Grimms Morde - Tanja Kinkel

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)
    Mit dem Schreiben fing Tanja Kinkel mit 13 Jahren an. Heute ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen. Obwohl sie neben historischen Romanen, die von der Gründung Roms bis zum 2. Weltkrieg spielen, auch Thriller, Jugendbücher, Fantasy, ja Gegenwartsliteratur und Essays geschrieben hat, tauchen fast alle ihre Bücher auf den großen Bestsellerlisten auf. Wie der Spiegel schon 1998 dazu schrieb: so selbstverständlich wie Ebbe und Flut. Das liegt zum einen sicher daran, dass die promovierte Germanistin etwas zu all diesem Themenmischmasch zu sagen hat, als auch daran, dass Reiselust, Humor, Romantik, Abenteuer und Informationhunger immer befriedigt werden wie auch die Überzeugung: ja, so kann es gewesen sein. Weitere Informationen unter: www.tanja-kinkel.de.


    Produktinformation
    • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
    • Verlag: Droemer HC; Auflage: Originalausgabe (2. Oktober 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3426281015
    • ISBN-13: 978-3426281017


    Mord wie im Märchen


    Es war ein Diener, der die Leiche der Frau unter der Überdachung der Brücke zum Hauptteil von Schloss Wilhelmshöhe, fand…
    Und bei der Leiche fand man einen Zettel mit einem Zitat aus einem Märchen, das die Brüder Grimm veröffentlicht hatten…
    Doch es stammte nicht von ihnen, denn sie hatten es von einer Bekannten, die sie um solche Volksmärchen gebeten hatten…
    Aber weil hier kaum jemand, der nicht von Adel war, Zutritt hatte, wurde Wilhelm Grimm verdächtigt…
    Aus einem ganz bestimmten Grund fühlten sich die Schwestern Annette und Jenny verpflichtet, nach dem Mörder zu suchen…
    Und dann fand man auch noch die Leiche eines jungen Mannes, dessen Buch Wilhelm Grimm – der der Zensurkommission angehörte – nicht veröffentlichen wollte…
    Nun wurden die Grimms noch mehr verdächtigt und mussten unbedingt den Mörder finden…
    Dann war da noch das, was mit Annette in Bökendorf geschehen war…
    Wie fand der Diener die Leiche? Konnte man sehen, womit sie ermordet worden war? Was hatte es mit dem Märchenzitat auf sich? Von wem hatten sie dieses Märchen erhalten? Warum wurde ausgerechnet Grimm verdächtigt? Warum wollten die Schwestern Wilhelm Grimm bei der Suche nach dem Mörder helfen? Welchen Gr4und hatten sie? Warum war der junge Mann getötet worden? Weshalb wollte Grimm sein Buch nicht veröffentlichen? Wieso musste Wilhelm Grimm unbedingt den Mörder finden? Was war in Bökendorf geschehen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Dieses Buch ließ sich sehr gut lesen. Es ist sehr interessant geschrieben, auch wenn mir in der ersten Hälfte etwas die Spannung fehlte. Doch die hervorragend recherchierten Fakten machten das durchaus wett. Ich hätte mir gewünscht, dass es um den Mord etwas mehr Verwicklungen gäbe, dass sich die Polizei nicht nur auf die Grimms als Täter konzentriert. Und wenn sie das nicht getan hat, so habe ich das diesem Buch nicht entnehmen können. Nur die Grimms hatten einige im Visier. Am Anfang des Buches befindet sich ein Personenregister, was ich sehr gut finde. Man kann dadurch immer mal wieder nachschauen, wenn etwas unklar ist. Am Ende hat die Autorin in einem Nachwort geschrieben, wer bzw. was historisch verbürgt ist. Das ist etwas, das ich in einem historischen Roman erwarte und in vielen, aber leider nicht in jedem finde. Ich kam gut in die Geschichte hinein, und in die Protagonisten konnte ich mich auch sehr gut hineinversetzen. Wie ein roter Faden ziehen sich die Ereignisse um Annette in Bökendorf durch das ganze Buch. Daher macht nicht nur der Mord den historischen Roman spannend, sondern auch die erwähnten Ereignisse, die sich für mich sogar in weiten Teilen des Buches in den Vordergrund geschoben haben. Alles in Allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe vier von fünf Sternen bwz. acht von zehn Punkten.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Grimms Morde bringt uns ins Jahr 1821 nach Kassel, wo immer noch die Nachwirkungen der französischen Besatzung zu spüren sind.
    Eine ehemalige Mätresse des alten Kurfürsten wird grausam ermordet und bei ihr wird ein Zitat aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm gefunden.


    Schnell avanciert Jacob Grimm zum Hauptverdächtigen und da die Polizei sich nicht sichtbar bemüht den Täter zu finden, ermitteln Wilhelm und Jacob auf eigene Faust. Zu Hilfe kommen ihnen dabei die Schwestern Droste zu Hülshoff, die nach Kassel gereist sind um ebenfalls herauszufinden was passiert ist, stammt doch das Zitat aus einem der von ihnen beigesteuerten Märchen.


    Das Buch ist ein Sittengemälde dieser Zeit, immer wieder wird deutlich wie die Menschen auf Grund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer Arbeit in Schubladen gepackt werden, aus denen zu entkommen es damals fast unmöglich war.


    Annette von Droste zu Hülshoff muss dies ganz besonders schlimm erfahren, stößt sie doch mit ihrer Intelligenz immer wieder vor allem die Männerwelt vor den Kopf, die es sich dann auch nicht nehmen lässt ihr mit einer perfiden Intrige ihre Grenzen aufzuzeigen.
    Jacob Grimm gerät auch wegen seiner Intelligenz und dem Nutzen seines Hirns immer wieder in Schwierigkeiten. Seine arrogante Art macht es anderen dann auch leicht ihn schnell zu verurteilen.


    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, am Anfang war es tatsächlich ein wenig zäh, bis alle Personen soweit bekannt sind und dann die Ermittlungen Schwung aufnehmen. Das Ende wiederum war sehr spannend, ich habe genauso lange wie die handelnden Figuren gebraucht, um heraus zu finden, wer denn nun der Mörder war und welchen Grund er für sein Tun hatte.
    Besonders gut gefallen haben mir die Wortgefechte zwischen Jacob Grimm und
    Annette von Droste-Hülshoff gefallen. Da haben sich echt zwei gesucht und gefunden.


    Von mir eine volle Leseempfehlung, das Buch hat sich wirklich gelohnt.


    9 von 10 Punkte

  • Ich habe das Buch als Hörbuch, gelesen von Vanida Karun, am Samstag beendet.


    Den Anfang fand ich sehr zäh und ich habe lange gebraucht um mich zurecht zu finden. Im Hörbuch fehlt einem das Personenverzeichnis. Auch an die Schnitte beim Perspektiven- bzw. Szenenwechsel muss man sich erst gewöhnen. Aber es nahm Fahrt auf, und nachdem ich mich an die Leserin gewöhnt habe (die letzten... Vielen Hörbücher waren alle vom selben Sprecher gelesen) ging es gut.

    Die Geschichte blieb bis zum Schluss spannend, auch wenn ich manchmal die Stirn runzeln musste bei manchen Gedankensprüngen. Ich fand auch die Zeit toll beschrieben und habe direkt noch Zeit damit verbracht, über die historischen Figuren zu lesen.


    Pluspunkt fürs Hörbuch: das Nachwort wurde mit vorgelesen! Das passiert nicht oft!


    Alles in allem trotz holprigen Start, vergebe ich aufgerundete vier von fünf Sternen.