau zwischen Liebe und Verlust.
Kurz nach ihrer Hochzeit erfährt Frederike, dass ihr Mann eine schwere Krankheit hat. Er geht in ein Sanatorium, und Frederike hofft auf seine Genesung. Doch als er stirbt, steht Frederike vor den Trümmern ihres Lebens. Allein und ohne eigenes Vermögen muss sie das Gut mit der großen Trakehnerzucht bewirtschaften. Jahre der Verzweiflung und Einsamkeit folgen, bis sie Gebhard von Mansfeld kennenlernt. Ganz langsam gelingt es ihr, wieder an das Glück zu glauben. Doch dann kommt Hitler an die Macht, und plötzlich weiß Frederike nicht, ob sie und ihre Liebsten noch sicher sind.
Die große emotionale Familiensaga aus Ostpreußen, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Meine Meinung
Ich hatte bereits den ersten Band „Das Lied der Störche“ begeistert gelesen, deshalb war ich bei der Fortsetzung sofort dabei. Im zweiten Band der Familiensaga aus Ostpreußen befinden wir uns in der Zeit von 1930 bis 1944. Leider wurde im Klappentext zum Inhalt schon sehr viel verraten - für mein Gefühl zuviel. Aus diesem Grunde gehe ich auf den Inhalt nicht näher ein.
Ulrike Renk hat mich mit ihrem bewährten Schreibstil und der darin erzeugten Spannung sofort wieder eingefangen. Ich habe das Buch an zwei Nachmittagen regelrecht verschlungen.
Diesen zweiten Band würde ich wieder als Wohlfühlbuch bezeichnen, wenngleich die Passagen bezüglich der Politik und des Krieges dies eigentlich nicht zulassen. Die Autorin hat sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren liebevoll charakterisiert und beschrieben, so daß man als Leser eine genaue Vorstellung von ihnen hatte. Auch die Dialekteinschübe des Personals waren passend und fügten sich hervorragend in die Geschichte ein. Mein Liebling war die Protagonistin Freddy, sie habe ich auch in diesem Band wieder voll ins Herz geschlossen. Sie hatte für ihr Alter sehr viele, schwere Aufgaben zu meistern und war mutig bis sie endlich glücklich werden dufte. Vor allem das aufgezeigte problematische Mutter-Tochter-Verhältnis konnte ich sehr gut nachvollziehen. Mutter Stefanie blieb für mich, neben den politischen Eiferern, bis zum Ende des Buches die unsympathischste Figur. Der Roman basiert auf wahren Gegebenheiten und gerade deshalb sind vielleicht die Kriegseinflüsse und das Gutsleben in dieser Zeit authentisch beschrieben. So wurde auch die Atmosphäre durch Denunziationen, Repressalien bezüglich des Parteieintritts, Zwistigkeiten innerhalb der Familie bezüglich der Politik und das Zusammenleben mit den einquartierten Gefangenen realistisch geschildert. Es war für mich ein spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen, das wieder mit einem Cliffhanger endet. Ich würde am liebsten sofort weiter lesen, aber jetzt heißt es wieder warten.
Von mir eine absolute Leseempfehlung und volle Punktezahl!