Hannah ist gerade mal fast 16 doch eine begnadete Programmiererin und Hackerin. Nach einem Auftrag entwickelt sie ein Programm, dass mithilfe von Informationen aus dem Internet den Seelenverwandten jeder Person finden kann – doch bevor sie es je veröffentlichen kann, wird sie verfolgt – von wem, das weiß sie nicht, die Geheimorganisation ist nicht zu durchschauen. Helfen soll ihr Jona, Internatsschüler aus Brügge, dem sie ihr geheimes Programm zukommen lässt. Doch nun befindet auch er sich im Visier der Geheimorganisation – können Hannah und Jona da wieder herauskommen? Und wem können sie trauen?
Dieser Jugendthriller, wie ich ihn mal nennen möchte, ist spannend von Anfang bis Ende – und wirft zusätzlich noch einige Fragen über das Internet auf, die nicht ohne sind. Der Autor schafft es, falsche Fährten, so genannte Red Herrings, durch die gesamte Handlung zu verteilen, so dass weder der Leser, noch die Hauptcharaktere wissen, wem sie trauen können und wer auf welche Seite welche Interessen verfolgt. Der Spannungsbogen fällt bis zum Ende nicht ab und zieht den Leser in seinen Bann. Meiner Meinung nach ist dieser Thriller durchaus auch für Erwachsene lesenswert. Gespickt mit kleinen Rätseln à la Robert Langdon-Manier aus den Dan Brown Büchern begibt sich der Leser mit Hannah und Jona auf die Suche nach ihren Verfolgern – und lernt dabei noch ein bisschen was über die (wohl schöne) Stadt Brügge.
Lediglich einige Kleinigkeiten waren mir etwas zu weit hergeholt, aber diese möchte ich aus literarischer Sicht großzügig übersehen, denn sie bringen die Handlung natürlich ins Rollen. Einen kleinen Anflug von Mythos bzw Magie hatte ich nicht erwartet, aber vorgefunden – das fand ich aber umso bereichernder für das Buch, denn der Autor hat es geschafft, die Realität nicht zu verlieren – und es ist ja sehr wohl vorstellbar, dass manche eben diesen alten Mythen nachjagen. Auch dieses Element hat mich an die Robert Langdon Bücher erinnert, aber es ist keinesfalls eine Kopie!
Ich kann nur empfehlen, dieses Buch zu lesen, es ist ein echte Pageturner und der Leser weiß bis zum Ende nicht, wie es ausgehen wird! 8 Eulenpunkte von mir, da die Ortsbeschreibungen manchmal etwas Überhand nahmen (oder ich einfach viel zu neugierig war, wie es jetzt denn eigentlich weitergeht) und da ich, wie erwähnt, manche Kleinigkeiten zu weit hergeholt fand. Nichtsdestotrotz spreche ich eine Leseempfehlung aus!
Ich bedanke mich beim Thienemann-Verlag, der mir das Buch im Rahme einer Leserunde zur Verfügung gestellt hat!