Erscheinungsdatum: 14.10.2017
Wenn sich die ganze Familie an Weihnachten versammelt, sollte ja friedliche Stimmung herrschen. Könnte man meinen – doch bei den Melburys, einer reichen Familie aus der Nähe von Bristol, scheint zunächst alles friedlich – bis Sir Osmond ermordet wird – vom Weihnachtsmann persönlich. Zumindest von einem verkleideten Gast. Doch wer war es? Die Polizei kann nur Stück für Stück aufklären was am Weihnachtsabend geschehen ist, denn viele der Anwesenden sagen nicht die Wahrheit: Wen versuchen sie zu decken? Und was hat Sir Osmond in seinem Testament niedergeschrieben – denn sein Vermögen ist nicht gerade klein.
Die Originalausgabe stammt von 1936, das sollte jedoch nicht davon abschrecken, es heutzutage zu lesen. Die deutsche Übersetzung, erstmals im Jahr 2017, war tatsächlich lohnenswert. Bis fast bis zum Schluss bleibt es spannend, denn der Leser kann nur das miterleben, was die Polizei aus Zeugenaussagen und Berichten weiß. Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen, denn er ist klassisch, typisch britisch und hält die Geschichte konstant im Rollen, gleichzeitig lernt man alle Charaktere sehr gut kennen und kann selbst mit ermitteln.
Auch das Cover ist genial gemacht, fühlt sich fast wie eine Leinwand an und ist eine Mischung aus Hard- und Softcover, was super angenehm zu lesen ist und aufgrund der kleinen Größe auch sehr gut in der Hand liegt.
Ein rundum gelungenes Buch, das wieder einmal beweist, dass ein Krimi auch spannend sein kann ohne dass er voller neumodischer und technischer Spielereien sein muss, die ein Täter benutzen kann oder die die Polizei zum Ermitteln braucht – denn früher wie heute: Täter machen Fehler und nur mit der komplett wahren Aussage aller Anwesenden kann man ihn überführen: Aber die muss man erst mal bekommen.