Oskar Roehler - Selbstverfickung

  • Titel: Selbstverfickung
    Autor: Oskar Roehler
    Verlag: Ullstein
    Erschienen: September 2017
    Seitenzahl: 261
    ISBN-10: 3550050135
    ISBN-13: 978-3550050138
    Preis: 20.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Gregor Samsa ist ein abgehalfterter Regisseur, Ende Fünfzig, ein ramponierter Typ in einer ramponierten Gesellschaft, der sich in Konsumtempeln und Puffs herumtreibt, um seine Zeit totzuschlagen. Dabei lässt er sein verpfuschtes Leben Revue passieren. Die Tatsache, dass er es als "Kulturschaffender" vergeudet hat, trägt nicht gerade zu seiner Freude bei. Mit Hohn und Spott macht er sich über seine Erinnerungen her, über seine falschen Freunde und Wegbegleiter, seine Scheinerfolge und naiven Ambitionen von einst und schreibt dabei seine eigene, sehr schwarze Kulturgeschichte.


    Der Autor:
    Oskar Roehler wurde 1959 als Sohn der Schriftstellerin Gisela Elsner und des Schriftstellers und Verlagslektors Klaus Roehler geboren. Er wuchs in London, Rom und Nürnberg auf. Seit Anfang der 80er Jahre lebt Roehler in Berlin, arbeitete zunächst als freier Journalist und Autor. 1984 erschien bei Luchterhand der Erzählband "Das Abschnappuniversum". Seine Filmkarriere begann Oskar Roehler als Drehbuch-Autor. Er drehte u.a. die Filme "Silvester Countdown", "Gierig", "Latin Lover" und nach "Die Unberührbare" "Suck my Dick".


    Meine Meinung:
    Oskar Roehler ist ein Zyniker – teilweise ist sein Zynismus wunderbar bösartig. Ein kaputter Typ begegnet anderen kaputten Typen. Ein Festival der schwarzen Seelen – aber wohl auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Man langweilt sich und die Suche nach dem nächsten Kick ist oftmals vergeblich. Die von Oskar Roehler sind oftmals so, dass man ihnen einfach nur in den Hintern treten möchte oder ihnen einfach nur in die Fresse geben würde (ist jetzt gesellschaftsfähig dank Nahles).
    Dieser Roman schildert aber auch die Abgründe unserer sogenannten Kulturwelt – eine Welt die zu einem ganz großen Teil nur aus Lügen, Übertreibungen, Wichtigtuern und Luftblasen besteht. Gerade auch in der Filmwirtschaft aber auch in der schreibenden Zunft überwiegen die selbstverliebten und egomanischen Gockel. Da wird viel geredet und geschrieben – zumeist sehr substanzlos.
    Dieser Roman ist böse – und darum macht er eben auch Spaß.
    Sehr lesenswert, sicher nicht für die, die in Romanen sich nur die heile Welt vorgaukeln lassen wollen. 8 Punkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.