Das Meer der Zeit - Beatriz Williams

  • Eine wunderschöner Liebesroman, den man nicht mit anderen 'Zeitreiseromanen' vergleichen sollte....


    Inhalt:


    Kate, Investmentbankerin an der Wall Street, trifft eines Tages auf Julian Laurence, millionenschweren Manager eines bedeutenden Hedgefonds.
    Gleich beim ersten Treffen bemerkt sie eine ungewöhnliche Anziehungskraft zwischen sich und dem (natürlich!) gutaussehenen Mann, die sie sich nicht erklären kann, läßt sich aber unter Vorbehalten darauf ein, ihn zu treffen und verliebt sich natürlich nach einer gewissen Zeit auch in ihn.
    Nach ziemlichen Pech im Job und einem Überfall, geht sie auf Julians Angebot ein, in sein Sommerhaus zu ziehen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen, als ihr anonym die Biographie eines englischen Dichters und Kriegshelden zugeschickt wird. Doch die Bilder des Dichters, die sie in diesem Buch sieht, zeigen ihren Julian...


    Meinung:


    Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen, auch ich liebe, wie schon die beiden anderen Rezensentinnen, die Romane von D. Gabaldon und habe sie mehr als einmal gelesen.
    Doch dieses Buch ist anders!
    Zu Beginn findet man sich als Leser direkt im Jahr 1916 in Amiens und bekommt auch sofort mit, das Julian ein 'Zeitreisender' ist. Hier wird man nicht lange auf die Folter gespannt und interessanterweise tut das der Spannung auch keinerlei Abbruch.
    Der Großteil des Buches spielt allerdings in der 'Jetzzeit', nämlich 2007/08 und befasst sich mit dem Kennenlernen und Verlieben der beiden Protagonisten.
    Und das ist einfach wunderschön geschrieben!


    Beatriz Williams läßt sich Zeit.
    Sie hetzt nicht durch die Szenen, sondern baut ein wunderbar authentisches Setting auf, das für mich als Leser keinen Wunsch offen gelassen hat. Das Hauptaugenmerkt liegt auf der Interaktion zwischen Kate und Julian, sie tragen die Geschichte und lassen in ihren Handlungen auch wenig Platz für die Nebencharaktere, die zwar da sind, aber bis auf wenige Kapitel am Schluss kaum zum Tragen kommen.
    Die Erklärung, wie Julian in die Zukunft und Kate in die Vergangenheit katapultiert werden, ist sicherlich eigen - aber etwas, das ich im Rahmen eines gut geschriebenen Romans einfach als gegeben ansehen kann.
    Viele Begebenheiten, die die Zeitreise und Geschehnisse aus der Vergangenheit betreffen, werden nacherzählt, was mir gut gefallen hat und zu dem Erzähltempo der Story passt.
    Und die Protagonisten... Seufz...
    Julian besticht durch die leicht altmodischen Züge eines Edward Cullen, gepaart mit der geschäftlichen Arroganz und Kontrollsucht eines Christian Grey - Ich fand ihn ausgesprochen gut gelungen!!!
    Kate überzeugt durch ihre Moderne, läßt sich nicht unterkriegen, kann aber Zugeständnisse machen und auch einmal fünf gerade sein lassen. Toll!


    Résumé:


    Ein Buch, welches in seiner eigenen Komplexität wunderschön ist und nicht nur nach wissenschaftlicher Logik bewertet werden sollte. Denn.... Zeitreisen sind -egal wer sie nun schreibt- wohl doch einfach nur eine Erfindung fantasiebegabter Autoren und daher selten logisch nachvollziehbar.
    Für mich ist es ein weiteres Herzensbuch!
    Es hat mich mehr als überzeugt, gefesselt und zum träumen gebracht.
    Lieblingsbuchregal und absolute Mehrfachlesegarantie, einfach weil es soooooo wunderschön ist!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Wie schön! Danke!
    Ich habe gerade begonnen, das Buch zu lesen :-).
    Wenn ich durch bin, sag ich Bescheid wie es mir gefallen hat.


    Gerne :-) Freue mich auf deine Rückmeldung - ich fand es wunderschön !


    LG M.

  • Auch Danke von mir !!!
    Habe mich bisher nicht an das Buch heran getraut, weil ich nicht unbedingt ein Fan von Zeitreisen bin...
    Aber von der Schreibweise von Beatriz Williams !
    Lese jetzt wohl erst das saphirblaue Zimmer, weil ich das schon habe.
    Aber immer wieder habe ich mit diesem Buch hier geliebäugelt und Du hast mir die Entscheidung jetzt leicht gemacht !!! :lesend :wave

  • So, hier nun die versprochene Rückmeldung .

    Meinen Geschmack hat das Buch leider nicht getroffen.


    Der Beginn war vielversprechend, sympathische Hauptfiguren, ein angenehmer humorvoller, leicht ironischer Erzählstil, so wie ich ihn gern lese. Aber das allein trägt bei mir nicht über 550 Seiten. Der Charme verpufft sehr schnell und nach ca. einem Drittel hab ich mich nur noch gelangweilt. Es passiert einfach gar nix, noch nicht mal eine ordentliche Sexszene *g*. Sowohl in der Gegenwart wie in der Vergangenheit führen die beiden Hauptpersonen, Kate und Julian, endlose Gespräche und kreisen dabei um die immer gleichen, zunehmend öder werdenden Themen. Der Roman besteht nahezu ausschließlich aus Dialogen und diese aus inhaltsleerem Blabla.


    Ich habe es eigentlich nur zu Ende gelesen, weil ich Zeitreise-Fan bin und mich die Auflösung dieser Komponente interessiert hat, aber auch die war am Ende reichlich dürftig zusammengeschustert und schnell abgehakt.


    Letztlich doch eine Enttäuschung für mich und sehr schade um eine schöne Romanidee.

  • Hallo Lumos

    vielen Dank für die Rückmeldung und schade, dass es nicht deins war... aber so ist das manchmal.

    Zum Glück gibt es ja genügend Bücher :lesend


    Liebe Grüße

    M.

  • So, ich habe das Buch, dank Mariions Tipp ja auch gelesen und nun beendet.


    Ich war lange Zeit auch einfach begeistert zwischen dem, was die Autorin da zwischen Kate und Julian aufs Papier gebracht hat, zeitweise war es regelrecht magisch, obwohl ich mir Julian die ganze Zeit nicht blond vor dem inneren Auge ausgemalt hatte und immer genau dann, wo betont wurde, dass er tolles blondes Haar hat, irgendwie "raus gerissen" war. :lache


    Für mich hatte es sogar einen Hauch von Mr. Darcy...was war das schön. Die Zeitreisekomponente hätte ich sogar am Ende gar nicht mehr zwingend gebraucht, mir gefiel einfach "die Geschichte von Kate und Julian" erzählt von Kate und Julian. Aus. Ende. <3


    Das Buch hätte für mich gute 100 Seiten eher enden können, das hätte mir nichts ausgemacht. Für mich haben die Endszenen es auch alles etwas getrübt, auf einmal ging die Magie verloren, als es zur

    kam. Das fand ich schade. Daher insgesamt


    8 Punkte.