Der Schwarm von Frank Schätzing


  • Ich habe es auch gesehen und der Beitrag war sehr interessant, vor allem die Tests, bei denen festgestellt wurde, dass man mit einer Sprengung (auch nicht mit einer Atombombe) die Welle des Tsunami brechen kann.


    Stark fand ich auch die Geschichte mit dem Ehepaar, wo er gerade den "Schwarm" liest und sozusagen dabei vom Tsunami überrascht wurde. :wave

  • Hallo,


    ich habe den Schwarm nach etwas mehr als der Hälfte weggelegt. Ich fand den Anfang interessant, besonders die vielen Informationen zur Offshore-Industrie und zum Methan-Problem, aber zur Mitte hin wurden die Dialoge derartig flach und die Charaktere immer uninteressanter, so dass ich einfach keine Lust mehr hatte.


    Da ich schon mehrfach gelesen habe, wie grottenschlecht das Ende sein soll, hatte ich auch keine Motivation, mich "durchzuquälen".


    Vielleicht packt es mich ja irgendwann nochmal und ich lese den Rest.


    Viele Grüsse
    Susanne

    Viele Grüsse


    Susanne


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    Entweder man lebt, oder man ist konsequent.
    (Erich Kästner)

  • Ich habe noch nie so lange für ein Buch gebraucht :-(
    Die Schrift ist so klein, dass ich mir bestimmt die Augen ruiniert habe. Für meinen Geschmack war die Geschichte zu langatmig und den Schluß fand ich schon wegen des Schreibstils sehr enttäuschend. :cry
    Kann mir mal jemand sagen, was die Injektionen die bei Rubin vorgenommen wurden letztlich bewirkt haben? :wave

  • Habe den "Schwarm" begonnen, aber ihn auch nach etwa 100 Seiten wieder weggelegt.
    Habe es nach einem stressigen Dienst angelesen, aber durch die Fülle der wissenschaftlichen Ausführungen, konnte ich mich nicht darauf konzentrieren. Werde es vielleicht im Urlaub noch einmal versuchen.

  • Ich hab den Schwarm gestern fertig gelesen. Ich bin absolut begeistert von dem Buch. Allerdings weiß ich nicht, ob das nicht auch daran liegt, dass ich Biologie studiere und vieles von dem schon mal gehört habe.
    Ich find das Buch gut, weil es die Stellung des Menschen in Frage stellt... Vielleicht sollten wir doch nachhaltiger mit den Rohstoffen der Erde umgehen?!?

  • Also ich bin jetzt nach 5 Wochen dann doch auch durch mit dem Buch. Ich fand es immer wieder spannend und sehr interessant.


    Ich hätte das Buch nicht unbedingt in einem Urlaub am Meer lesen wollen und auch nicht während der Tsunami-Katastrophe letztes Jahr.


    Wenn ich irgendwo Mücken o.ä. sehe, bekomme ich kurzzeitig kalte Füße.


    Leider fand ich, dass die Personen sehr blass geschildert wurden. Ich konnte mir keine Gesichter zu den Namen vorstellen. Der Geschichte tat das allerdings keinen Abbruch. Außerdem hat mich der ständige Ortswechsel sehr irritiert.


    Manche Ereignisse habe ich auf Anhieb nicht verstanden und deshalb dann quergelesen. Dennoch habe ich viel dazu gelernt. :learn


    Die Ausschweifungen über die Inuits haben mir sehr gut gefallen, obwohl ich es für die Story nicht wichtig fand.


    Ganz nett fand ich die Danksagungen, v.a. die an seine Frau. :grin


    War schon ein dickes Buch und sooooooooooo klein geschrieben, dennoch fand ich es sehr gut. Ich habe nichts in dieser Art vorher gelesen. Ich kann es nur empfehlen.

  • Ich hab mich jetzt mal überwunden und das Buch auch gelesen. Sicher, der Stoff ist sehr interessant und die philosophische Seite ist durchaus des Überdenkens wert. Doch die Handlung gleitet am Ende zu sehr ins Fantastische ab. Der Schluß war meiner Meinung nach vorhersehbar.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich fand das Buch überhaupt nicht "zu" wissenschaftlich. Endlich wurde mal alles richtig erklärt. Und nicht nur huschhusch*istjallessowiesonurausgedacht* beschrieben.
    Natürlich muss man ein wenig Interesse für die Materie mitbringen.
    Ich fand es jedenfalls interessant und spannend. Und der Schluß war zwar ein wenig phantastisch, aber durchaus in Ordnung.

  • Ich lese seit Tagen den Schwarm, ich lese und lese und komme nicht recht weiter. Dutzende Seiten mit Biologiegeschwafel - als ob Herr Schätzing sagen wollte: Was? Das Buch findest du interessant? Ich zeig dir mal, was ich alles recherchiert habe und wie toll ich das kann.


    Ich fürchte, mich noch krank zu langweilen.


    Die Hälfte ist geschafft, der Tsunami hat alles überrollt: fader hätte das wohl kaum jemand schildern können.


    Gewolltes Understatement?


    *Alice sucht verzweifelt nach dem Grund, warum das Buch ein Bestseller war*

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Hallo primel,
    ich denke, das mache ich wirklich. All die Personen, die ich nicht auseinanderhalten kann, das nervt. Kaum einer hat eine richtige Persönlichkeit, und alle sind mir sowas von egal.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Schätzings Schwarm geht nicht über die Runden


    Ich habe es mir mit diesem Thriller nicht leicht gemacht, nachdem ich im letzten Jahr von Dan Brown und Matt Delaney bitter enttäuscht wurde. Als meine Wahl dann schließlich doch auf Schätzing fiel, war ich gespannt und besorgt zugleich: fast tausend Seiten - was hat das Ding wirklich drauf? Warum auch immer, ich griff zu: habe, obwohl von Brown und Delaney noch schwer traumatisiert, in den ersten Tagen gleich drei- bis vierhundert Seiten weggelesen.


    Es mag zum einen an der Verbundenheit zum Thema gelegen haben - ich interessiere mich sehr für Meeresbiologie und Intelligenzforschung - zum andern habe ich mich sicherlich von der Welle der Euphorie, die in den meisten Besprechungen des Buchs mitschwappt, tragen lassen und mich auf das Abenteuer schließlich eingelassen.


    Das Experiment hat bis zu einem bestimmten Punkt funktioniert, ich steckte in der Geschichte drin, die beiden Hauptfiguren Johansson und Anawak sind mir gleichermaßen sympathisch und der wissenschaftliche Hintergrund, den Schätzing sich wohl mit einiger Beflissenheit aneignete, überfordert den Leser nicht, liest sich sogar ganz angenehm: und dahinter liegt die Spannung. Die stete Ungewissheit, was mit diesem Planeten scheinbar schiefläuft, die Ratlosigkeit der beiden Figuren und die bewusste Überhöhung ihrer Individualität, die im großen Crash umso gewaltiger wieder einstürzt, hat mich gefesselt.


    Bis zu einem bestimmten Punkt - wie oben erwähnt. Spätestens als Judith Li auftaucht - schon der Name könnte nicht einfallsloser sein - ändert sich mein Verhältnis zum Roman. Da lauern sie, die Browns und Delaneys, ich hörte sie kommen - Schätzing auf den ersten vier- bis fündhundert Seiten die Puste ausgegangen zu sein: Stammelsatzschwadronaten, miese Dialoge, pathetisches Geschwafel, dumpfer Antiamerikanismus und schwache, verdammt schwache Charakterzeichnungen. Der US-Präsident ähnelt einem texanischen Haudrauf, Peak dem soldatischen Dummkopf und Li der genialen Wahnsinnigen. Wow!


    Anscheinend war der gute Mann auch bemüht, den Umfang des Romans in Grenzen zu halten: auf Bohrmanns lesenswerten Tauchgang, der mit einem Cliffhanger - dem einzig guten! - endet und den Leser im Ungewissen läßt, ob der sympathische Kieler gerettet werden kann - wird nur noch in Crowes überflüssig-ärgerlichen Chroniken am Ende verwiesen. Schade. An anderer Stelle wiederum spart Schätzing nicht mit Überfluß: das ganze wirkt unausgegoren. Beispiel gefällig? Der Kontakt zwischen Weaver und dem Yrr-Kollektiv entwickelt sich zur langweilig-kurzen Dozentur über den Wert und Unwert der Menschheit, erinnert fatalerweise an den Film Abyss und lässt den Leser hilflos am grönländischen Meeresboden zurück. Offene Fragen, keine Antworten.


    Was anfangs eine schaurig-schöne Geschichte war, wandelt sich auf den rund tausend Seiten in eine Anklageschrift, in eine Abhandlung über Moral und Menschsein, in der die Verantwortlichen schon ausgemacht sind. Das Thema als solches ist zweifelsfrei wichtig, bevor es zu Mißverständnissen kommt, man hätte nur es anders verpacken können, müssen, sollen. Dieser Paukenschlag macht niemanden wach.


    Was bleibt zu sagen? Man legt den Roman beiseite und fühlt sich gewissermaßen an einen Boxkampf erinnert: der Favorit boxt über weite Strecken des Kampfs diszipliniert und erfolgreich, führt nach Punkten und wird in der vorletzten Runde unerwartet auf die Bretter geschicht.


    4,5 von 10 Punkten

  • also grizzly,


    ich muss schon sagen, ich bin schwer beeindruckt. mir fiel nie so der richtige vergleich ein, aber das mit dem boxer finde ich toll - sehe ich ganz genauso!


    die ersten paar hundert seiten hoch spannend, dann flacht das immer mehr ab, verkommt zu einem primitiven hollywood-plot mit einem extrem actionlastigen, überhasteten ende, das mich völlig unbefriedigt zurückließ...


    4,5 punkte bekommt er maximal für den fleiß!


    bo

  • Grizzlys Einschätzung ist wirklich toll :anbet


    Ich bin nun im letzten Drittel des Buches - Anawaks Geschichte hat mich sehr interessiert. Das ist für mich eine der Stellen, an der Schätzings Talent aufblitzt.


    Aber der "Moralhammer" in Bezug auf die Umwelt ist einfach zu heftig. Das wurde alles schon bis zum Erbrechen durchgekaut (was für eine farbige Metapher) und Li und Konsorten sind viel zu vorhersehbar. Dutzendware eben. Alles scheint auf einen Verschwörungsthriller mittlerer Güte hinauszulaufen.


    *Alice betet zu den Literaturgöttern, dass nicht schon wieder Aliens als Deus ex machina herhalten müssen*

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Trotz Grizzlys Einschätzung bleibe ich bei der vollen Punktzahl für den Schwarm.


    Gerade die Wendung zur Abhandlung über Moral und Menschsein hat es bei mir das Buch zur vollen Punktzahl gebracht.


    Gerade bei diesem Thema scheint es nie die richtige Verpackung zu sein, denn sonst müßte Mensch ja nachdenken und möglicherweise etwas ändern. Vielleicht bringt dieser Paukenschlag den ein oder anderen zum NAchdenken, der wegen der in den Medien veröffentlichten diversen gegenläufigen wissenschaftlichen Prognosen schon längst verloren hat.


    Zitat

    dumpfer Antiamerikanismus und schwache, verdammt schwache Charakterzeichnungen. Der US-Präsident ähnelt einem texanischen Haudrauf, Peak dem soldatischen Dummkopf


    Wieso sind Statements gegen die amerikansiche Administration "dumpfer Antiamerikanismus?? Und ist Bush etwas anderes?? Auch bei den Amerikanern solle es soldatische Dummköpfe geben.


    Wenn amerikanische Thriller-Autoren alles was nicht amerikanisch ist, als rückständige Hinterwäldler oder gruselige Weltzerstörer beschreiben, wie nennt man den das?? Dumpfer Anti-Rest-der-Weltismus??


    Aber jedem seine Meinung und meine mir


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Vielleicht bringt dieser Paukenschlag den ein oder anderen zum NAchdenken, der wegen der in den Medien veröffentlichten diversen gegenläufigen wissenschaftlichen Prognosen schon längst verloren hat.


    Ich fürchte, nicht. Was hat das Buch schon bewirkt? Vielleicht denken manche bei der Lektüre wirklich: Da müsste man was tun. Dann geht man zur Tagesordnung über und überlasst das Denken und Tun denen, die es eh nicht können.


    Habt ihr nicht auch schon beobachtet, dass allzu großer Eifer schaden kann? Man denke an Michael Moore. Sein überspitzter Fanatismus schreckt viele ab (mich eingeschlossen), obwohl vieles von dem stimmt, was er schreibt.


    So ähnlich gehts mir beim Schwarm.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von dyke
    Wieso sind Statements gegen die amerikansiche Administration "dumpfer Antiamerikanismus?? Und ist Bush etwas anderes?? Auch bei den Amerikanern solle es soldatische Dummköpfe geben.


    Wenn amerikanische Thriller-Autoren alles was nicht amerikanisch ist, als rückständige Hinterwäldler oder gruselige Weltzerstörer beschreiben, wie nennt man den das?? Dumpfer Anti-Rest-der-Weltismus??


    Entschuldige bitte, aber US-Reißer aller Art strotzen vor Ignoranz und Ressentiments gegenüber dem Rest der Welt, der bestenfalls als altertümlicher Freizeitpark, ferner Kriegsschauplatz und Nährboden für allerlei teuflische Bösewichter herhalten darf (Vatikan, Terroristen, Kommunisten etc.), angefüllt mit dümmlichen Passanten, die man getrost über diverse Klingen springen lassen kann, um die (natürlich nicht aus dem gelobten Land stammenden) Feinde zu bekämpfen.


    Schätzing praktiziert das gleiche in Grün -- deshalb gelingt es ihm m.A.n. nicht, die spezifische US-Borniertheit zu demaskieren. Seine Amis sind ebenso platte Abziehbilder wie die Nicht-Amis in diversen US-Reißern.

  • Ich sehe es etwas anders als dyke, Kritik an den Vereinigten Staaten ist vollauf berechtigt, von meiner Seite sogar erwünscht, allerdings soll Kritik in meinen Augen gleich verschiedene Dinge gewährleisten: sie soll differenziert sein, sie soll empirisch überprüfbar bleiben und soll keine Feindbilder transportieren. Wie politische Entscheidungsträger und politische Prozesse in einer Geschichte angelegt sind, hat maßgeblichen Einfluss auf die Rezeption des Lesers. Es werden Feindbilder transportiert. Ich unterstelle Schätzing nicht, daß er das bewusst getan hat. Wie es zu diesen Figuren gekommen ist, wird nur er wissen und einige Wesenszüge mögen in der Realität verwurzelt sein, andere sind ins Groteske gesteigerte Spitzen. Dadurch werden Probleme nicht gelöst, die Wahrnehmung von Problemen wird eher verzerrt.


    Dabei gestaltet sich Politik immer anders als über die Medien erfahren: Bush ist innenpolitisch schwer angeschlagen, um auf der Bildebene des Boxers zu bleiben und die amerikanische Presse ist wagemutiger als wir es vermuten (und wir vermuten es nur, weil unsere Vorstellung über den Differenzierungsgrad der amerikanischen Presse einseitig transportiert wurde), um zwei Beispiele zu nennen. Kurz: Schätzing entzaubert sich selbst und seine über weite Strecken berechtigte Anklage durch, für meine Begriffe, einfache und naive Antworten, dem dem eigentlichen Problem unangemessen sind. Daß wir indessen über Moral und unsere Stellung in der Natur nachdenken müssen, steht bei dieser Einschätzung außer Frage.


    ps: ach so, danke für das Lob :wave

    »Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen.«
    Sartre

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  • Ich denke auch, daß das Buch an Qualität gewonnen hätte, wenn es auch 2/3 gekürzt worden wäre. Die Story hatte m.E. bis zur Hälfte richtig Spannung, flaute dann merklich ab. Das Ende ("der Trip") war mehr als nervig und buchstabenverschwendend. Über das Ende generell lasse ich mich mal nicht aus... nur soviel... ich hätte es mehr spektakulärer erwartet.


    6 von 10 Punkten vergebe ich.