Das jüngste Gewitter

  • Ein ungewöhnlicher Film in kurzen Episoden zwischen Traum und Realität. Gemacht vom schwedischen Regisseur Roy Andersson.


    Da gibt es zu Beginn einen Mann schlafend auf der Couch, der abrupt aus einem Alptraum erwacht, der ihn noch lange verstört.
    Eine Frau, die dem Alkohol zugeneigt ist, klagt bitter darüber, das niemand sie versteht.
    Ein Frisör rächt sich mit einem speziellen Haarschnitt an einem Kunde für dessen ausländerfeindliche Sprüche,
    Eine junge Frau ist in einen Gitarristen einer Rockband verliebt und erträumt sich eine Hochzeit mit ihm. Da das aber nur eine Illusion ist, bleibt der Liebeskummer.
    Diese (und mehr) Geschichten sind teils abgeschlossen, teils über den Film hindurch verteilt.
    Zwischendurch immer wieder musikalische Passagen von Mitgliedern einer Blaskapelle.


    Die einzelnen Episoden haben inhaltlich kaum miteinander zu tun, ergeben aber als ganzes ein Gesellschaftsportrait.
    Aufgrund der äußerst starken Bildsprache von Roy Andersson werde ich mir bei Gelegenheit weitere Filme von ihm ansehen.

  • OT: En kärlekshistoria
    ASIN: B00450AGAU


    Kurzbeschreibung:
    Ein Blick und die Liebe bricht aus. Es dauert nur einen Wimpernschlag. Etwa so lang, wie - gemessen an einem Leben - jener Augenblick der Unschuld zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Die 14-jährige Annika und der 15-jährige Pär lernen sich in einem Park kennen. Während Pärs Familie den kranken Großvater zu einem Picknick im Grünen aus dem Krankenhaus geholt hat, feiert Annikas Familie den Geburtstag des Kindermädchens Eva. Durch einen Zufall finden sich die beiden gesellschaftlich in höchst unterschiedlichen Schichten angesiedelten Familien plötzlich an benachbarten Tischen.


    Mein Eindruck:
    Roy Anderssons preisgekrönter Debütfilm von 1970 hat im Gegensatz zu “Das jüngste Gewitter” lange Einstellungen und ist weniger experimentell.


    Ich finde, es ist sehr gut und glaubwürdig gespielt, nicht nur von den beiden jungen Darstellern des frühreifen Liebespaares, die wirklich brillant sind. Auch die Angehörigen der beiden und deren teilweise ungewöhnliches Gebaren zwischen Frust und Enttäuschung im banalen Alltag ist nachvollziehbar gemacht.
    Damit wird auch dieser Liebesfilm zu einem Gesellschaftsportrait.


    Roy Anderssons skurriler Humor und sein humaner Ansatz lassen mich an die Filme von Aki Kaurismäki und Mike Leigh denken. Wer diese Filmemacher mag, dem empfehle ich auch Roy Anderssons Filme.