Klappentext
Jolanda, Tochter von Staatsanwalt Volker Schilling, mit dem die Frankfurter Hauptkommissarin Jessica Steinfels seit Jahren eng zusammenarbeitet, wurde vergewaltigt und mit eingeschlagenem Schädel tot im Grüneburgpark aufgefunden. Jessica schwört ihm, Jolandas Mörder zu finden. Doch bevor sie ihr Versprechen einlösen kann, erhält sie die an sie persönlich gerichtete anonyme Ankündigung eines Mordes. Was zunächst wie ein übler Scherz wirkt, entpuppt sich als Auftakt einer brutalen Mordserie, bei der der Täter fast täglich ein neues Opfer hinrichtet. Jessicas Ermittlungen führen sie nicht nur tief in die Vergangenheit von Täter und Opfern, sie offenbaren auch Abgründe, die schier unglaublich sind – und die sie auf eine Spur führen, von der sie sich wünscht, sie niemals entdeckt zu haben.
Zur Autorin
Carola Sieglinde Ossig wurde 1964 in Offenbach geboren und widmet sich, nach einem kaufmännisch geprägten Berufsweg, seit 2016 nur noch dem Schreiben. Angeregt durch Abschnitte ihrer Berufserfahrung hat sich Carola S. Ossig mit den Abgründen der menschlichen Psyche näher befasst und lässt dieses Wissen in ihre Werke einfließen. Sie lebt mit ihrem Mann in Hessen und ist Mut-ter eines erwachsenen Sohnes. Carola S. Ossig ist Mitglied der „Mörderischen Schwestern, Vereinigung deutschsprachiger Krimi-autorinnen e.V.“ Bisherige Veröffentlichungen: „Besondere Tage wie diese“ (Kurzgeschichten, 2014). „36, attraktiv, sucht“ (Liebes-geschichte mit Tiefgang, 2015). „Nebeltanz“ ist ihr Krimi-Debüt.
Meine Meinung
Die ersten Seiten dieses Krimis haben mich sehr betroffen gemacht, denn ohne Vorwarnung wird man mit einer der widerlichsten Taten konfrontiert. Es wird nichts beschönigt, sondern gnadenlos und klar beschrieben was im Jahre 1979, in einem Internat im Taunus geschieht. Nach diesem Rückblick musste ich das Buch kurz zur Seite legen. Ausweglos, brutal, beklemmend und beängstigend beschreibt die Autorin das Geschehen und ich ahnte sofort, das dieser Krimi genauso weitergehen wird, ich sollte recht behalten. Nach einem zeitlichen Sprung in das Jahr 2016 lernt man die Kriminalhauptkommissarin Jessica Steinfels und ihr Team kennen, die den Mord an der Tochter des Staatsanwaltes Volker Schilling klären müssen. Ab diesem Zeitpunkt begleiten wir die Kommissare in das Drogen- und Rotlichtmilieu rund um den Frankfurter Bahnhof. Eigentlich ist dieser Krimi mit zwei unterschiedlichen Fällen geschrieben, die aber durch die handelnden Personen miteinander verbunden sind. Bei den Beschreibungen der Morde an den pädophilen Männern sollten man kein zartes Seelchen sein, denn diese sind schon recht detailliert und brutal beschrieben. Hier hat Carola S. Ossig sich wirklich eklige und krasse Tötungsarten ausgesucht, die so von mir auch noch nicht gelesen wurden. Dem Serienkiller, der die pädophilen Männer tötet, könnte man fast schon mit Verständnis begegnen, denn hier kommt das jahrelang verdrängte Erinnern wieder hoch und die Rache lebt sich aus. Als Leser darf man nun selbst entscheiden wie man über den Mörder urteilt.
Doch kann man das so einfach sagen: Er hat mir Recht getötet? Hier bewegt man sich auf einem dünnen Drahtseil zwischen Verständnis und Anklage. Diese Gedankengänge muss man mit sich selber ausmachen. Hier hat die Autorin sich zurückgehalten und mir, als Leserin, diesen Spielraum gelassen. Bin zum Ende hin konnte ich nicht ahnen, wer der Killer ist, denn hier hat sich Frau Ossig einen simplen, aber logischen Kniff einfallen lassen. Doch mehr wird nicht verraten.
Fazit
Ein toller Krimi, mit einem super zu lesenden Schreibstil, mit gut herausgearbeiteten Charakteren und mit einem Fall deren Ausgang zum Nachdenken anregt.