Broschiert: 464 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
erschienen am 8. September 2017
Originaltitel: Last Chance in the Pyrenees
über die Autorin: (Quelle: dtv)
Julia Stagg liebt es, neue Länder und Kulturen kennenzulernen: Die gebürtige Engländerin lebte bereits in Japan, Australien und den USA und arbeitete dort als Kellnerin, Buchhändlerin, Kassiererin, Englischlehrerin und in einer Pfandleihanstalt. Getrieben von ihrer Leidenschaft für den Radsport und die Berge zog sie mit ihrem Mann 2004 in die französischen Pyrenäen, wo sie sechs Jahre lang eine kleine Auberge betrieb. Inzwischen pendelt sie zwischen Ariège-Pyrenees und den englischen Yorkshire Dales – bis sie wieder ihrem Fernweh nachgeben wird. Ihre herzerfrischenden Romane über das beschauliche Pyrenäendorf Fogas und dessen liebenswert-schrullige Bewohner erheitern weltweit schon Tausende von Lesern.
zum Inhalt:
In den Pyrenäen, wo sich Frankreich, Spanien und Andorra berühren, liegt das Dorf Fogas. Die kleine Gemeinde besteht aus drei Dörfern, die immer auch um das Amt des Bürgermeisters rangeln. Im fünften und letzten Band geht es um die Wahl eben dieses Amtes. Kenner der Serie werden jetzt fragen, was wohl aus Monsieur Papon geworden ist, der bislang die Geschicke leitete. Nun ja, er weilt zwar nicht mehr unter den Lebenden, mischt aber dennoch kräftig mit.
meine Meinung:
Julia Stagg hat mit ihrem fiktiven Dorf einen romantischen und typisch südfranzösischen Platz kreiert. Das Leben geht hier seinen beschaulichen Gang, ist aber doch so modern, dass es sich auch um aktuelle Probleme sorgen muss. Die Gemeinschaft wird geschätzt, jeder kennt jeden und alle dürfen sein, wie sie eben sind. Was hier wie die pure Idylle klingt, wird allerdings am Neujahrstag durch die Gier der Politik getrübt. Die drei Dörfer der Gemeinde Fogas sollen zu nur noch zweien zusammengeschlossen werden. Natürlich soll Fogas danach dem Nachbarort angehören. Bien sûr, dass der Gemeinderat dagegen etwas unternehmen muss. Aber es sind wohl nicht alle auf der Seite von Fogas. Die erste Intrige lässt nicht lange auf sich warten.
Das Dorf dient als Kulisse für eine komplizierte Wahl des Bürgermeisters. Die aus den Vorgängern bekannten Figuren wie Christian Dupuy, Josette oder Véronique sind alle wieder dabei. Dabei geht auch deren zwischenmenschliche Beziehung weiter. Wer bei Chapeau! erst einsteigt, wird sich dennoch zurechtfinden, da alle relevanten Informationen herauszulesen sind. Empfehlenswert ist allerdings die Einhaltung der Reihenfolge, da man sich sonst den Lesespaß von Band 1 bis 4 mindert.
Dieser fünfte Band ist auch für den Leser nervenaufreibend. Es geht um den Fortbestand als eigenständiges Dorf, um illegale Wilderer, Rache und sogar vor Mord wird nicht zurückgeschreckt. Gründe genug, um die ganze Bandbreite an Emotionen auszuschöpfen. Die lebendig gezeichneten Figuren wollen getröstet werden, bringen einen zum Lachen und man fiebert mit ihnen mit, ob sie ihre Ziele erreichen. Mit einer Seitenstärke von mehr als 460 hat es auch genau die richtige Länge, um für längere Zeit gedanklich an den sonnigen Ort zu reisen. Der Roman lädt durch den lockeren Erzählstil zum Schmökern genauso ein, wie einfach zum Träumen beim Betrachten des gelungenen Covers. Leider ist dieses Buch der Abschluss der Serie, sodass es keine weiteren Ausflüge mehr geben wird. Quel dommage!