Martin Gumpert
Berichte aus der Fremde
Südverlag
Autor: Martin Gumpert (1897–1955) war jüdischer Arzt und Schriftsteller und stammte aus einer großbürgerlich-liberalen Familie. Zahlreich sind seine medizinischen Veröffentlichungen gewesen, doch widmete sich Gumpert schon seit Schülertagen intensiv auch eigenen literarischen Schriften. Im Zuge der Repressionen durch das NS-Regime entschied er sich für die Emigration und verließ Deutschland im Jahr 1936. Gumpert siedelte nach New York über. Hier traf er sich mit deutschen Exil-Autoren – darunter Klaus und Erika Mann. Eine enge Freundschaft verband Gumpert auch mit dem Vater von Klaus und Erika, Thomas Mann. (Quelle: Südverlag)
Anmerkung: Bei diesem Buch ist keinerlei Inhaltsangabe möglich, da es sich hierbei um eine “Sammlung” von Gedichten handelt.
Das Buch besteht aus insgesamt 7 Kapiteln, wobei die ersten sechs als “Berichte” bezeichnet werden und das Letzte ist das Nachwort. Ein jeder Bericht fängt mit einer Seite an, auf der wir das Wort “Bericht” mit der passenden Ziffer sehen, außerdem finden wir unter dieser Angabe einen abgedruckten Stern (dieser ist ebenfalls auf dem Cover zu sehen). Die Berichte stellen sich beim Lesen als Gedichte heraus, die jeweils immer aus 23 Strophen mit jeweils 4 Zeilen bestehen. Diese Gedichte sind darüber hinaus reimlos. Beim Leser der einzelnen Gedichte, fällt dem Leser recht schnell auf, dass der Autor eine Geschichte erzählt (seine eigene). Das Nachwort selbst beschäftigt sich eingehend mit dem Autoren und dem Werk und liest sich dabei selbst wie eine Rezension. Ein wenig trocken mag das Nachwort dabei rüberkommen, jedoch ist die Geschichte, welche man erfährt umso interessanter. Das Buch lässt sich recht leicht lesen und ist auch aufgrund der Kürze, sehr schnell gelesen. Jedoch kann es für das Verständnis der einzelnen Gedichte von Nöten sein, das Buch mehrmals zu lesen.
Cover: Die Grundfarbe des Hardcovers ist ein sehr dunkles Rot. Auf der Vorderseite steht der Titel in Schwarz gedruckt, wodurch er sich gut abhebt vom Hintergrund. Außerdem fällt beim Fühlen auf, dass der Titel etwas “eingestanzt” gedruckt wurde und dass sich das gesamte Cover leicht “rau” anfühlt. Außerdem auffällig ist die Schreibweise, denn weder “Berichte” noch “Fremde” wurden großgeschrieben. Auf der Vorder- wie Rückseite des Covers befinden sich einige Sterne, die dem Leser ebenfalls im Buch begegnen werden. Beim Aufschlagen des Buches fällt auf, dass die Innenseite des Covers in Schwarz-grau gehalten ist.
Fazit: 10 Euro mögen auf dem ersten Blick etwas teuer sein, jedoch sollten Literaturliebhaber bereit sein, das Geld zu investieren. Es richtet sich nicht an die Breite Masse an Lesern aber das ist auch völlig ok so. 6 Gedichte die nicht viel Zeit nehmen zu lesen aber eine kleine Geschichte erzählen bzw. überliefern. Von mir gibt es 5/5 Sterne.
Klappentext: Es war ein schmaler Textband, der dem in die USA emigrierten Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert die Aufmerksamkeit des literarischen Nachkriegsdeutschlands sicherte: „Berichte aus der Fremde“. Sechs reimlose Gedichte geben in freier Rhythmik und in einer faktisch-nüchternen Sprache Lebensrechenschaft: sie schildern die Situation des Exilanten, den Zwiespalt seiner Gefühle, seine Entwurzelung und Heimatsehnsucht, seine Versuche der Integration in das Leben im fernen Land; sie sprechen von menschlich allzu Menschlichem, etwa Liebe und Schmerz, Glück und Grauen, Sehnsucht und Erfüllung, Angst und Endlichkeit, Schuld und Vergebung. Gumpert schreibt eindrucksvoll, dabei ohne expressionistischen Überschwang. (Quelle: Südverlag)
Autor: Martin Gumpert
Titel: Berichte aus der Fremde
Verlag: Südverlag
Genre: Lyrik
Seiten: 56
Preis: 10,00
ISBN: 978-3878001096