"The One" - John Marrs

  • Es gibt leider noch keine deutsche Übersetzung.


    Das Buch ist schon einmal im Self-Publishing unter dem Titel "A Thousand Small Explosions" erschienen, bevor es von einem Verlag aufgegriffen wurde.


    Zum Buch


    Wie weit würden Sie gehen, um "The One" zu finden? Ein einfacher DNA-Test ist alles, was es braucht. Nur ein schneller Mundtupfer und bald wirst Du mit Deinem perfekten Partner zusammengebracht - dem, für den Du genetisch gemacht bist. Das ist das Versprechen von Match Your DNA (www.matchyourDNA.com). Vor einem Jahrzehnt gab das Unternehmen bekannt, dass sie das Gen gefunden haben, das jeden von uns mit unserem Seelenverwandten paart. Seitdem sind Millionen von Menschen auf der ganzen Welt aufeinander abgestimmt. Aber die Entdeckung ist ein zweischneidiges Schwert. Die Testergebnisse haben zum Zerfall unzähliger Beziehungen geführt und die traditionellen Vorstellungen von Dating, Romantik und Liebe auf den Kopf gestellt.


    Fünf sehr unterschiedliche Menschen haben die Benachrichtigung erhalten, dass sie "gematched" worden sind. Sie treffen im Roman ihre einzig wahre Liebe. Aber das Happy End ist nicht für jeden garantiert. Denn selbst Seelenverwandte haben Geheimnisse. Und einige sind schockierender als andere.


    Über den Autor


    John Marrs ist ein freiberuflich arbeitender Journalist aus London, der in den letzten zwanzig Jahren Prominente aus der Welt des Fernsehens, des Films und der Musik für nationale Zeitungen und Zeitschriften interviewt hat. Er hat für Zeitschriften wie Guardian's Guide und Guardian Online, Total Film, Huffington Post, Empire, Q, GT, das Independent, S Magazine und Company geschrieben.


    Meine Meinung


    Ich tue mich ein bisschen schwer, das Buch in ein Genre einzuordnen. Es klingt ein bisschen nach Science Fiction, spielt aber in in unserer Welt und in unserer Zeit. Das Cover assoziiere ich sofort mit "Thriller". Unter Liebesromane wäre es sicher falsch und im Hinblick darauf, wie die Handlung sich entfaltet, habe ich mich nun doch für Thriller entschieden, obwohl es sicher nicht der klassische Thriller ist.


    Im Roman begleiten wir fünf Menschen, die über Match Your DNA den einen Partner gefunden haben, der mit ihnen als einziger Mensch auf Erden ein ganz besonderes Gen teilt. Menschen, die gematched worden sind, beschreiben ganz intensive Gefühle, die sie mit anderen Partnern vorher nie hatten. Explosionsartige Liebe, Seelenverwandschaft, ein starkes zueinander Hingezogen sein, das sich über Landesgrenzen, kulturelle Unterschiede, sexuelle Orientierungen, und Äußerlichkeiten hinwegsetzt.


    Die Handlung wird immer reihum aus der Sicht einer der fünf Menschen erzählt und manchmal auch aus Sicht der gematchten Partner erzählt. Jeder hat seine eigenen Gründe und Motive, sich bei Match My DNA anzumelden. Die Kapitel sind recht kurz, mein Kindle gab meist 2-5 Minuten an und enden zuverlässig mit einem fiesen kleinen Cliffhanger. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich mir immer gedacht habe, ein Kapitel schaff ich noch, und dann ruckzuck wieder einen ganzen Zyklus mit neuen fiesen Cliffhangern durch hatte. Dadurch hatte ich das Buch in eineinhalb Tagen inhalliert.


    Der Stil ist eher schlicht, routiniert, der Autor ist Journalist und so schreibt er auch. Es ist keine höhere Literatur. Was mich aber wirklich gefesselt hat, sind die vielen kleinen unerwarteten Wendungen. Wenn man dachte, nun sei wirklich alles passiert, hat der Autor immer noch einen zusätzlichen Twist reingebracht und einen obendrauf gesetzt.


    Das Buch hat mich wirklich gefesselt und deshalb gebe ich 9 von 10 Eulenpunkten.


    Die Kindle-Ausgabe kostet grad nur 1.99 Euro. ;-)
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  • „The One“ ist ein Buch, das mit einer ungewöhnlichen Idee überrascht. Was, wenn man per DNA Test herausfinden könnte, wer der ideale Partner ist? Derjenige, für den man bestimmt ist.


    Es gibt für jeden Menschen jemanden auf dieser Welt, der genetisch perfekt passt und in den man sich auch sofort heftig verliebt, wenn man ihm begegnet. Ein schlichter Abstrich im Mund und schon wandern die Daten in den Computer. Sobald sich der wahre Partner auch registriert hat, wird man informiert. Klingt zu schön um wahr zu sein. Ist es auch. Denn was, wenn der ideale Partner kein Märchenprinz ist sondern ein Psychopath? Oder das gleiche Geschlecht hat, obwohl man bisher heterosexuell war?


    Das Buch ist am Anfang etwas verwirrend. Man lernt mehrere Leute kennen, die diesen Test gemacht haben und mit ihrem Resultat konfrontiert werden. Nach und nach lernt man die Figuren kennen und kann sie zuordnen. Sie alle haben zwar ihren idealen Partner gefunden, aber damit ist das Glück noch lange nicht perfekt. Jeder von ihnen stößt auf Probleme, die ein solcher Test mit sich bringen kann. Die Situationen sind z.T. etwas extrem und, gerade im Fall von Jade, auch sehr melodramatisch. Es zeigt aber auch die gesellschaftlichen Probleme, die ein solcher Test nach sich zieht. Was, wenn man bereits verliebt ist und seinen Traumpartner hat, ohne den Test vorher gemacht zu haben? Dann hat man evtl. gar nicht seinen idealen Partner und alle um einen herum erwarten das Scheitern der Beziehung. Der Autor wirft eine Reihe interessanter Fragen zu diesem Thema auf. Die Idee, wie es im Extremfall auch sein könnte, wenn man seine Idealpartner von der Wissenschaft präsentiert bekommt, ist interessant und unterhaltsam aufbereitet. Mich hat ein bisschen die doch extremen Situationen und das Melodramatische gestört. Insgesamt aber eine interessante Idee, die der Autor zu einem Easy-Read Buch ausgearbeitet hat.

    “Wer kleine Kinder und Hunde nicht mag, kann kein schlechter Mensch sein



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  • Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, dabei war es jetzt weder auf die "ich muss wissen, wie diese Szene endet" noch auf die "die Spannung bringt mich fast um" Art spannend...es hat mich einfach schnell in den Bann gezogen. Bei den ersten Kapiteln dachte ich noch, dass ich es hoffentlich irgendwie schaffe, die vielen Leute auseinander zu halten, das hat aber dann nach einer Weile richtig gut geklappt.


    Das Buch ist für mich ein wenig eine Lektion in Sachen Perfekt-Sein...es geht ja letztlich um den perfekten Partner, das, was die DNA für einen vorbestimmt haben soll und das Buch zeigt meines Erachtens nach durch die diversen Leute, die man begleitet, dass eigentlich niemand in einer perfekten Welt leben möchte - weil sie zu "steril" ist...


    Man lernt am Ende aber trotz der klinischen Reinheit des "Experiments" die Liebe in all ihren Facetten kennen, von unschuldigen glücklichen Herzen bis zu Besitzansprüchen und Macht. Licht und Schatten...so ein wenig zeigt es die Niederlage der Wissenschaft, weil sich am Ende doch vieles von alleine einen Weg gesucht hat.


    Zu den einzelnen Figuren:

    => Mandy ist die Erste, die man kennengelernt, man freut sich mit ihr, das eigene Mauerblümchengefühl wird gepusht und dann kommt leider die Realität in die Quere...es war heftig, als sie Ms. Nicholls getroffen und mit ihr gesprochen hatte. Das war einer der beiden größeren Leseschocks bei dem Buch.

    => Christopher übt den morbiden Reiz aus, man kann sich nicht vorstellen, ihn zu lieben und zugleich ist so abstoßend anziehend, dass man sich doch fragt, wie es mit ihm weitergeht. Ich fand die Auflösung hier sehr konsequent.

    => Jade, hm, mit ihr wurde ich am Anfang gar nicht warm, aber ich habe sie am Ende sehr gerne gemocht. Das, was sie dann am anderen Ende der Welt erlebt, war der für mich zunächst größte Leseschock des Buchs, der aber dann doch sehr schön aufgelöst wurde.

    => Nick, okay, das war ebenfalls eine Leseüberraschung und obwohl ich nicht dachte, dass der Weg zu dem Ende doch noch dort ankommt, wo er angekommen ist, habe ich mich mit ihm einfach am aufrichtigsten gefreut und mit gelitten.

    => Ellie war am Anfang jemand, mit dem ich mich komplett identifizieren konnte, mit jeder Seite mehr entglitt mir das dann, insbesondere am Ende war ich zugleich fasziniert und abgestoßen...


    Habe ich jetzt jemanden vergessen? Na ja, von Amy und den anderen Matches schreibe ich einfach mal nicht. ;) Meine liebste Nebenfigur war komischerweise Andrej, obwohl er nicht viele Anteile hatte, dieses Gefühl von Sicherheit hat der Autor richtig gut transportiert.


    Das Buch habe ich quasi durchgesuchtet, ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen - okay, doch, letzte Nacht, weil ich sonst darüber eingeschlafen wäre...aber irgendwo hat es mich einfach vollständig abgeholt und mich (als Single) auch am Ende einfach vollkommen versöhnt. Vielleicht liegt es auch einen Hauch daran, dass mich die Gefühlsebenen bei der grundsätzlichen Motivation so abgeholt haben und mich das Endergebnis so zufrieden stimmt.


    In die gleichnamige Serie werde ich auch mal reinschauen, obwohl die Chancen, dass ich die nach dem Buch toll finde, eher gering sind, weil bei mir ja fast immer nur eins von beidem "klappt", Film gut oder Buch gut. ;)


    10 Punkte.


    ASIN/ISBN: 3453320611