Bis ich dich endlich lieben darf - Denise Hunter

  • Denise Hunter hat bereits über 20 Romane geschrieben, die in den USA mit etlichen Preisen ausgezeichnet wurden. Neben dem Schreiben genießt sie es, mit ihrer Familie zu reisen und Schlagzeug zu spielen. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt sie in Indiana.



    Taschenbuch: 380 Seiten
    Verlag: Brendow, J; Auflage: 1 (23. August 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3865069851
    ISBN-13: 978-3865069856
    Originaltitel: Just a kiss


    Das Trauma überwinden und wird er seine große Liebe finden?


    "Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet." (Andre Gidé)
    Nachdem sich Riley Callahans Bruder Beau sich für eine Beziehung mit Paige eingelassen hat, meldet sich Riley freiwillig zur Army. Er konnte es einfach nicht mehr mit anschauen, wie Paige die Liebe seines Lebens einem anderen gehören soll. Doch nur ein Jahr später ist Paige wieder solo und Riley will ihr eigentlich seine Liebe gestehen, wenn er wieder von seinem Militäreinsatz aus Afghanistan zurückkommt. Doch da kommt es zu einem tragischen Bombenattentat, bei dem mehrere Kameraden sterben und Riley sein Bein verliert. Verletzt und traumatisiert kehrt er nach Hause zurück, wo er ausgerechnet bei Paige einquartiert wird, weil es keine andere Möglichkeit gibt. Wie soll er nun Paige vergessen, wenn er sie jeden Tag vor Augen hat? Paige hingegen ist froh, das ihr Jugendfreund mit dem Leben davon gekommen ist und kümmert sich aufopfernd um ihn. Doch nicht nur das fehlende Geld und die evtl. Schließung des Tierheims machen ihr Paige Kummer, auch Rileys Mauer, hinter der er alles erlebte verstecken will, bereiten ihr größte Sorgen. Merkt sie doch wie er immer wieder von Schmerzen und Alpträumen geplagt wird. Wird Riley den Mut haben Paige seine Liebe zu gestehen?


    Meine Meinung:
    Mit diesem Buch ist der dritte Band der Brüder Callahan erschienen. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, die man auch ganz unabhängig voneinander lesen kann. Mich hat dieses Buch besonders interessiert, weil ich sehen wollte wie die Autorin den beinamputierten, traumatisierten Riley darstellt, da ich selbst amputiert bin. Ich finde sie hat es ganz gut geschrieben, bis auf das ich mich manchmal wundern musste, warum ein durchtrainierter Marine Schwierigkeiten mit der Kraft haben sollte. Vielleicht hätte sie die Traumatas noch etwas mehr vertiefen können, die erst gegen Ende so richtig dargestellt wurden. Auch der Glaube und das hoffen auf Gott kam meiner Ansicht nach etwas zu kurz. Die Familie Callahan hingegen, ist eine sehr harmonische, gläubige und miteinander verbundene Familie, dass mir sehr gefallen hat. Alle Protagonisten fand ich durchweg sympathisch und ich fühlte mich bei jedem einzelnen, so richtig zu Hause angekommen. Ein Liebesroman voller Dramaturgie, Emotionen, Sorgen, aber auch Liebe und Verständnis, den ich nicht mehr weglegen konnte. Ich jedenfalls habe mich wieder einmal bestens unterhalten und gebe diesem Buch 9 Eulen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

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  • Eigentlich wollte Riley seiner besten Freundin Paige seine Liebe gestehen, doch als er nach einem Einsatz in Afghanistan zurück nach Hause kehrt, hat er mit seinem Selbstwertgefühl zu kämpfen. Während seines Einsatzes hat er durch eine Bombe ein Bein verloren, so dass er weder allleine wohnen noch seinen alten Beruf als Hummerfischer wieder aufnehmen kann. Weil seine Familie keinen passenden Wohnraum hat, zieht Riley kurzerhand zu Paige. Paige ist damit beschäftigt, das örtliche Tierheim zu retten, dass wegen finanzieller Engpässe von der Schließung bedroht ist. Doch das Wiedersehen und Zusammenleben der beiden gestalten sich schwieriger als gedacht...


    Als ich mit dem Lesen angefangen habe, habe ich mich in dem Buch sofort wie zu Hause gefühlt: Der Roman erzählt die Geschichte rund im Riley Callahan, den jüngsten der drei Callahan-Brüder und nachdem ich die anderen beiden Bänder der Trilogie schon gelesen hatte, habe ich diesem begeistert entgegengefiebert. Die Brüder Jack und Beau sowie ihre Frauen spielen als Nebencharaktere in der Geschichte mit und so trifft man auf "alte Freunde".


    Der Roman lässt sich leicht und flüssig lesen. Ab und zu werden kleine Gebete mit in das Buch eingeschoben, denn Riley und Paige glauben an Gott. Das Buch erzählt die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der beiden und geht dabei authentisch und einfühlsam vor.


    Wer die ersten beiden Bücher von den Callahan-Brüdern nicht gelesen hat, wird trotzdem sehr gut in die Geschichte reinkommen. Vielleicht ist es sogar von Vorteil, diese nicht zu kennen, denn es gibt einige Parallelen zu den ersten Bänden, wie z.B. dass eine neue Wohnung und eine neue Arbeitsstelle gesucht werden muss. Diese lassen das Buch ein wenig vorhersehbar werden. Trotzdem hat mir das Lesen großen Spaß gemacht.


    Insgesamt ein gut gelungener, psychologisch einfühlsam geschriebener Abschluss einer Trilogie, der sich unter anderem um die Themen Freundschaft, Tierliebe und Selbstwert dreht.

  • Wenn es eines gibt, was ich in all den Jahren gelernt habe, dann dass man keine Kontrolle darüber hat, was andere Menschen tun, sondern nur über das eigene Handeln - wenn es gut läuft. (Seite 319f)


    376 Seiten, kartoniert

    Originaltitel: Just A Kiss

    Aus dem Amerikanischen von Antje Balters

    Verlag: Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers 2017

    ISBN-10: 3-86506-985-1

    ISBN-13: 978-3-86506-985-6



    Zum Inhalt (eigene Angabe)


    Riley Callahan hatte sich zum Militär gemeldet, weil er die Hoffnung auf eine Beziehung zu Paige Warren aufgegeben hatte. Zu spät bemerkte er, daß er mit dieser Einschätzung falsch lag. Nun kommt er mit nur noch einem Bein aus dem Afghanistan-Einsatz zurück und sieht sein ganzes bisheriges Leben in Scherben.

    Seinen Beruf als Hummerfischer kann er, wie er meint, nicht mehr ausüben. Und eine Beziehung zu Paige kommt für ihn schon gar nicht mehr infrage, denn die hat etwas besseres als einen „Krüppel“ verdient. Dumm nur, daß sein Zimmer im Gasthaus seines Bruders nicht mehr frei und auf der Farm auch kein Platz ist, da dort gerade renoviert wird. So bleibt als einzige Möglichkeit, daß er vorerst ausgerechnet bei Paige in deren Haus wohnen wird. Da sind Reibereien und Probleme quasi vorprogrammiert.



    Über die Autorin


    Denise Hunter hat über dreißig Bücher veröffentlicht, von denen drei für den Hallmark-Channel verfilmt wurden. Mit ihrem Mann lebt sie in Indiana, die drei Söhne sind bereits aus dem Haus.


    - Die Übersichtsseite zur Autorin bei christliche-literatur.com

    - Die Webseite der Autorin (in englischer Sprache)




    Meine Meinung


    Nachdem mir die beiden Vorgängerbände der Trilogie gut gefallen hatten, wollte ich recht bald diesen Roman um den jüngsten der Callahan-Brüder lesen. Leider erwies sich dieses Buch in mancherlei Hinsicht als das schwächste der Trilogie, und für mich persönlich als das schwächste der Autorin, das ich bisher gelesen habe.


    Vielleicht war es aber auch nur ein Fehler, in relativ kurzem Zeitraum sieben Bücher der Autorin zu lesen. So ist mir vor allem in diesem hier aufgefallen, daß es meist um ein Thema geht, das immer wieder variiert wird: einer fühlt sich als für den anderen nicht gut genug, woraus sich Probleme ergeben, weil man den anderen verlassen will, damit der ein gutes Leben hat. Das habe ich hier als das Hauptmotiv empfunden, und den größten Teil des Buches immer wieder dieses durchdekliniert zu lesen, hat mich - es sei zugegeben - irgendwann ziemlich genervt; ich wollte nur noch das Ende erreichen. Ich habe mich sogar dabei ertappt, quer zu lesen und Beschreibungen nur zu überfliegen. Etwas, was ich so gut wie nie tue und in der Tat ein starkes Zeichen dafür ist, wenn mir ein Buch nicht gefällt.


    Dabei ist die Ausgangssituation gar nicht so schlecht. Daß die beiden etwas für einander empfinden, war schon aus den Vorgängerbänden bekannt. Jetzt kam es „nur“ noch darauf an, daß die das auch gegenseitig erfahren und zueinander finden. Klar, daß so etwas länger als, sagen wir, zwanzig Seiten dauern muß, um ein ganzes Buch zu füllen. Aber diese dauernden Mißverständnisse, das „ich weiß, was für dich am Besten ist und entscheide daher für dich“ ist, auf rund dreihundertsiebzig Seiten hin gesehen, denn doch etwas zu wenig - oder in der Wiederholung zu viel. Da fand ich streckenweise die Nebenhandlung um Tante Trudy und Sheriff Colton interessanter als den Hauptstrang.


    Positiv sei vermerkt, daß die Autorin auch in diesem Buch, das sich übrigens auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen läßt, denn wesentliche Informationen von dort werden an passender Stelle eingefügt, durchaus Themen und Situationen bringt, die ich in einem christlich geprägten Buch nicht erwarten würde. Insofern gilt auch hier, daß die Autorin keine Scheuklappen hat, sondern die Welt versucht so darzustellen, wie sie ist, und nicht wie sie sein sollte. Dabei gibt es immer wieder Motive, die zum Nachdenken anregen - insofern hat die Autorin meine Erwartungen schon erfüllt. Nur - siehe oben - daß das Thema mit seinen Variationen hier doch so eng ist, daß mich auch das Ende des Buches, welches zudem mit einer nicht unbedingt zu erwartenden Überraschung aufwartet, nicht mehr so recht versöhnen konnte.



    Mein Fazit


    Die Geschichte um Paige und Riley, der mit nur noch einem Bein von seinem Afghanistan-Einsatz zurückkehrt, konnte mich nicht so ganz überzeugen. Das Potential der Geschichte wurde mir zu sehr auf den Aspekt „ich weiß, was für dich am Besten ist und entscheide daher für dich, ohne mit dir darüber zu reden“ reduziert.


    ASIN/ISBN: 3865069851

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")