So starb ein Buch den Heldentod ... ;-)

  • Aufkommende Wolken.


    Ich blicke besorgt gen Himmel.


    Wolken, dunke Wolken turmen sich auf. Gewitterwarnungen aus dem Radio.


    Wird sich schon verziehen.


    Minuten später, erstes Donnergrollen.


    Ich höre ein Pfeifen.


    Nein, es ist nicht die kleine Lisa mit der Blöckflöte nebenan, sondern ein Wind.


    Kein normaler Wind, sondern Sturmböen.


    Plötzlich fängt es an zu blitzen und zu donnern.


    Und es gießt aus Kübeln.


    Ich laufe zum Balkon.


    Retten, was man noch retten kann.


    Alle Blumen herein.


    Der Regen kommt von überall her: Von der Seite, von oben, von rechts, von links, von unten, quer, wie auf hoher See.


    Ich bin innerhalb Sekunden patschnass.


    Letzter Blumentopf. Erleichtert bin.


    Schon dabei, den Vorhang der Balkontüre zuziehen.


    Ein Schreckensschrei.


    Ich habe "Q" vergessen. Mein Lieblingsbuch, dass ich wieder einmal studieren wollte.


    Kriechend versuche ich nochmal, mich durchzubeißen.


    Dinge fliegen neben mir her. Steine, Bäume.


    Ich erreiche das Buch. Patschnass. Das Papier hinüber.


    Ich schluchze. Ich glaubte, ein "Lass mich sterben" vernehmen zu können.


    Ich nehme es trotzdem mit.


    Traurig habe ich nun heute das Buch in die ewige Müllhalden begraben.


    So starb das Q den Heldentod. ;-)


    Man, es war doch noch so jung, und zu gut um zu sterben! :grin


    Mittlerweile ist schon ein neues bestellt. :lache


    Na, schon endliche Heldentoderfahrungen gemacht? ;-)

  • Ich hab weniger heldenhaft "Das Hotel im Moor" in der Badewanne ertränkt... :( Mit glitschigen Fingern passiert das schon mal... Es tuhut mihir auch soooo leid!

  • @ His: Die Geschichte hättest Du beim nächsten Schreibwettbewerb einreichen sollen ;-) Armes Q


    Nee, sowas ist mir noch nicht passiert, die Badewannen-Ausrutscher konnte man alle hinterher noch lesen :-)

  • His, du bist mir vielleicht ein Buchfreund und Held.
    Nicht mal den Versuch einer Lebensrettung unternommen??? Ein paar Zewablätter zwischen die Seiten um das wässrige zu entfernen? :fetch


    :bruellAuch ein "behindertes" Buch ist noch ein Buch und muss keinen solch grausamen Tod sterben, nur weil die Seiten wellig werden. Seine Seele (die Buchstaben) sind doch noch da! Ich verstehe dich nicht. :-(


    Mir ist schon öfter mal ein Buch feucht bis nass geworden. Aber deswegen musste es nie sterben. :-]


    Buchkrankenschwester Heaven

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Zitat

    Original von cmoi
    Ein Buch zusammen mit nem McDonalds Happy Meal in einen Rucksack tun ist auch keine gute Idee.



    :lache



    Ich kann das auch mit Bananen und Schultornistern und Lesebüchern bestätigen.

  • Es funktioniert einfach nicht... Die ganze Zeit will man dich und dein Buch bemitleiden, aber die Geschichte ist zu lustig geschrieben. Man kommt kurz auf die Idee, dir zu wünschen, dass es nochmal passiert, damit es eine Fortsetzung gibt ;)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Oh...Windhauch ist wieder da.....lange nicht gesehen, willkommen zurück :wave


    Danke, danke... Hab ja schon an ein paar Stellen gesagt, dass ich in den letzten Monaten weniger Zeit hatte, jetzt ist es aber wieder besser. Bemitleiden darf man mich jetzt im "Lesefrust"-Beitrag von mir ;)

  • Da ich kein Buch ertrinken lassen möchte, lese ich in der Badewanne prinzipiell nur Zeitung. Da ist es mir wurscht, wenn die mir die Titanic macht.


    Auf meine Bücher passe ich gut auf... und die werden stets als erstes evakuiert.


    Ausgeliehene oder gebundene Bücher transportiere ich auch im Einzeltütchen mit mir. Sicher ist sicher. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Da es noch nicht erwähnt wurde, rate ich auch von folgenden Dingen dringend ab, um die Zahl der toten Helden nicht weiter zu mehren:


    1. im Garten eine teure und vergriffene RHS-Enzyklopädie lesen, im Stuhl unauffällig liegenlassen und dann eine ausufernde Runde mit dem Gartenschlauch machen, die neue Brause testen und auch die Möbel mit abspritzen :cry


    2. Schnell in ein spannendes Taschenbuch hineinlesen, während das provenzalische Huhn mit Tomaten und Rotwein in der offenen Kasserolle ahnungslos schmurgelt. Und sich dann von einem neugierigen Gast erschrecken lassen :wow